4. Neues Land,neues Leben

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Ich habe mir die neun Stunden im Flieger mit zwei guten Filmen und Musik vertrieben. Am Flughafen war es sehr chaotisch. So ein riesiger Flughafen und so viele Menschen habe ich noch nie gesehen. Das ist wohl die erste Regel in New York... Es wird chaotisch und hektisch werden. Anstatt von all dem neuen hier beängstig zu sein,regt es  meine neugierde an. Meine größte Umstellung wird für mich aber die neue Sprache sein. Zwar beherrsche ich sowohl das Britische als auch das Amerikanische Englisch,aber es wird dennoch komisch sein,für's erste kein deutsch mehr zusprechen,oder zuhören.

Ich sitze bereits 15 Minuten im Taxi. Der Taxifahrer hat wahrscheinlich einen Migrationshintergrund,denn sein südländischer Haut tan und das telefonieren auf Spanisch,lässt darauf schließen. Ja,dass tut er schon die ganze Zeit...TELEFONIEREN!. Ich habe Grundsätzlich nichts gegen Menschen bzw. Taxifahrer die am telefonieren sind,aber nach einen mehr stündigen Flug,hätte ich auch nichts dagegen,meine ruhe zuhaben.

Wir biegen in einer kleinen Einbahnstraße ein,und da erkenne ich das Haus aus dem Internet. Das Haus,welches ich gleich ,,Mein Zuhause" nennen darf. Im Gegensatz zu meinem Arbeitsplatz,welcher im Zentralen New York liegt,liegt meine Wohnung in einem der New Yorker Vororte. Das ist aber kein Problem für mich,da die Straße runter eine Ubahn-Station ist,welche mich so gut wie vor dem Gebäude meiner neuen Arbeit fährt.

,,Soll ich ihnen mit dem Gepäck helfen?" eine genervte Stimme reißt mich aus meinen Gedanken. Wir sind da. Normalerweise hätte ich das Angebot des Taxifahrers angenommen,jedoch bin ich froh,wenn ich ihn nicht mehr sehen muss.

Mein Trinkgeld besteht aus lausigen 2 Dollar,aber mehr hat er meiner Meinung nach nicht verdient. Mühsam schleppe ich meinen Koffer und meine Taschen die Treppen hoch. Vielleicht wäre es sogar einfacher gewesen, zwei oder drei mal zugehen,statt mir hier jetzt einen abzutragen,aber das wäre ja bekanntlich zu einfach.

Nach gefühlten 3000 Stufen,habe ich endlich den 2.Stock erreicht. Meine Kleidung und andere wichtigen Gegenstände wurden bereits zwei Tage vorher hier abgeliefert. Bis auf ein Bett, eine Küche und ein Badezimmer wars das,mit meiner Wohnung.  Deshalb muss ich in Zukunft einkaufen gehen,um meine Wohnung auch Wohnungstauglich einzurichten.

Nun ist es soweit,der Moment indem ich meine Wohnung betreten werde. Ich schließe die Tür auf und ein Berg von Umzugkartons liegt vor meinen Füßen. Oh Backe,dass wird Arbeit,die alle auszupacken. Vor mir ist ein kleiner Raum,der als Wohnzimmer und Esszimmer durchgeht. Zu meiner linken ist eine offene Küche. Zu meiner rechten ist vorne die Toilette und dahinter,auf der gleichen Wandseite mein Schlafzimmer. Obwohl hier alles sehr klein ist,ist es dennoch fein und gemütlich. Ich schließe die Tür ab und setzte mich auf dem Boden,um den ersten Karton auszupacken. Auf einmal klopft es an meine Tür. Ich wüsste jetzt niemanden, der mich besuchen würde. Ich öffne die Tür und eine junge Frau steht vor mir. ,,Hei,mein Name ist Lindsay Thompson. Ich wohne hier direkt neben Dir. Oh,erschreck dich nicht,ich gehöre nicht zu dieser Art Nachbarn,die sofort auf einen zukommen und ihn mit informationen über das Haus aufklären. Der Grund weshalb ich hier bin ist der,dass ich dich grade aus meinen Fenster gesehen habe und du eine deiner Taschen auf dem Gehweg vergessen hast". Das  ist wirklich sehr freundlich von ihr. Dankbar nehme ich meine Tasche an mich. Es wäre echt schrecklich gewesen,genau diese Tasche zuverlieren,denn da sind die wichtigsten Informationen über New York drin. Unteranderem von welchen Taxiunternehmen man nicht abgezockt wird,wo die Einheimischen Shoppen und Einkaufen gehen, und natürlich auch die ein oder andere Sightseeing attraktion. ,,Danke sehr Miss Thompson. Mir wäre das jetzt nicht aufgefallen". Miss Thompson sieht mich schockiert an. ,,Sehe ich so alt aus,dass du mich mit *Miss* ansprichst?. Hey wir sind jetzt Nachbarn,da duzen wir uns" Sie  zwinkert mir zu. ,, Na schön Lindsay,ich heiße Viola Klein und bin erst vor ein paar Stunden in die USA eingereist". Lindsay macht große Augen. ,,Ich habe mir ja schon gedacht,dass du nicht von hier bist. Du hast nicht diesen New Yorker Akzent. Aber keine sorge,den hatte ich auch noch nicht bevor ich hier vor 4 Jahren hingezogen bin". ,,Gut zuwissen,dass ich hier in diesem Haus nicht die einzige *nicht New Yorkerin* bin. Woher kommst du wenn ich fragen darf?". ,,Ich bin eine waschechte Texanerin.  Aber spann mich nicht weiter auf die Folter,woher kommst du?". ,, Ich komme aus good old Germany". Jetzt reißt sie ihre Augen auf. ,,Das ist ja cool,ich habe noch nie eine deutsche kennen gelernt,abgesehen von den deutschen Touristen,die mich fragen,von ihnen ein Foto zumachen". Sie scheint eine sehr aufgeweckte Person zusein. Denn immer wenn sie redet hüpft sie ein wenig herum. Das macht sie irgendwie symphatisch. ,,Oh,du musst mir soviel von Deutschland erzählen,ich würde da auch mal gerne hin. Vorallem zu diesen einem Fest,wie heißt es nochmal?". Ich kann mir schon denken,was für ein Fest sie meint. ,,Meinst du zufälligerweise das Oktoberfest in München?". Neben ihren rumgehüpfe, greift sie nun auch mein Arm und mir bleibt keine andere Wahl als mit zuhüpfen. Und ehrlich gesagt,sollten alle New Yorker so drauf sein,wird es sicherlich eine lustige Zeit hier. ,,Ja,genau das Oktoberfest!. Warst du schonmal da? Kannst du mir ein paar Wörter deutsch bei bringen? Sind deutsche Männer heiß? Ich liebe euer Wiener Schnitzel!!! Ich habe mal so eins in einem Restaurant gegessen. Gute Idee ein Schnitzel aus Kalbfleisch zumachen". Sie zwinkert mir wieder zu,aber diesmal muss ich anfangen zu lachen. ,,Lachst du mich aus?". Lindsay sieht mich fragend an. Ich versuche mich zubeherschen,muss aber dennoch immer wieder kichern. ,,Nein,auslachen würde ich es jetzt nicht... es ist eher ein,wie soll man sagen? Es ist eher ein mit dir lachen". Sie sieht mich immernoch fragend an. Na gut,dann mach ich jetzt mal ein auf Erdkundelehrerin. ,, Kennst du das Land Österreich?". Erneut reißt sie ihre Augen auf ,, Ist das nicht das Land,aus dem Christoph Waltz her kommt? Er ist mein absoluter lieblings Schauspieler". ,, Ja genau,er kommt von dort. Weist du auch zufällig wie die Hauptstadt von Österreich heißt?". Sie schaut grübelnd in die Luft. Dann zieht sie ihr Handy aus ihrer Hosentasche, und tippt etwas ein. ,, Die Hauptstadt von Österreich ist Wien und der Hammer ist,dass Christoph Waltz sogar in Wien geboren ist!". In ihrer ganzen euphorie bemerkt sie garnicht,worauf ich hinaus wollte. ,,Und was heißt es also,wenn Wien die Hauptstadt von Österreich ist?". Sie schaut mich wieder fragend an,dann auf den Boden und dann wieder zu mir. ,, Achsooo,jetzt verstehe ich, was du meinst. Ja klar, wenn Wien ja in Österreich ist kann das Schnitzel  nicht aus Deutschland kommen". Ihre begeisterung,über ihre Einsicht ist anscheinend so groß,dass sie mich in ihre Arme zerrt,und mir ein *Ich mag dich jetzt schon,ich glaube wir werden gute Freunde* ins Ohr flüstert.Als sie mich wieder los lässt, hängen ein Paar ihrer  Hellblonden Haare in ihrem Gesicht. Sie streicht sie hinter ihre Ohren und erst jetzt fallen mir ihre blauen Augen auf. Sie sind hellblau,so ein helles blau sieht man nicht alle Tage. Allgemein ist Lindsay eine hübsche Junge Frau. Dazu kommt,dass sie eine Sportliche Figur hat. Ich könnte wetten,dass sie auf ihrer High School eine Cheerleaderin gewesen ist. Außerdem scheint sie in meiner Altersklasse zu sein. Es ist ein gutes Gefühl, zuwissen,dass nicht nur Rentner hier im Haus leben. ,,Hast du vielleicht Lust mit mir in einem Kaffe zugehen ? Ich würde dir auch was von New York zeigen". Das hört sich gut an,leider räumt sich der Berg von Umzugskartons nicht selber aus. ,,Ja,das würde ich wirklich gerne machen,aber ich habe noch ein haufen an Aufgaben zu erledigen". ,,Was denn für Aufgaben?". Ich drehe mich zur Seite,um ihr ein Blick in meiner Wohnung zu gewären ,, Dieser Berg voll Aufgaben". Sie lächelt mich an ,,Das ist doch super! Ich helfe dir beim ausräumen,und du erzählst mir mehr von dir und Deutschland. Möglicherweise klären sich dann weitere missverständnisse auf,die ich im bezug zu Deutschland habe". Mit breiten lächeln geht sie an mir vorbei und greift sich den ersten Karton. ,, Wo kommen die Fotos hin,Chefin?". Ich muss lachen. Sie ist echt einmalig. Aber jetzt muss erstmal eingeräumt werden.

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