|| Kapitel 5 ||

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"Wann kommen die anderen?", rief Luke aus seinem Zimmer. "Die müssten eigentlich in ein paar Minuten da sein.", rief ich zurück. Das war typisch für uns. Anstatt aufzustehen und 10 Meter in das Zimmer des anderen zu gehen, schrien wir lieber durchs halbe Haus, während wir gemütlich auf unseren Betten lagen oder saßen.
Als es dann klingelte, sprang ich sofort auf und sah Luke in seinem Türrahmen stehen. Wir guckten uns an und wussten was jetzt kam: Wettrennen. Wir liefen, naja man konnte es schon rennen nennen, gleichzeitig los. Auf der Treppe überholte ich ihn, weil ich das Geländer runter rutschte. Luke überholte mich aber im Wohnzimmer, als er über die Couch sprang. Auf den letzten Metern rutschten wir beide fast aus und kamen schließlich gleichzeitig
an der Tür an. Luke machte die Tür auf und leicht aus der Puste begrüßten wir unsere Freunde. "Habt ihr wieder ein Wettrennen gemacht?", fragte Ashton wohl das, was sich alle fragten. Luke und ich sahen uns an, grinsten und antworteten nur "Ja klar."  
So schnell wie ich unten war, war ich auch wieder oben in meinem Zimmer. "Willst du etwa so zu der Party gehen?", fragte Vivi mich erschrocken. "Uund es geht los...", sagte Ju nur und schmiss sich auf mein Bett. "Was hast du denn jetzt wieder gegen mein Outfit einzuwenden?", fragte ich empört. "So würdest du jeden Tag zur Schule gehen! Du musst dich aufbrezeln! Vor allem dich mal ein bisschen mehr schminken und was mit deinen Haaren machen!", Vivi nahm eine Haarsträhne von mir hoch und ließ sie wieder fallen. Ich hatte Vivi natürlich lieb, sie und Ju waren meine besten Freundinnen seit ich denken konnte, aber in diesem Punkt, musste man echt wissen wann man nachgibt, sonst würde sonst was passieren. "Na gut dann such mir was raus... Aber nix komisches!", da war der Punkt zum Nachgeben. "Okay also... hmmm vielleicht... nee... wie wärs damit... obwohl das sieht auch gut aus... und das... Ju kümmer dich mal um Haare und Make Up!", mein halber Kleiderschrank lag schon auf dem Boden und nun sah ich zu Ju. "Wehe ich seh aus wie ein Clown!", warnte ich sie. "Ich hab doch Talent, ich krieg das hin.", sagte Ju und lachte. 20 Minuten später hatte ich nun etwas Make Up drauf, damit alles noch natürlich wirkte, gelockte Haare und das Outfit an, welches mir Vivi rausgesucht hatte. Es bestand aus meiner dunkelblauen skinny Jeans mit Löchern, einem schwarzen shirt mit dem Spruch 'inhale the future, exhale the past' in weißer Schrift drauf, welches ich in meine Hose gestopft hatte, und meinen blau / weißen Superstars. "Per-fect!", sagte Vivi und betrachtete mich, als wäre ich ein Model, was gleich für sie auf der New York Fashion Week läuft. Ju sagte nichts sondern kniff ein Auge zu, streckte die Zunge raus und hielt beide Daumen hoch.
"Ladies wärt ihr langsam mal so... ohhh", anerkennend pfiff Ashton. Nun kamen auch Luke und Michael ins Zimmer. Michael guckte auch ganz begeistert. Nur Luke gefiel die Aufmerksamkeit, die ich von seinen besten Freunden erhielt nicht so. "Warum brezelst du dich so auf? Is doch nur Cals Geburtstag.", sagte er leicht angepisst. "Och Luke jetzt sei kein Spielverderber und lass deine Schwester sich doch mal hübsch machen.", natürlich verteidigte Vivi ihr New York Fashion Week Model und Ju nickte nur als Bestätigung. "Wenn ihr alle meint...", grummelte er, nahm meine Hand und zog mich mit runter zum Auto. Die anderen liefen auch aus dem Haus zu dem großen Van, der Ashton gehörte. "Alle bereit für den 18. unseres besten Freundes?", fragte Ashton, während wir losfuhren und es ertönte nur ein einziger Jubel von uns allen. Auf der Fahrt machte mir Luke klar, dass selbst wenn ich so aufgebrezelt war, ich keine Typen an mich ranlassen sollte. Ich merkte wie Michael nur kurz lachte. Vivi mischte sich natürlich ein, da ich ja eigentlich alt genug sei, um auf mich selbst aufzupassen und mich auch mal hübsch machen konnte, wenn ich das wollte. Die restliche Fahrt bestand dann aus einer Diskussion zwischen Luke und Vivi. Ich kam mir vor, als würde ich meinen Eltern beim streiten zu sehen.
Als wir dann endlich da waren, sprang ich fast aus dem Van und rief den
anderen nur zu, dass sie das Geschenk nehmen sollten. Es waren schon ein paar Leute da und man hörte die laute Musik. Ich ging schnell zur Tür und klingelte. Calum machte die Tür mit einem Lachen auf, doch als er mich sah, war das Lachen verschwunden und seine Augen wurden groß. Es war, als wäre er sprachlos. Ich sprang ihm förmlich um den Hals und wünschte ihm alles Gute zum Geburtstag. Als wir uns aus der Umarmung lösten, starrte Calum mich weiterhin so an, bis er schließlich doch etwas sagte. "Danke! Du siehst echt... wow aus. Wirklich!", ich merkte, wie ich rot wurde und selbst "Danke.", sagte. Zum Glück kamen die anderen aus dem Van jetzt zu uns und beglückwünschten nun auch alle Calum. Michael sagte ihm, dass er sein Geschenk später kriegte und wir gingen alle ins Haus.

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