Meinen Brüdern bin ich heute in der Schule so gut es geht aus dem Weg gegangen. Ich wollte einfach meine Ruhe haben und nicht das ständige Gequatsche von Linus und Austin hören. Deswegen bin ich auch nicht zum Mittagessen in die Cafeteria gegangen, dementsprechend habe ich jetzt einen Riesenhunger und sehe Maddy dabei zu, wie sie mir Milchreis kocht. Ich habe mir Milchreis gewünscht, weil ich wirklich sehr hungrig bin und gleich kommen alle meine Brüder nach Hause. Sie würden mir mein Essen klauen. Milchreis verabscheuen sie aber alle, deswegen fiel meine Wahl auf dieses leckere Gericht. Dann habe ich alles für mich alleine. "Möchtest du Apfelmuß?", fragt Madlene mich lächelnd. Ich nicke sofort und sehe zu, wie sie einen dicken Klecks Apfelmuß in der Mitte verteilt. "Dann guten Appetit.", schmunzelt sie und stellt mir den Teller hin. "Danke.", seufze ich erleichtert und schlinge das Essen in mich hinein. Im selben Moment höre ich die Tür aufgehen und laute Stimmen, die durcheinander reden. "Was gibt's zu essen?", ruft Dale. "Milchreis.", lächle ich unschuldig. Sofort verziehen sie alle das Gesicht und ich grinse siegessicher. "Victoria, du wirst mich gleich begleiten.", beginnt Henry und setzt sich zu mir an den Tisch. Ich seufze. "Muss das sein? Ich habe heut wirklich keine Lust auf Ärger." Henrys Blick verrät mir, dass es keine Widerrede gibt. Na ganz toll. "Nach dem Essen werden wir los." Ich nicke widerwillig und esse weiter. Meine Brüder haben sich nun alle zu mir gesetzt und warten darauf, dass Madlene ihr Essen fertig hat. "Und? Macht der neue Ärger?", fragt Justin die Zwillinge. Na toll. Jetzt reden die auch noch über ihn. "Naja, wie man's nimmt. Vicky und ich hatten heute eine kleine Auseinandersetzung, wo er meinte dazwischen gehen zu müssen. Momentan verhält er sich aber noch ruhig. Ich denke ich habe ihm klar gemacht, wer hier das Sagen hat.", berichtet Austin. Basti runzelt die Stirn. "Kleine Auseinandersetzung? Was war los?", "Madame hat ihre Tage, oder so.", murrt Austin als Antwort. Ich schnaube. "Ich habe nicht meine Tage! Auch ich brauche mal Abstand von euch Idioten. Immer seid ihr neben mir und geht mir auf die Eier. Da habe ich keinen Bock drauf! Lasst mich einfach alle verdammt nochmal in Ruhe! Wären Mom und Dad noch hier, dann müsste ich nicht bei euren scheiß Geschäften mitmachen, dann würde ich meine Ruhe vor euch haben, weil Mom ein Machtwort sprechen würde und dann würde ich verdammt nochmal einfach ein paar Freunde haben! Aber ihr macht mir alles kaputt! Ihr seid schuld daran, dass Gordon mich abserviert hat, ihr seid schuld daran, dass kein einziges Mädchen mich als ihre beste Freundin haben will und ihr seid schuld daran, dass ich verdammt nochmal unglücklich bin! Ihr könnt mich alle mal!", schreie ich sie alle sechs an und stehe wutentbrannt und mit Tränen in den Augen vom Tisch auf. "So redest du nicht mi-", beginnt Justin. "Und ob ich das tue! Siehst du doch! Ihr kotzt mich alle an!", schreie ich erneut und renne hoch in mein Zimmer, wo ich meine Zimmertür mit aller Kraft zu trete. "So eine Scheiße!", brülle ich und trete gegen meine Kommode, dessen Schublade darauf leicht knackt. Schluchzend lasse ich mich auf den Boden fallen. Meine Kraft ist am Ende. Ich kann einfach nicht mehr. Ich sehe zum Beispiel immer die Leute die nur am Handy sind und schreiben. Mit mir schreibt niemand. Wer denn auch? Ich habe niemanden.
Durch das Klopfen an meiner Zimmertür zucke ich stark zusammen. "Vicky? Ist alles okay?", fragt Henry mit sanfter Stimme. "Nein.", flüstere ich und bleibe weiterhin regungslos auf dem Boden liegen. "Ach Prinzessin.", seufzt er und schließt die Tür. "Möchtest du vielleicht reden?" Er kommt zu mir und hebt mich vorsichtig hoch. "Ja, aber ich würde gern mit einer Freundin reden." Henry seufzt leise und legt sich mit mir zusammen in mein Bett. "Vielleicht möchte Lena ja deine Freundin werden." Lena? Wer um alles in der Welt ist Lena? "Wir haben ihren Freund mitgenommen und sie ist uns dummerweise gefolgt. Erst wollte ich sie als Hausmädchen anstellen aber vielleicht wird sie ja deine Freundin. Sie könnte hier wohnen und ein schönes Leben haben." Ich sehe ihn entsetzt an. "Du wolltest sie gegen ihren Willen hier festhalten und arbeiten lassen?" Er seufzt. "So wie du es sagst klingt es viel schlimmer als es ist." Ich schnaube. "Wo ist sie?", "Im Keller." Im Keller? Ist das sein scheiß Ernst? "Du hast sie aber nicht gefoltert, oder?" Er schüttelt den Kopf und gibt mir einen Schlüssel. "Geh zu ihr. Aber in einer Stunde müssen wir beide los, ja?" Ich nicke und schnappe mir den Schlüssel, um nach unten in den Keller zu laufen. Das arme Mädchen. Wie kann Henry nur? Ich schließe die Tür auf und gehe rein. "Nein! Tut mir nichts!", weint sie und kriecht in eine Ecke. "Hey, alles gut. Ich tue dir nichts. Ich schwöre es.", sage ich ganz ruhig zu ihr. "Was wollt ihr denn von mir?" Ich seufze. "Eigentlich gar nichts. Du hast nur den Fehler gemacht und bist meinem Bruder gefolgt. Mein Bruder ist ein Arsch.", "Sie haben meinen Freund mitgenommen!", schreit sie mich an. Mein Gott, die arme. "Ich weiß. Aber das macht mein Bruder nicht ohne Grund, weißt du? Hat dein Freund Drogen oder so etwas bei meinen Brüdern gekauft aber nicht bezahlt?" Sie zuckt mit den Schultern. "Okay, komm mit, ich will dir helfen. Dir passiert hier nichts, das verspreche ich dir." Sie sieht mich unsicher an. Ich halte ihr meine Hand hin, die sie vorsichtig ergreift. Ich helfe ihr hoch und ziehe sie mit nach oben. "Du kannst in meinem Zimmer schlafen, wenn du möchtest. Meine Brüder sind alle eigentlich voll lieb aber manchmal tun sie ein auf Badboy und machen krumme Dinger. Mich ziehen sie da auch immer mit rein. Aber ich schwöre, dass sie dir nichts tun werden. Du wirst sie sicher mögen.", "Okay.", murmelt sie leise. "Wer ist das?" Ich zucke vor Schreck zusammen und sehe Basti an, der sich mir in den Weg gestellt hat. Lena klammert sich an meinem Arm und versteckt sich hinter mir. "Das ist Lena. Und jetzt geh weg wir wollen hochgehen." Basti sieht an mir vorbei und lächelt freundlich. "Hey, ich bin Basti, Vickys großer Bruder. Einer von vielen." Ich kichere. Lena sieht ihn an. "Ich bin Lena.", sagt sie leise und starrt ihm im die Augen. Wow. Was für ein Blick. Ich bekomme die Stromschläge zwischen den beiden schon ab. Das kann ja was werden. Kichernd schnappe ich mir wieder Lenas Hand und nehme sie mit nach oben in mein Zimmer.
DU LIEST GERADE
Dangerous Love
Подростковая литератураEr kommt neu in die Stadt und ist ein typischer Badboy, der alle Blicke auf sich zieht, auf den alle Mädchen stehen. Sie ist kein Unschuldslamm. Aufgewachsen bei 6 Brüdern, die die Stadt beherrschen. Sie quält alles und jeden, der es verdient hat...