Kapitel 4
-altbekanntes GesichtDie Schultage verstrichen und alles war wie immer, Taddl und ich haben an diesen Samstag unser 3. Date und ich bin mir ziemlich sicher dass er mich an diesem Tag fragen würde ob wir zusammen sein wollen, weshalb ich mich tatsächlich schon sehr auf den kommenden Samstag freute. Taddl trug manchmal meine Bücher und hielt mir ganz der Gentleman die Türen auf, ab und zu fand ich das etwas übertrieben aber es war zugleich auch sehr süß.
Auf dem letzten Date waren wir Eis essen und sind danach noch im Park spazieren gegangen. Dieses Mal wollte er mit mir essen gehen, also so richtig, in einem schicken Restaurant. Er hatte eine ganze dreiviertel Stunde gebraucht um mich zu überzeugen, ich fand es nicht gut dass er ständig für mich bezahlte. Das Eis hatte ich zwar nach einer langen Diskussion bezahlt, aber man konnte ein 1 Euro Eis nun wirklich nicht mit den Preisen eines schicken Restaurants vergleichen, zudem kamen noch die teuren Kinokarten. Ich will nicht klingen, wie eine dieser übertrieben radikalen Feministinen, aber ich bekam Taschengeld und konnte mir meine Sachen auch sehr gut selbst bezahlen. Ansonsten lief es wirklich gut. Ich mochte Taddl sehr gerne und war immer froh über seine Gesellschaft. An guten Tagen philosophisierten über die banalsten Dinge und redeten über ebenso belanglose Dinge. Ich denke wir mussten erstmal ein wenig Vertrauen aufbauen.
Was das totale Gegenteil zu Ardy und mir war, wir lernten uns immer besser kennen, denn abgesehen vom Lernen, hingen wir oft zusammen ab, unterhielten uns ein wenig. Es war verrückt, dass ich das Gefühl von Geborgenheit bei ihm fühlte. Das Gefühl von Sicherheit und Verständnis, egal wie verschieden wir in manchen Sachen dachten. Die Fröhlichkeit die ich jedes Mal, wenn er lacht oder Witze machte verspüre. Das Gefühl, dass er mein bester Freund ist.
Ich hatte eigentlich eine beste Freundin gewollt, aber lassen wir den Sexismus mal sein, es war genauso toll einen besten Freund zu haben. Wundervoll, um genau zu sein. Ich hatte dieses Gefühl noch nie, zumindest nicht so stark ausgeprägt und ich war so froh dass ich es jetzt hatte.
„Aurora. Hey, wach auf!" Ardy sah mich hilfesuchend an.
Langsam aber sicher begriff ich warum er mich so nannte. Ich würde es vielleicht nicht schaffen 100 Jahre zu schlafen, aber definitiv hundert Jahre zu träumen und das war ziemlich nah am Schlafen dran.
„Was denn?" Flüsterte ich so leise wie möglich zurück.
„Die Reaktionsgleichung, zeig mal deine!" Dadurch, dass ich wieder mal zu viel nachgedacht hatte, hatte ich den Anfang von Chemie verpasst.
„Hab ich nicht. Du kannst doch Chemie, du schaff-" ich wurde durch die schneidende stimme unserer Lehrerin unterbrochen.
„Ardian und Constanze, gibt es etwas interessantere als den Chemieunterricht?' Ich könnte ihr mindestens 100 interessantere Dinge nennen. Ich sah kurz zu Ardy, der ebenfalls grinste, da er wahrscheinlich dasselbe dachte wie ich.
„Natürlich nicht." Versuchte ich so höflich und aufrichtig wie möglich zu klingen.
Es klingelte und wir verließen den Raum, etwas schneller als Normalerweise. Kein Wunder, schnell weg bevor sie noch auf die Idee kommt uns kurz bei ihr zu behalten um uns die einfachen Regeln ihres Unterrichtes einzubläuen. Darauf kann ich sehr gut verzichten.
„Du könntest 'n Grammy gewinnen, Wahnsinn." lachte er und ich verbeugte mich lachend.
„Oh herzlichen Dank, ich bin die ganze Woche hier." Ich zwinkerte und lief weiter, in die Richtung des nächsten Raumes.
„Irgendwann bist du eine berühmte Schauspielerin und wirst dich an diesen Moment zurückversetzen in dem ich dich zu deiner wahren Berufung gelenkt habe." Ich drehte mich zu ihm um, lief aber rückwärts weiter.
„Wahrscheinlich oder?" Und plötzlich stieß ich mit etwas zusammen.
„Oh scheiße." krietschte ich. Ardy schaffte es gerade noch so, mich vor dem liebkosen des harten Steinbodens zu retten. Unsere Gesichter waren sich durch die Rettungsaktion ziemlich nah und ich hielt meinen Atem an. Keinen Schimmer was ich machen sollte, sollte ich mich bewegen oder einfach so regungslos in seinen Armen liegen bleiben? Er nahm mir diese Entscheidung glücklicherweise ab in dem er laut los lachte und versuchte sich bei demjenigen den ich umgerannt hatte für mich zu entschuldigen. Ich konnte verstehen warum er lachte, es muss wirklich dumm ausgesehen haben, außerdem war es meine eigene Schuld gewesen. Ich hätte ja nicht, so tollpatschig wie ich manchmal sein kann, rückwärtsgehen sollen. Ich musste mir also einfach eingestehen, dass ich mich selbst etwas überschätzt hatte, nur um ganz lässig vor ihm zu laufen. Was für eine dumme Idee, dass gewesen war. Ich könnte mich manchmal selbst ohrfeigen.
„Ich kann mich gut auch für mich selbst entschuldigen." meldete ich mich lachend zu Wort. Ich drehte mich also zu meinem Stoßopfer herum und blickte in ein Bernsteinbraunes Augenpaar. Das dazu passende nussbraune Haar mit dem Mittelscheitel erinnerte mich an jemanden.
„Jennifer?" fiel es mir wieder ein. Sie sah mich prüfend an.
„Und du bist?" sie war wohl wütend, logisch, ich hatte sie gerade angerempelt, da wäre ich auch angepisst.
„Constanze, wir waren in einer Klasse vor 5 Jahren." versuchte ich auch ihr Gedächtnis aufzufrischen, sie sah mich noch einmal von oben bis unten an und dann sah ich, dass ihre Augen sich zu wissenden, gehässigen Schlitzen formten.
„Ja sorry aber Lektion 45: ich erinnere mich generell nicht an Loser. Also folgt jetzt logischerweise Lektion 3: zieh ab." Sie sah mich angewidert an und legte all ihren Hohn in ihre Stimme.
„Was ist das denn für eine hochnäsige Zicke." Versuchte Ardy mich zu verteidigen.
„Sagte der arme Schlucker ohne Mode Geschmack."
„Tja tatsächlich kann man sich Menschlichkeit auch nicht kaufen, also bist wohl eher du die, die arm dran ist."
„Was gibst du dich eigentlich mit Barbie ab du siehst so gar nicht aus wie Ken. Aber zum Spielen reicht sie, nicht wahr?" sie grinste süffisant und ich konnte nicht fassen was sie sagte. Ich war keines von Ardy's Spielzeugen und das würde ich auch nie werden. Außerdem hatte ich schon einen anderen Ken. Gott: 'Nein'
Hör auf dich auf ihre Äquivalente einzulassen! Ich bin nicht die Alibifreundin Barbie, von ihren natürlich absolut heterosexuellen Ken. Taddl und mich beschrieb das nun wirklich so gar nicht. Mir war schon klar, dass sie damit auf mein Aussehen anspielte, aber das konnte sie vergessen.
„Ich bin nicht mal halb so fake wie du."
„Was immer du auch meinst Schätzchen, aber soviel wie ich gehört hab, würde ich mir nicht so viele Hoffnungen darin machen, dass Kenny treu bleibt." Sie sah mich eindringlich an.
„Wenigstens ist sie nicht so ne Trockenritze wie du. Vielleicht wärst du dann ja mal entspannter." Ich verkniff mir ein Lachen.
„Halt die fresse,..." sie sah ihn gefährlich an, gierig auf die folgende Reaktion.
„du armes Scheidungskind." Sein Gesicht wurde etwas blasser und er konnte ihr nur noch wie versteinert, den Mittelfinger zeigen.
Er war ein Scheidungskind? All meine Illusion vom perfekten besten Freund waren wie weggeblasen, besten Freunden würde man so etwas erzählen.
Sie drehte sich triumphierend um und warf ihr Haar dabei demonstrativ über ihre Schultern.
„Ich kann mich auch gut selbst verteidigen." Sagte ich säuerlich, ich fasste es einfach nicht, ich hatte ihm so einiges über mich preisgegeben und er konnte mir nicht mal das anvertrauen.----------------------------------
Freunde sollten wie offene Bücher sein.
-Wolf Dietrich
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Hinterlasst bitte eure Meinung in den Kommentaren.
Das gibt mir immer ziemlich viel Motivation, also ja. <:Hallo, ich hab heute mal durchgeschrieben, so früh hab ich hier noch NIE geupdatet. Appreciate it, plz. :D
Im nächsten Kapitel gibt es mal KEINEN Zeitsprung, sorry dass es in den letzten Kapiteln immer einen gab, aber ich muss das hier ja ins Rollen bringen und dass alles aufzuschreiben wäre super banal und langweilig gewesen, nicht nur langweilig zu lesen sondern auch zum Schreiben, also ja. Ich hoffe ihr seht mir das nach. (:
Alles klar, das wars dann acuh schon wieder. (: <3
Xoxo,
yollokapollo
>>auf wattpad: @yolloxkapollo
(yollokapollo war schon vergeben >:)
>>auf Fanfiktion.de: @yollokapollo
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Schooltimes - Young Love
Random>> Wie gerne würde ich ihn küssen, doch die beiden waren beste Freunde und abgesehen davon, wollte ich meinen Freund doch nicht betrügen, ich bin schließlich in ihn verliebt, nicht? << Constanze war seit ihrem 5. Lebensjahr, auf Dauerdurchreise. Vie...