Es ist drei Uhr morgens und die Party ist noch in vollem Gange. Ich bin einen Augenblick vor die Tür gegangen um frische Luft zu schnappen. Jetzt stehe ich mit einem Sektglas Blut vor der Haustür, gehe ein paar Schritte die Treppe herunter und setze mich auf eine Stufe.
Der Anhänger schmiegt sich an meinen Brust und es fühlt sich an als würde er puckern.
Ich schaue in die Sterne hinauf. Und tatsächlich entdecke ich eine Sternschnuppe. Doch was soll ich mir wünschen?
Normal zu sein? Vielleicht ist es ja auch gut nicht normal zu sein.
Die große Liebe? Die werde ich auch so finden hoffe ich!
Ich denke das Einzige was ich mir wünsche ist glücklich zu sein. Der Rest wird sich von allein ergeben, hoff ich zumindest.
Hinter mir höre ich Schritte und dann spüre ich auch schön Hände auf meinen Schultern.
«Du wirst langsam zum Stalker kann das sein?»
Er lacht leise.
«Ich wüsste nicht. Aber du musst zugeben das du das gar nicht do schlimm fändest.» Ich spüre seinen Atem in meinem Nacken. Seine Finger wandern meine Arme hinab.
«Was war in deinem Blut?», frage ich und schaue ihn an. Meine Fangzähne ließen mich momentan in Ruhe. Das Blut hatte sie beruhigt. Doch Davids standen heraus und er sah ein wenig gruselig aus.
«Ich würd sagen Wodka!»
Ich nehme seine Hände von meinen Armen und stehe auf.
«Ich habe ja echt nichts gegen Alkohol aber dir scheint der nicht so besonders zu bekommen»,sage ich und gehe wieder rein.
Er springt auf und rennt mir hinterher.
«Flo. Warte einen Augenblick.»
Ich öffne die Tür wieder und schaue ihn an.
Er setzt ein Grinsen auf.
«Wow. Wie ein Hund.»
«Das reicht!» Warum ich ihm in diesem Augenblick eine gescheuert habe weiß ich später auch nicht mehr aber ich dreh mich um, gehe rein und mische mich unter die Menge.Als ich aufwache zeigt mein Wecker 14:30. Dafür das ich erst um 7:00 ins Bett bin ne recht gute Zeit.
Ich wälze mich im Bett herum. Ich hoffe man hat mich in der Schule krank gemeldet.
Ich drehe mich auf die andere Seite und entdecke ein Päckchen Blut auf einem Tablet.
Meine Fangzähne fahren aus und ich schnapp mir den Beutel.
Ohh man. So kann das doch nicht weiter gehen.
«Wow. Das geht aber schnell.»
Ich fahre herum und sehe Alex in meinem Zimmer hocken.
«Guck mich nicht so an. Granny sagte wenn du schlafst bist du ungefährlich.»
«Na toll. Ich fühle mich wie in Karantäne.» Ich schmeiße den leeren Beutel zurück auf das Tablet und sitze in der nächsten Sekunde neben Alex auf dem Sofa.
Der schaut mich mit großen Augen an.
«Das musst du mir auch beibringen»,sagt er und lacht. Dann umarmt er mich. Daran muss ich mich auch erst gewöhnen.
«Sag mal habe ich eigentlich einen Puls?»,frage ich und taste an meinem Hals. Mir ist kaum aufgefallen das ich nur noch wenig atme.
«Ja ich glaube du hast noch einen Herzschlag.»
Irgendwas stimmt nicht mit ihm. Er wirkt so matt.
«Alex? Was ist los?»
Alex senkt den Kopf.
«Es dreht sich alles nur noch um dich und diese bescheuerten Vampire. Ich komm mir so nutzlos vor. Mama und Papa beachten mich kaum noch und ich kann froh sein dass ich noch nee normale Mahlzeit kriege.»
Er schaut zur Seite.
«Hey. Das tut mir leid. Aber falls es dich beruhigt, ich hab mir das auch nicht ausgesucht! Ich würde lieber ganz normal heute Abend mit den anderen feiern, normal zur Schule gehen, normal arbeiten, leben. Aber nein ich bin in den Augen jedes Normalen ein Monster!»
Er schaut mir in die Augen.
«Es ist für uns alle nicht einfach, aber wir müssen zusammen halten okay Großer?»
Alex nickt vorsichtig. Dann berührt er den Anhänger, den er mir geschenkt hat.
«Den hab ich übrigens im Keller gefunden!», sagt er grinsend und ich kann nicht anders als ihn zu umarmen.Der restliche Tag verläuft normal. Ich bekomme ein paar Nachrichten von meinen Freunden und erzähle auch ihnen das ich immer noch krank bin. Was ja irgendwie auch stimmt.
Den halben Nachmittag sitze ich mit Alex, Oma und Opa, David (der sich wegen heute Nacht noch verdammt schämt) und Ava im Wohnzimmer und wir spielen ein Brettspiel nach dem anderen. Mensch Ärger dich nicht, Scrabble.
Dame und Schach sind bei den Männern sehr beliebt.
Mama und Papa haben wohl noch Geschäftliches zu erledigen, das meinte zumindest Opa vorhin. Mary kommt zwischendurch rein und bringt etwas zu trinken und es wird ein richtig gemütlicher Nachmittag.
Zum Abend hin räumen wir alles zusammen und ich verkrieche mich aufs Dach.
Die Stadt liegt ruhig und leuchtend zu meinen Füßen. Der Turm des Big Ben leuchtet und das London Eye dreht eine seiner letzten Runden für heute. Eine Touristenstadt schläft nie. Ich überlege nicht lange und steige die Feuertreppe unseres Hauses vier Stockwerke runter. Dann verschwinde ich in den dunklen Gassen und laufe Richtung Innenstadt.Die Themse funkelt dunkel und zeigt die Lichter der Stadt. Ich laufe noch ein wenig und setze mich dann auf den Rasen. Hier sucht mich meine Familie wenigstens nicht. Unterwegs habe ich ihn aus einer Telefonzelle, die so typisch für London sind, angerufen. Ich brauche wen zum reden.
«Flo. Was gibt's?»
Ich drehe den Kopf. Hinter mir steht Nat, die Hände in den Hosentasche und ne Kaputze über dem Kopf. Ich stehe auf.
«Du musst mir versprechen es keinem zu sagen. Niemandem, niemals. Du bist mein bester Freund bitte.»
«Worum geht es?»,er klingt ein wenig besorgt.
«Schwör es!»,sage ich und schaue ihm tief in die Augen.
Er schwört es und ich erzähle ihm alles was vorgefallen ist und noch passieren wird und seine Augen werden immer großer.
«Flo. Was für Tabletten hast du denn eingeschmissen?»
«Keine. Hast du denn nicht zugehört?»,frage ich verzweifelt. Wieso glaubt er mir nicht?
«Aber....»,fängt er an. Doch da blitzen schon meine Fangzähne auf und er wankt ein paar Schritte rückwärts und starrt mich an!
«Glaubst du mir jetzt?,frage ich und schaue ihn an. Er nickt.
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Bite Of You
VampireFlorentina ist 17, fast 18, und versucht ihre Familie zu verstehen. Der Wohlstand und das merkwürdige Verhalten entgeht ihr nicht. Doch bis zu ihrem 18 Geburtstag verdrängt sie das alles. Bis sich das Familiengeheimniss nicht mehr leugnen lässt. U...