Lou Classic//Draco Malfoy FanFic

7.

Um zehn vor acht verabschiede ich mich also von Maja und mache mich auf den Weg zum Nachsitzen. Ich nehme nichts mit. Wenn ich schon extra Unterricht nehmen muss, kann mir das gerne die Schule zahlen. Im Gang zum Klassenzimmer höre ich Schritte hinter mir. Ich drehe mich nicht um, da ich ja schon sowieso weiss wer es ist. Alle anderen sind jetzt gemütlich am Abendessen, während Malfoy und ich unsere Zeit mit Überstunden verschwenden müssen. Wir kommen gleichzeitig beim Klassenzimmer an, sagen jedoch nichts und ich schaue ihn auch nicht direkt an. Wir treten ein. Zu meiner Überraschung sitzt am Lehrerpult nicht der kleine Prof. Flitwick, sonder Prof. Binns, der Geist, der Geschichte der Zauberei unterrichtet. Na das kann ja heiter werden. Wenn der uns jetzt dann was von Koboldaufständen erzählt, raste ich aus. Aber er sagt bloss mit müder, dünnen Stimme „Miss Clory, Mr. Maloney, Prof. Flitwick hatte einen Familiennotfall und ist für ein paar Tage verreist, deswegen werde ich nun ihr Nachsitzen leiten." Ich frage mich, was es beim Nachsitzen zu „leiten" gibt, doch da fährt Prof. Binns schon fort. „Mr. Filch hat mir mitgeteilt, dass Peeves ein Zimmer im siebten Stockwerk völlig verwüstet hat. Ich werde sie also bitten dort aufzuräumen." Ich kann hören wie Malfoy leise stöhnt. Ich kann es mir auch nur knapp verkneifen.

Während Prof. Binns uns voran schwebt, laufen wir ihm schweigend hinterher. Es dauert ewig bis wir mal oben sind, da Prof. Binns, ohne es überhaupt zu merken, durch Wände fliegt und wir ihn dann in den Klassenzimmern oder parallelen Gängen suchen müssen. Doch nach einer Ewigkeit haben wir es dann doch endlich zu gefragten Zimmer geschafft. Ich hatte eigentlich erwartet, dass es einer üblen Verwüstung gleichkommt, doch das einzig unordentliche sind die Stühle, die verteilt im Zimmer rumstehen. „Ja, das totale Chaos", murmelt Malfoy und ich muss grinsen. „Nun denn, fangen sie an." Malfoy und ich treten in den Raum. Ich nehme einen Stuhl und will ihn an die Wand ziehen, doch er bewegt sich kein Stück. Peeves muss ihn angeklebt haben. Da ich von meiner Mutter weiss, dass Filch ein Squib ist, kann ich irgendwie verstehen, dass er das nicht alles von Hand machen möchte und es lieber hat, wenn das magische Kinder machen, die das alles mit einem Schwung des Zauberstabs können. Also ziehe ich meinen Zauberstab hervor und deute auf den Stuhl. Er löst sich sofort und ich lasse ihn einfach an die Wand schweben. Malfoy, der mir vorerst nur interessiert zugeschaut hat, macht nun das gleiche. Doch er lässt mich nicht aus den Augen. Ich werde etwas nervös. Die Sache vom Ball ist mir immer noch nicht aus dem Kopf und er schaut mich nicht so an, als ob er nur meine Schuhe bewundern würde. „Is' was?", frage ich grob. Er schüttelt den Kopf und schaut weg.

Es dauert nicht lange bis wir fertig sind. Die Stühle stehen nun ordentlich an den Wänden. Wir gehen raus um Prof. Binns mitzuteilen, dass wir alles aufgeräumt haben, doch er ist nirgends zu sehen. „Wo ist er?", frage ich und spähe um die Ecke, doch ich sehe nur einen lange leeren Gang. „Ja und jetzt? Was sollen wir jetzt machen?", frage ich und streiche mir eine verirrte Strähne aus dem Gesicht. „Ich würde sagen, das Nachsitzen ist beendet...", murmelt Malfoy und schaut mich an. „Ok", flüstere ich. Doch er rührt sich nicht vom Fleck. Ich weiss nicht genau was ich machen soll und so bleibe ich da stehen und schaue ihn zurück an. In seine grossen, grauen Augen. Und in diesen Augen liegt irgendetwas, was mich fesselt. Ich kann nicht weg schauen. Auch er sieht aus, als ob er nie wieder etwas anderes anschauen möchte als mich. So stehen wir da. Ich könnte nicht sagen wie lange wir uns angeschaut haben, da reisst uns ein lauter Knall aus unserer Trance. Malfoy sieht aus, als ob man ihn aus dem Tiefschlaf geohrfeigt hätte. Etwas verwirrt blinzelt er und sucht den Verursacher des Knalls. Ich schaue hinter mich, in das Klassenzimmer, welches wir eben aufgeräumt haben. Peeves ist da drinnen und schmeisst wie wild mit Stühlen um sich. Erschrocken schaue ich Malfoy an. „Wenn wir jetzt rennen, können wir sagen, wir haben nie gesehen, wie Peeves das Klassenzimmer verunstaltet." Malfoy grinst und hält mir die Hand hin. Ich schaue sie nur mit offenem Mund an. Das hier kann nicht echt sein. Ich träume bestimmt schon wieder. So wie beim Ball. Doch wenn dies nur ein Traum ist, besteht kein Grund seine Hand nicht zu ergreifen. Also nehme ich sie und wir rennen los.