Kapitel 6

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Ich schnappte mir den Besen und tanzte ein bisschen zu meiner 'Ausraster-Liste', die ich volle Pulle aufgedreht hatte, durch die Wohnung und sang, naja kreischte, die Zeilen von 'Lost in Stereo' von All time low laut und schrill mit. Der Tag heute verlief bis auf den wirklich schrecklichen Morgen und die Nacht recht gut, ich hatte beim Putzen nix zerstört und die Kinder waren lieb gewesen. Meine Laune war wieder richtig gut und ich freute mich schon heute was mit den Kleinen zu machen. Musik heiterte mich immer auf.

Gerade als ein Lied von Sleeping with Sirens erklang, klingelte es an der Tür und ich freute mich schon Becci und Pete zu begrüßen. Als ich die Tür öffnete, waren es aber nicht die beiden. Es war Donny.

"Cassie. Du weißt..." ...wie sehr ich dich liebe blablabla wie sehr du mich liebst blabla für einander geschaffen blabla der gleiche Mist den er immer brachte. Er regte mich so auf!

Beim Reden waren seine Augen die ganze Zeit auf mein Gesicht gerichtet und er spuckte sogar ein bisschen. Wie hatte ich mich nur auf so einen eingelassen? Und jeden Tag brachte er den gleichen Mist, verfolgte mich, nervte mich und regte mich einfach total auf. Also sagte ich leicht wütend: "Shh. Jetzt hör mir mal zu du Fischfresse. Was laberst du von wegen 'für einander geschaffen, ich lieb dich und du mich'", äffte ich ihn mit hoher stimme nach und verdrehte dabei die Augen, "wir waren nicht mal richtig zusammen, nur zwei dumme Tage, das war gar nix. Ich hab nichts gefühlt bei dir. Und du spielst dich so auf, als hätten wir unser gesamtes Leben miteinander verbracht! Also möchte ich mal was klarstellen: ich HASSE dich Donny, ja genau, du regst mich MEGA auf und wirst NIE WIEDER mein Freund sein also lass mich bitte bitte in Ruhe, ja?"

Baams das hat gesessen.

Ich war stolz auf mich, dass ich das genauso zu ihm gesagt habe, wie ich es immer wieder geprobt hatte!

Donny starrte mich sprachlos und mit ausdruckslosem Blick an. Doch aufeinmal wurde sein Blick eiskalt und bedrohlich.

Er baute sich vor mir auch und auf einmal bekam ich Angst. Mir war bis dahin noch nie aufgefallen, wie muskulös er war, das machte mich gerade nervös. Er kam mit seinem Gesicht immer näher und stoppte bei meiner Stirn.

"Du kannst es nicht leugnen. Du willst mich Cassie ich bin doch nicht doof. Ich erzähle es auch keinem." Seine Stimme war sehr ernst und sein Gesichtsausdruck wütend. Ich war mir nicht sicher wozu er alles in der Lage war..

Plötzlich drängte er mich ins Haus und presste mich vor die Wand. Dabei tat mein Rücken weh. Abwehrend streckte ich meine Hände gegen ihn, doch es brachte nichts. Er war zu stark. Und darauf war ich nicht vorbereitet.

"Diesmal Cassie, lass ich dich noch. Du musst dich ja erstmal auf mich einstellen. Aber in einer Woche komme ich wieder und ab da werden wir unser gesamtes Leben miteinander verbringen", auf einmal wandte er sich wieder ab, stürmte aus dem Haus und knallte die Tür hinter sich zu.

Was war das?! Dreht er jetzt völlig durch?! Das ist gefährlich, wirklich. Solche Leute wie er, die auf einmal von null auf Hundert gehen, sind unberechenbar. Und das beängstigte mich.

Ich rutschte langsam mit dem Rücken an der Wand hinunter, schlug mir die Hände vors Gesicht und fing an zu weinen. Ich versuchte all den Mist der letzten Zeit mit meinen Tränen wegzuspülen und ließ meinen Gefühlen freien Lauf. Normalerweise tat ich das nicht, ich mochte es nicht meine Gefühle zu zeigen, schluckte immer alles runter. Ich weinte nicht mal, wenn ich alleine war, aus Angst mich könnte jemand sehen. Doch hier in Australien war ich GANZ allein, ich hatte niamanden, außer Sarah und die Kinder. Aus diesem Grund tat ich es diesmal umd weinte einfach los. Ehrich gesagt, es tat gut!

Nannte man das wirklich 'Stalken', was Donny tat? Denn in diesem Fall konnte man die Polizei verständigen. Er hatte mir so Angst gemacht, als er sich aufbaute und plötzlich so groß, stark und mächtig erschien...ich dagegen war nur noch die kleine Ameise vor dem Elefanten.

Auf einmal schoss mir die ganze Sache mit Alex wieder durch den Kopf, und ab da konnte ich nicht mehr aufhören zu heulen. Meine beste Freundin-verloren.

Mein Schwarm-er hasst mich.

Mein Ex-er stalkt mich.

Und meine Eltern vermissten mich und ich sie.

Ich fühlte mich auf einmal furchtbar alleine. Es war das gleich Gefühl aus dieser Nacht. Es war so schrecklich.

Also vergrub ich mein Gesicht noch tiefer in meinen Händen und weinte noch mehr.

Konnte Donny nicht einfach begreifen, dass ich ihn nicht will?! Wie oft hatte ich es ihm gesagt, 5, 6, 7 mal und er hatte es immer noch nicht begriffen? Wenn er mich doch so sehr liebte, sollte er doch eigentlich das beste für mich wollen, doch er merkt einfach nicht was er mir damit antat.

Nachdem ich im Bad gewesen war, um mich neu zu schminken, klingelte es schon wieder an der Tür. Ich schlich mich langsam in den Flur, und schaute durch den Spion, in der Hoffnung, dass nun wirklich die Kinder vor mir stehen würden! Zum Glück war das auch so. Ich öffnete die Tür und schloss Pete und Becci in eine Umarmung.

"Na ihr süßen", grinste ich. "Wie war euer Tag?", fragte ich, versuchte möglichst fröhlich zu klingen und schloss die Tür.

'Laaaaangweilig", gähnte Becci und Pete stimmte ihr zu. "Meiner auch", log ich und verschwieg den Vorfall mit Donny einfach.

"Und was machen wir heute??", fragte Pete. "Wir müssen einkaufen und so was...mal schauen"

Friendzone //Luke Hemmings//Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt