Capter 4

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Ava lag falsch. Er war nicht die beste Nacht unseres Lebens. Es war mein Schlimmster.

Tränen schossen mir in die Augen. Der Schmerz lähmte mich. Ich wollte es nicht wahrhaben. Der Schmerz in meinem Herzen lähmte mich. Ich konnte es nicht wahrhaben.

Er betrog mich...

Schockiert wich ich von der Tür weg. Unzählige Tränen liefen meinen Wangen herab. Das war doch Ethan, mein Ethan!

Ich musste hier raus. Einfach raus.

Die kalte, frische Luft verschaffte mir einen klaren Kopf. Vielleicht war es nicht das erste Mal? Vielleicht geschah all dies, weil ich nicht dazu bereit war mit ihm zu schlafen?

Diese Gedanken und ähnliches kreisten mir ununterbrochen durch den Kopf, dabei waren meine Augen ganz rot vom ganzen Weinen.

»Mira!«, schrie eine bekannte Stimme hinter mir. Mit geröteten Augen schrie ich: »Was?«

»Woah, chill mal. Ich wollte fragen, wohin du gehst.«, beruhigt hob sie die Hände. Erst jetzt bemerkt ich, dass ich die ganze Zeit über in eine beliebige Richtung gelaufen bin. »Sag mal, hast du geweint?«

»Nein.«, log ich und ignorierte sie. Ich brauchte einfach Zeit für mich, um über alles im Klaren zu sein, mich zu sammeln.

»Hey, ich sehe doch, dass es dir beschissen geht. Und wo ist eigentlich Ethan?«, sagte sie und sah mich durchdringlich an. Bei seinem Namen zog sich mein Bauch schmerzhaft zusammen. Mit Mühe blinzelte ich meine Tränen weg.

»Bleib doch mal stehen!«

Immer weiter lief ich. Ich hatte ihn geliebt, und tue es immer noch. Ava brachte mich zum Stehen, in dem sie sich vor mir stellte und mir den Weg versperrt.

»Geh mir aus dem Weg.«, befiehl ich monoton. Bei Trauer und Kummer verzog ich mich lieber in die dunkelste Ecke, wo ich allein gelassen werden möchte.

»Du sagst mir jetzt, was los ist oder ich bewege mich nicht von der Stelle.«, hartnäckig blieb sie an Ort und Stelle. Sie meinte es gut damit.

»Nein, lass mich jetzt durch.«, erwiderte ich und spürte wie mir die Tränen hoch kamen.

»Hattet ihr Streit, du weißt du kannst mit mir...«

»ICH HABE GESEHEN, WIE ER MIT EINER BILLIGEN BLONDINE GEVÖGELT HAT!«, schrie ich und ließ all meine Wut heraus. Danach brach ich in Tränen aus und warf mich in ihre Arme. Ava war still und strich mir nur behutsam über dem Rücken.
Nur mein Schluchzen war in der tiefen Nacht zu hören.

»Ich hab ih-n geliebt. War ich nicht gen-nug für ihn? Er hat mir mein Herz gebrochen... «, weinte ich mich bei ihr aus und löste mich von ihr, um in ihr Gesicht zu sehen.

»Hat er mich nie geliebt?«, flüsterte ich. Ich fühlte mich schrecklich, ich hätte nie gedacht, dass mir so etwas geschehen wird.
»Wie wäre es, wenn du zu mir kommst und du dich erst mal ausruhst. Du siehst fertig aus.«, schlug sie vor und führte mich zu ihr nach Hause.

Benommen nickte ich.

Während wir zu ihrer eigenen Wohnung im Stillen liefen, begegneten uns nur wenige Passanten. Kurz lief eine Gruppe von muskelgepackten Männern an uns vorbei. Sie wirkten eigenartig auf mich. Eine Sekunde, bevor ich weg sah, begegneten mir braune Augen, die seltsam glühten. Daraufhin lief ich dichter an Ava, die auch ängstlich auf deren Nähe reagierte.

Vor ihrer kleinen Wohnung zögerte sie kurz. Der Wind wehte unsere Haare aus dem Gesicht und ließ mein leicht lockeres Kleid flattern. Schließlich öffnete sie im Haus ihre Haustür und wir beide steuerten auf ihr Sofa zu, wo wir uns hinsetzten. Die Wohnung war das reine Chaos. An den Wänden konnte ich Farbflecken erkennen.

Mr. AlphaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt