Chapter 17

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Seine Hände glitten über meine Hüfte, er packte sie und ich schlang meine Beine um seine Mitte. Wir waren atemlos, doch mit jedem Verlangen wurde uns der Atem wieder geschenkt. Ich war süchtig, süchtig nach dem neuen, fremden Gefühl das er mir gab, süchtig nach ihm, süchtig nach seinen Himmelsähnlichen Geschenken. Ein leichter Schweißfilm klebte an ihm, doch das machten seine Bewegungen wieder wett. Ich konnte nicht mehr sehen, ich spürte nur das Gefühl, das verbotene Gefühl. Immer wieder schickte er mich in den Himmel, holte mich zurück und machte mich wieder wahnsinnig in dem er mich wieder auf die Reise nach Oben schickte. Er wusste wie er mich um den Verstand bringen konnte. Er kannte mich so wenig und doch wusste er was ich brauchte. Das Brennen hatte sich in kühlende Kälte verwandelt, von der ich nicht genug bekommen konnte. Ich spürte jeden Finger von ihm und ich konnte genau sagen welches Körperteil wo lag. Aber am intensivsten war das Gefühl, dass er in mir gab. Wir wurden nicht müde, wir wurden nicht satt und schon gar nicht dachten wir an das Aufhören. Uns blieb vielleicht nur dieses eine Mal, dass uns nicht ein zweites Mal geschenkt werden würde. Nur dieses eine Mal, in dem wir uns hatten. Nur uns beide.

"Sag meinen- nghh... Namen, Engel", keuchte er. Ich hörte ihn nicht, ich war zu konzentriert auf das was er mir gab. Ich war nahe, ich sah schon fast das Licht. Es kam immer näher, tauchte alles in mir ein. Dann explodierte es. "Oh Gott, Yoongi!", schrie ich unterdrückt. Ich hielt sein Gesicht in meinen Händen, schnappte atemlos nach Luft und warf meinen Kopf in den Nacken. Kleine Sterne glitzerten vor meinen Augen. Auch Yoongis Atem ging stoßweise gegen meine Lippen, ich riss ihn sofort in einen Kuss aus dem wir kein Ende finden würden. Als ich ein wenig klarer Denken konnte, sah ich ihm tief in die Augen.

Doch irgendetwas stimmte nicht. Die grünen Haare waren weg. Sie waren doch eben noch da gewesen?

Die wunderschönen Augen waren auch weg. Die Lippen die ich nun so gut auswendig kannte, waren schmaler.

Meine Sicht war vernebelt. Sofort packte mich Panik. Ich versuchte meine Augen scharf zu stellen, doch sie erlaubten es mir nicht. Erst als ich sie mir schmerzhaft wund rieb, konnte ich erkennen wer vor mir war.

Yoongi war verschwunden. Stattdessen grinste mich Jungkook boshaft an.

Schreiend schreckte ich hoch. Alles war schwarz um mich herum. Ich sprang aus dem Bett, unwissend wo ich war und suchte nach dem Lichtschalter. Als ich ihn panisch gefunden hatte, mache ich ihn fast kaputt, so schnell knipse ich das Licht an. Ich musste mir die Hand vor die Augen halten, das Licht blendete mich und versetzte mir einen Stich in meinen Kopf. Erst als ich mich an die Helligkeit gewöhnte, erhaschte ich einen Blick um mich herum.

Ich war im Schlafzimmer. Beruhigt hielt ich mir die Hand an mein Herz. Alles war gut. Es war nur ein boshafter Traum gewesen sonst nichts.

Erleichtert ging ich ins Bett zurück. Wer hatte mich hierher gebracht? War ich nicht noch im Wohnzimmer gewesen? Durch einen Blick aus dem Fenster, sah ich das es tiefste Nacht sein musste. Schwach konnte ich die Musik der Strand Nacht Clubs hören und das Zirpen der Grillen.

Doch wo war Yoongi? Das Bett war sauber und leer, nichts deutete darauf an das er hier gelegen hatte. Ich machte mich sorgend auf, um ihn zu suchen. Ich machte in der ganzen Ferienwohnung die Lichter an. Doch Yoongi war weder im Bad, noch in der Küche, noch im Wohnzimmer. Als ich ihm schreiben wollte auf meinem Handy, erkannte ich aus dem Augenwinkel eine Person auf dem Balkon. Das helle, leicht verwaschene Kaugummi- Grün war nicht zu übersehen.

Yoongi saß dort draußen, auf einer Liege und sah in die Leere. Ich wollte zu ihm, doch erstarrte in meinem Schritt. Sollte ich wirklich zu ihm?

Die fließenden Vorhänge raschelten leicht im kühlen Meerwind. Ich ging so leise wie möglich auf ihn zu. Mein Gefühl sagte mir, ich sollte umkehren und alles ruhen lassen.

Yoongi bewegte sich nicht, obwohl er mich hören musste. Er saß wie versteinert.

Langsam schritt ich zum Geländer, neben ihm vorbei und nahm einen tiefen Atemzug. Ich wollte mich nicht umdrehen, ich wollte nicht, dass er mein vom ganzen Weinen geschwollenes, rotes Gesicht sah.

"Es ist besser wenn wir morgen abreisen. Pack deine Sachen morgen früh, ich kümmere mich um den Helikopter", sagte die Stimme hinter mir. Ich reagierte nicht. Seine Stimme war so teilnahmslos, gefühlskalt.

Es tat mir weh, versetzte meinem ganzen Körper kleine Stiche. Selbst wenn ich noch wütend auf ihn war, selbst wenn ich verletzt und gekränkt war, selbst wenn mein kaltes Herz noch schmerzte, habe ich ihn jedoch schrecklich vermisst. Das Bett ohne ihn hatte sich wie ein dunkles Grab angefühlt.

Hastig ging ich wieder zurück ins Schlafzimmer, ohne einen Blick ihn zu würdigen. Fast hätte ich draußen wieder losgeheult, er sollte mich so nicht sehen. Meine Augen brannten und irgendwann sah ich verschwommen.

Morgen würden wir abreisen, die Schule würde wieder beginnen. Und ab morgen würden wir keine Zukunft mehr haben. Obwohl die Chance auf eine nie bestand.

Aus dem Verliebten ist der Zerbrochene geworden und aus der Zerbrochenen die zurückgewiesene Verliebte.

In dieser Nacht war es mir klar.

Schmerzhaft bewusst.

Ich hatte mich verliebt. Unglücklich verliebt.

Das hatte ich die ganze Zeit krampfhaft zu verhindern versucht und doch bin ich gescheitert.

Mit Tränen in den Augen schlief ich wieder in einen Albtraum ein.

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