[18] Moments - As long as you live

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4000 Reads danke!!*-* Das Kapitel ist an Lina gewidmet für den süßen Kommentar!:* Danke an meine beste Freundin Emy dass sie mir immer hilft wenn ich mal nicht weiter komme! ♥

*Jill’s POV*

Morgens aßen wir in einem kleinen, gemütlichen Café neben dem See zum Frühstück, Zayn strahlte die ganze Zeit und küsste mich – wie es mir vorkam – extra oft vor allen Leuten. Es schien, als sei er stolz auf mich und das machte wiederrum mich stolz. Es war zuckersüß, wie er sich in der Öffentlichkeit mit mir verhielt. Jedes Mal, als die haselnussbraunen Augen auf meine eisblauen trafen, fingen die Schmetterlinge in meinem Bauch an wie wild zu tanzen. Immer wenn ich lachen musste, starrte er mich an, seine Wangen wurden rosa und dann grinste er. Mir war mein Lachen peinlich, doch ihm schien es zu gefallen.

Wir redeten viel darüber, was wir in unserer Freizeit taten und auch noch über alle möglichen anderen Sachen.

„Spät abends hänge ich oft mit ein paar Kumpels am Strand ab, dann ist dort keiner mehr. Alles ist ruhig, nur wir chillen dort ein bisschen.“

„Ich würde so gerne für immer hier in Doncaster bleiben, es ist so toll hier.“

Lange redeten wir darüber, wie schön es wäre, wenn ich hier bleiben könnte. Wir planten, zusammenzuziehen wenn ich 18 bin und träumten von einem wunderschönen Haus mit Pool, allerdings dürfte der Pool nicht zu tief sein, wegen Zayn. Er verriet mir, warum er nicht schwimmen konnte – um genauer zu sein, nicht wollte. Er hatte Angst. Als er gerade von Bradford nach Doncaster gezogen war, lernte er schnell neue Freunde kennen.

*Zayn’s POV*

Jill bat mich die ganze Geschichte zu erzählen und langsam fing ich an, mich an alles zu erinnern. Josh, der frühere Drummer von One Direction - so heißt unsere Schulband – mochte ich besonders gerne. Schnell wurden wir beste Freunde und waren unzertrennlich, mit den anderen Jungs natürlich auch. Sie waren alle wie Brüder für mich, die ich nie hatte. In einer Nacht, es war Vollmond, hatte einer der Jungs die geniale Idee zum See zugehen und ein bisschen die Gefahr herauszufordern. Wir beschlossen, von dem Felsvorsprung über der Grotte in das tobende, kalte Wasser zu springen. Es war stockdunkel, nur der Mond schimmerte leicht im Wasser. Am Tag war das Springen von der Klippe nicht so gefährlich wie in der Nacht. Besonders in dieser Nacht war es sehr riskant, da der starke Wind den See zum Leben erweckte. Riesige Wellen peitschten an die Felswand, wir konnten nicht sehen wo die Felsen im Wasser herausragten, also sprangen wir einfach und hofften, sie zu verfehlen. Alle stellten sich in einer Reihe auf, packten sich an den Händen. Ein letztes Mal guckten Josh und ich uns tief in die Augen, vor Aufregung fingen wir an zu lachen. Die tiefe Stimme von Harry ertönte. Bereit? 1…..2….3….. LOOOS! Wir sprangen, nach wenigen Sekunden verlor ich die Hände von Louis und Josh neben mir. Als ich in das kühle Wasser eintauchte, lagen meine Nerven blank. Wo oben und unten ist, wusste ich schon längst nicht mehr. Meine Arme und Beine strampelten gegen die Wucht der Wellen an. Nach gefühlten Stunden erreichte ich die Oberfläche, kämpfte, genau wie die anderen 5, gegen die Strömung, um nicht von der Felswand und den Wassermassen erdrückt zu werden. Ich hustete Wasser aus meiner Lunge und als ich wieder atmen und sehen konnte, bemerkte ich schnell, dass Josh fehlte. Hektisch fing ich an seinen Namen zu schreien, doch mir war klar, dass er mich unter Wasser nicht hören konnte. In dem Moment  verfluchte ich mich selbst, so dumm gewesen zu sein, mich auf diesen Scheiß hier einzulassen, doch so waren wir. Jedes Risiko nahmen wir an. Dieses Risiko war aber eindeutig eine Nummer zu groß für uns. Verzweifelt tauchten wir immer wieder runter in der Hoffnung im dunklen Wasser etwas erkennen zu können, doch ohne Erfolg. Heiße Tränen stiegen mir in die Augen, die Verzweiflung war auch den anderen anzusehen. Liam, der vernünftigste von uns, beschloss aus dem Wasser raus zu gehen um einen Überblick über den ganzen See zu haben. Wir schwammen zum sandigen Ufer, als ich den Boden unter meinen Füßen spüren konnte, drehte ich mich um, kniff meine Augen zusammen um besser sehen zu können. Der kalte Wind striff durch meine feuchten Haare, ein paar nasse Strähnen hingen mir in der Stirn, schnell strich ich sie weg, um nicht abgelenkt zu werden. Dort, etwa 5 Meter von mir entfernt erkannte ich etwas Helles und hoffte, ich verwechselte es nicht mit einem Stein. Als ich zu dem Objekt sprintete, was sich in dem kniehohen Wasser schwerer als gedacht erwies, erkannte ich, dass es ein Mensch war. Er rührte sich nicht, trieb einfach nur friedlich auf dem Wasser. Ich war geschockt, als ich sah wie eine rotbraune Flüssigkeit sich um seinen Kopf herum verteilte. Langsam näherte sich meine Hand dem leblosen Körper. Als ich die Schulter berührte, spürte ich, dass sie noch warm war. Ein Fünkchen Hoffnung breitete sich in mir aus, doch als ich den Körper im Wasser wendete, war ich geschockt. In mir zog sich alles zusammen, vor Schmerz in meiner Bauchhöhle, knickte ich leicht ein. Mir wurde schlecht, ich würgte, doch da ich an diesem Tag nicht sehr viel gegessen hatte, kam nichts raus. Was mich so schockte war, dass ich meinen besten Freund tot vor mir schwimmen sah. Über Josh’s  Auge war ein riesiges Loch, eine Platzwunde. Aus ihr floss Blut in unüberschaubaren Mengen. Ich glitt in das kühle Wasser, kniete mich hin und versuchte, Josh zu stützen, ihn über Wasser zu halten. Ich fing an zu fluchen, um meine Tränen zu unterdrücken. Doch ich konnte es nicht mehr stoppen, da trat schon eine Träne voller Wut aus meinem Auge. Die anderen Jungs eilten zu mir. Wir alle waren verzweifelt, keiner wusste, was zu tun war. Liam, der immer alle wichtigen Entscheidungen traf, schloss die Augen von Josh, wir blieben alle noch einige Zeit im Wasser, Tränen strömten uns die Wangen runter, so hatten wir uns noch nie gesehen. Keiner wollte und konnte es glauben, noch war es wie ein schlimmer Alptraum. Doch egal wie lange wir dort im Wasser knieten, veränderte sich nichts. So sehr hoffte ich aufzuwachen und zu merken, dass alles nicht echt war, doch nach einer halben Stunde, als ich anfing noch mehr zu zittern - allerdings weil mir kalt wurde - begriff ich, dass das die Realität war. Meinen besten Freund gab es nicht mehr, nur noch in meinem Herzen. Schließlich trugen wir Josh gemeinsam aus dem Wasser. Sein Kopf hatte aufgehört zu bluten. Seit dieser Sekunde in der ich das Wasser weinend verließ, tat ich nie wieder einen Schritt weiter als bis zur Hüfte ins Wasser. Josh war von dem Aufprall mit dem Kopf an einem Stein ohnmächtig geworden und konnte sich somit nicht allein über Wasser halten. Hätten wir ihn früher gefunden, würde er jetzt vielleicht noch leben. Ich erzählte Jill diese Geschichte, sie tröstete mich, sagte mir dass ich mir keine Vorwürfe machen soll und dass manche Sachen, die man nicht will, trotzdem passieren und man es nicht ändern kann. Sie hatte Recht damit.

As long as you live - Louis Tomlinson & Zayn MalikWo Geschichten leben. Entdecke jetzt