Kapitel 10

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Ethan

Inzwischen saßen wir seit einer Weile auf ihrer Couch. Sie saß zwischen meinen Beinen und ihr Rücken war an meine Brust gelehnt, während ich sie mit einem Arm um die Taille umfasst hatte und mit meiner anderen freien Hand ihre Haare strich.

»Worüber habt ihr euch gestritten?«
Sie hatte sich langsam beruhigt gehabt und zitterte nicht mehr so stark, als sie es eben noch im Türrahmen getan hatte. Ihr Anblick hatte mir für einen kurzen Moment den Atem geraubt, da ich nie erwartet hätte, sie einmal mit verheulten Augen zu sehen. Sie wirkte immer so stark und gefasst, als ob ihr nichts schaden könnte.

»Über dich.«

»Was?«
Hatte ich sie gerade richtig verstanden? Sie hatte sich mit ihrem Bruder über mich gestritten?

»Ich habe dir doch von seinem ausgeprägten Beschützerinstinkt erzählt. Er hat Angst davor, das ich zu einer Schlampe mutiere und die Jungs tausche wie meine Socken. Es versetzt ihn in Panik, dass wir Zeit miteinander verbringen. Er denkt, dass wir..., dass wir Sex haben.«

»Oh...«
Darauf wusste ich keine Antwort. Dafür stellte ich mir sofort vor wie es sein würde, wenn wir das tun würden, was ihr Bruder dachte. War ihre Haut überall so rein und blass, wie in ihrem Gesicht?

»Aber er kennt dich doch. Er muss doch wissen, dass du nicht der Typ für so etwas bist.«

»Das weiß er auch. Ich glaube, dass er einfach nur Angst um mich hat. Ein wenig zu viel.«

»Scheint so. Ist er ansonsten den nett zu dir? Behandelt er dich gut?«

Dieser Gedanke war mir schon gekommen, als ich sie vor zwei Tagen so verängstigt gesehen hatte, als ihr Bruder nachhause gekommen ist. Er hatte zwar normal und freundlich gewirkt, doch man konnte sich in Menschen täuschen.

»Ja, natürlich. Wenn er nicht zu besorgt ist, ist er nahezu der perfekte Bruder. Vielleicht wirkt das im Moment nicht so auf dich, doch er behandelt mich echt gut und wir kommen super zurecht.«

»Das freut mich zu hören, Hörnchen. Aber falls sich daran irgendwann mal etwas ändern sollte... Du weißt ja, dass du immer zu mir kommen kannst.«

»Danke Ethan.«

Irgendwie stand ich total darauf, wenn sie meinen Namen aussprach. Dann kribbelte es immer in mir.

»Verrätst du mir jetzt auch den Grund, weshalb du vor meiner Haustür gestanden hast?«

»Das habe ich doch schon. Ich wollte ich sehen.«
»Ich meine den wahren Grund. Du hättest mich morgen in der Schule wieder gesehen. Als ob du nicht solange hättest warten können und stattdessen zu einem Stalker mutierst und vor meinem Haus rumlungerst.«

»Hey, ich bin kein Stalker! Aber du hast recht. Zum einen habe ich dich wirklich sehen wollen, aber zum anderen habe ich mich auch entschuldigen wollen.«

»Wofür?«

»Dafür, dass du die Szene zwischen mir und Nadja miterleben musstest.«

»Du brauchst dich für nichts zu entschuldigen. Es geht mich schließlich nichts an.«

Ihr Körper hatte sich ein wenig versteift, was mir zeigte, dass ihr das Thema nicht behagte.

»Aber es hat dich gestört, oder? Ich habe dein abweisendes Verhalten danach bemerkt, Lily. Es hat dich gestört und du warst eifersüchtig.«

Augenblicklich riss sie sich von mir los und funkelte mich wütend an.

»Was erlaubst du dir? Nicht jedes Mädchen ist hinter dir her! Das sollte dein aufgeblasenes Ego vielleicht mal akzeptieren!«

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 15, 2018 ⏰

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