Doomed ➳ Teen Wolf {1} ✔

[11] Motel California

Es war bereits Nacht als der Schulbus vor einem Motel anhielt. Dicht gefolgt von den anderen, stieg ich aus dem gelben, stickigen Fahrzeug.

"Puh war das eine Luft da drin!"

Meinte ich. Ich fühlte mich nicht wirklich besser aber das musste ja keiner wissen.

"Ich hab schon schlimmeres gesehen."

Meinte Scott schulterzuckend.

"Wo bitte hast du schon schlimmeres gesehen?"

Meinten Stiles und ich mal wieder gleichzeitig. Scott schien dass auch langsam aufzufallen denn er warf uns beiden andauernd besorgte Blicke zu.

"Hört zu! Das Treffen wurde auf morgen verschoben! Das Motel hier hat die meisten freien Zimmer und das geringste Urteilsvermögen wenn es darum geht einem Haufen Degenerierter, wie euch, Unterkunft zu gewähren. Findet euch in zweier Gruppen zusammen und ich will dass ihr kleinen Abartigen keinerlei sexuelle Perversionen verübt! Das heißt dass ihr eure dreckigen Hände dort lasst wo sie hingehören!"

Rief der Coach und ich schnappte mir einen Schlüssel den ich dann Allison überreichte. Sie hatte gesagt ich könnte mich auf die Couch legen wenn es eine gibt. Schließlich kannte ich nun wirklich nur wenige hier.

"Lydia?"

Fragte Allison als die Erdebeerblonde sich nicht vom Fleck bewegen wollte. Ich drehte meine Kopf zu ihr und sah sie mit verwirrtem Blick und hochgezogenen Augenbrauen an.

"Dieser Ort ist abartig."

"Ich glaube dass nicht einmal die Besitzer diesen Ort mögen."

Meinte ich schmunzelnd und gähnte herzhaft. Na toll, hätte ich gewusst was dass für eine Nacht werden würde, wäre ich zu Hause geblieben und hätte mich mit Jackson im Unterricht gelangweilt.

"Es ist nur für eine Nacht."

"In einer Nacht kann viel passieren."

Lydia schien dieser Ort wirklich Angst zu machen und ich verstand nicht warum es mir nicht so ging. Ich freute mich einfach nur auf Schlaf. Richtigen Schlaf.

Leider hatte ich mich da zu früh gefreut ...

*

Ich öffnete die Tür zu unserem Zimmer und erschrak als Scott mir direkt gegenüber stand.

"Was machst du hier?"

Fragte ich skeptisch und sah ihn prüfend an. Doch er schüttelte nur den Kopf und lief an mir vorbei.

Als ich die Tür hinter mir schloss erschrak ich ein weiteres Mal als Allison nur mit einem Handtuch bekleidet vor mir stand.

"Alles klar?"

Sie nickte nur und ging dann zurück ins Bad. Es schienen ja heute alle sehr gesprächig zu sein.

Ich war eben auf dem Weg hier hoch Boyd begegnet. Ich wusste zwar so gut wie gar nichts über ihn aber so viel Angst hatte er mir noch nie gemacht.

Seufzend ließ ich mich auf das Bett fallen und schlug die Seite des Buches auf, was ich mir von meiner Sitznachbarin in Sozialkunde geliehen hatte.

*

"198?"

"Ja. Wir sprechen hier von vierzig Jahren und das sind durchschnittlich 4,9 Tote pro Jahr was man ... auch erwarten kann. Wer gedenkt so etwas mit einer Zahlentafel? Wer tut sowas? Wer?"

"Und alles Selbstmorde?"

Beteiligte ich mich jetzt auch an dem Gespräch meiner beiden Freundinnen. Das Hotel kam mir doch ziemlich suspekt vor.