Ich weiß nicht wieso,aber auf einmal fühle ich mich wie ein kleines Mädchen,welches ein Geschenk bekommt. Ich öffne die E-mail und werde enttäuscht.
Von: Jason Wale
An: Viola Klein
Betreff: Mein Büro
Sehr geehrte Miss Klein,
ich erwarte Sie in zehn Minuten in meinem Büro.
Jason Wale, Abteilungsleiter Henderson Enterprises
Ich bin total perplex. Habe ich etwas was falsch gemacht?. Direkt am zweiten Arbeitstag in das Büro des Chefs bestellt zu werden,heißt normalerweise nichts gutes. Und dann seh ich auch noch so richtig beschissen aus. Das ist heute echt nicht mein Tag. Die Minuten verstreichen und ich merke,dass ich von Minute zu Minute unruhiger werde.
,,Ist alles in Ordnung bei dir ?" . Amber hat meine anspannung anscheinend mitbekommen. ,,Ja,alles bestens. Ich muss gleich nur kurz zu Mister Wale" antworte ich knapp. ,,Wieso das denn? Soviel kannst du bisher doch nicht falsch gemacht haben". Amber fängt an zu lachen. Mir ist überhaupt nicht nach lachen. Im Gegenteil,mir schwirrt echt der Kopf deswegen. Als Amber mein besorgtes Gesicht sieht,hört sie auf und sieht mich mit einem fürsorglichen Blick an. ,,Hey Viola,das sollte doch nur ein scherz sein. Er wird dich schon nicht feuern" sagt sie mit einem freundlichen lächeln ,,..und außerdem machst du deinen Job bisher echt gut" führt sie fort,doch es kommt mir eher so vor,als wollte sie einem kleinen Kind die angst vor etwas nehmen. Naja,villeicht benehme ich mich grade auch wie ein kleines Kind. Was soll mir denn schon geschehen?. ,,Du könntest deinen Job verlieren" meldet sich mein Verstand. Ich schlage mir die Hände vor's Gesicht. Viola,jetzt stell dich nicht so an! Du gehst dich jetzt frisch machen und danach betrittst du voller selbstbewusstsein sein Büro. Der plötzliche Anflug meiner selbstsicherheit gibt mir die nötige Kraft,um mich gleich diesen wunderschönen Mann entgegen zustellen. Ich laufe in Richtung der Toiletten,um mir etwas Wasser ins Gesicht zu spritzen und lege nochmal eine dünne Schichte Wimperntusche auf. Als ich mich im Spiegel betrachte,entscheide ich mich dazu,mir noch mehr Wimperntusche aufzutragen,damit meine Augen weniger aufgequollen aussehen. Als ich mein Spiegelbild betrachte wird mir bewusst,dass mir kein Make Up der Welt helfen würde, um einigermaßen Gesund auszusehen. Ich zupfe mein dunkelgraues Kleid zurecht,welches sich gut um meine Kurven schmiegt und setzte darauf,dass zumindest mein Outfit von meinem Gesicht ablenkt. Ich wuschel mir nochmal durch meine roten Haare,um etwas volumen rein zubringen und schreite mit meinen extra hohen Absätzen den Flur entlang.
Ich stehe vor der Tür und der Schriftzug Jason Wale kommt mir heute größer vor als gestern. Zwei Tage arbeite ich hier und bereits zum zweiten mal werde ich ins Büro des Chefs geschickt. Hoffentlich wird das nicht zur gewohnheit. Ich atme tief ein und klopfe.
,,Herein" heute hört sich seine Stimme viel freundlicher an als gestern. Das gibt mir zumindest etwas Mut,denn meine selbstsicherheit von vorhin ist wie weg geblasen. Ich trete ein und schließe hastig die Tür hinter mir. Als ich mich umdrehe,muss ich mich zusammen reißen, um nicht mit sabbern anzufangen. Mister Wale,diesmal in einen tief schwarzen Anzug gekleidet,lehnt gegen seinen Schreibtisch und schaut mich mit einem schiefen lächeln an.
,,Miss Klein,bitte setzten Sie sich doch". Ich nicke nur und setzte mich. ,,Sie wundern sich bestimmt,weshalb ich Sie in mein Büro bestellt habe,aber seien Sie beruhigt es hat nichts mit ihrer Arbeit zutun". Ich atme erleichtert aus. Dann sehe ich ihn iritiert an ,,Verzeihen Sie die Frage,aber wessen Grund hat dieser Besuch denn dann?". Hoffentlich klinge ich nicht all zu grob. Ich kriege es einfach nicht hin, mich in seiner Gegenwart wie ein normaler Mensch zuverhalten. Er sieht mich gelassen an. Anscheinend bemerkt er meine unsicherheit nicht. ,,Nun ja,Miss Klein. Ich habe diesen Donnerstag ein Geschäftsessen mit potenziellen Kunden. Bei solchen Terminen begleitet mich normalerweise meine Assistentin,doch da diese momentan verhindert ist,wollte ich Sie fragen,ob sie interesse daran hätten mich zu begleiten. Ihre Hauptaufgaben bestehen darin,gut auszusehen und über unsere Firma zureden. Sehen sie es als eine Art Aufnahmeprüfung an. Meinen Sie,dass sie das hinbekommen?". Er sieht mich erwartungsvoll an,doch mir steht der Mund offen. Damit hätte ich jetzt nicht gerechnet. Viel eher hätte ich erwartet,gefeuert zu werden oder in eine neue Box verlegt zuwerden. Als ich merke,dass ich solangsam antworten sollte,kommt mir nur ein Satz über die Lippen ,,Wieso ich?". Ich merke,wie desinteressiert ich klinge und füge hastig hinzu ,,Also nicht,dass ich nicht wollte,nur bin ich noch nicht so lange in dieser Firma beschäftig und deshalb frage ich mich,ob ich diesbezüglich die beste Wahl bin". Der versuch,sein Grinsen zu unterdrücken scheiterte quäklich. ,,Miss Klein" setzt er professionel an ,,..Ich hätte sie wohl kaum gefragt,wenn ich mir ihren Fähigkeiten nicht bewusst wäre. Sie wissen genügend,um über unsere Firma reden zu können und bei ihrer Gaderobe mache ich mir auch keine gedanken. Sie besitzen das Talent,Menschen in ihren Bann zu ziehen. Das ist mir bereits gestern aufgefallen". Er streicht sich eine blonde Strähne zurück,die ihn in die Stirn gefallen ist,was zur folge hatte,dass ich mittlerweile komplett Mundtot bin. Ich habe seine Worte noch nicht einmal richtig verarbeitet,als ich mit ,,Nun gut,ich werde sie begleiten" antworte. Während er zu seinem Stuhl geht,teilt er mir mit,dass er mir die restlichen informationen über eine E-mail mitteilt. Erst das quietschen seines Lederstuhles bringt mich ins hier und jetzt zurück. Mit zittriger Stimme sage ich ,,Einverstanden. Kann ich noch was für Sie tun". Schon wieder grinst er ,,Nein Miss Klein,das war es für's erste". Und aus irgendeinen Grund,schaffe ich es,sein grinsen zu erwiedern.
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Whole new world-das verlangen meines Herzens
RomanceIch heiße Viola Klein und komme aus einer kleinen Stadt in Deutschland.So eben habe ich mein BWL-Studium bestanden und bin nun bereit ins arbeits leben zu starten.Obwohl mir mein Leben hier gefällt,habe ich das Gefühl ausbrechen zu müssen.Ein neues...