Endlich komme ich Zuhause an und schmeisse meinen schwarzen Rucksack sofort in die nächste Ecke. Meine Mom ist noch arbeiten, sie hat heute wieder Frühschicht. Sie ist Ärztin im Unfallkrankenhaus. Ihr Einkommen reicht für uns zwei gut aus. Langsam lasse ich meine Strickjacke von meinen Armen rutschen und hänge sie dann an unsere Gardrobe, rechts im Flur. Ich laufe weiter geradeaus und biege dann nach rechts ab, ich unsere rote Küche. Meine mom wollte so eine schon immer haben, ich finde sie auch recht schön. Es ist eher Weinrot und leuchtet nicht so sehr, aber glänzen tut sie schon. Ich nehme mir ein Glas Cola und lehne mich dann, an der Theke ab, sodass ich aus den Fenstern, welche die Wand ersetzen, schauen kann. Wir besitzen einen kleinen Garten, mit einer Terasse, einer Hängematte, einer Eiche auf der ich, als ich klein war immer rumgeklettert bin, und ein paar Blumen und Büchen. Eigendlich sehr schön hier. Als ich ausgetrunken habe stelle ich das Glas in den Geschirrspüler und gehe einmal auf die andere Seite des Hauses in die Wohnstube, bei der auch eine halbe Wand aus Fenstern besteht. Ich mache es mir auf meiner Couch gemütlich und schaue auf mein Handy.
Connor: Na, Baby, sag mir wenn du zuahsue bist. Ich liebe dich xX
Er ist so süß. Ich bin so glücklich mit ihm, ich kann nicht glauben, dass ich davor mit ihm zusammen war. Naja, ich will nicht daran denken. Sofort schiebe ich diesen Gedanken weiter zurück und antworte meinem Schatzt.
Bin zuhause, mach dir keine Sorgen. Ich liebe dich auch xoxo
Dann packe ich mein Handy weg und mache mich auf den Weg in mein Zimmer, dabei nehme ich meinen Rucksack mit, da ich vorhabe Hausaufgaben zu machen. Oben angekommen schaue ich in mein Heft und zu meiner Verwunderung haben wir keine Hausaufgaben auf. Diese Tage kommen selten vor. Was soll ich jetzt machen? Rumsitzen und Musik hören? Nein. Lesen? Noe. Malen? Auf keinen Fall. Schiessen? Schiessen! Sofort schnappe ich mir meinen Bogen und ein paar Übungspfeile und mache mich auf den Weg zum Wald. Dort verusche ich immer Ziele, die ich entweder markiert habe oder soetwas die duenne Äste zu treffen. Als ich durch die Gartentür durchgegangen bin, biege ich lings ab und gehe somit direkt auf den Laubwald zu. Sofort steigt der Duft von Blättern und Holz in meine Nase. Ich liebe den Wald. Er erinnert mich an Vater, hier fühle ich mich geborgen und frei. Ich laufe meinen gewohnten Trampelfpad endlang und bleibe, als ich mein erstes, selbstmarkiertes Ziel sehe, stehen und hole langsam einen Pfeil raus. Ich lege ihn in den Boge und Spanne ihn. Ich konzentriere mich nur auf den Bogen, mich und das Ziel. Ich habe nur Das Ziel in den Augen und blende alles andere aus. Als ich mein Ziel erfasst habe, muss ich nurnoch loslassen. Doch vor Schreck schiesse ich mindestens 3 Meter zuweit nach links. Wer auch immer hinter mir gerade angelaufen kommt, kann was erleben. Voller Hass drehe ich mich um und schaue in schöne, braune Augen und mein Herz setzt für gefühlte 10 Schläge aus. Verwirrt lege ich meinen Arm auf meinen Bauch. Werde ich mich jetzt auch noch übergeben?
,,Was machst du hier, Kyle?"
Frage ich ohne Augenkontakt und gereizt. Ich spüre seinen Blick auf mir und höre wie er sich bewegt, ich traue mich aber nicht ihn anzuschauen, nachdem was auf dem Schulhof passiert ist. Ich wusste, dass er zu sowas im stande ist, habe es jedoch nicht von ihm erwartet.
,,Darf ich denn nicht?"
,,Du bist sonst auch nicht hier."
,,Woher willst du das wissen?"
,,Ich bin oft genug hier."
Damit ist das Gespräch beendet. Denke ich zumindestens. Ich laufe weiter, auf der suche nach meinem nächsten Ziel und finde es auch recht schnell, bevor ich den Bogen spanne, schaue ich mich nochmal um. Er ist weg. Nirgends jemand zu sehen. Dann spanne ich den Bogen und blende wieder alles aus. Ich bin gerade so sauer auf Kyle, oder auf mich. Nein auf Kyle, wie kann dieser Arsch mir einfach so drohen? Ich meine, ich habe doch wohl eher was gegen ihn. Er sollte sich eher zurück halten, sonst kommt sein ach so tolles Geheimnis irgendwann ans Licht. Wieso habe ich es eigendlich noch niemandem erzählt? Ich lass mich doch nicht von dem Kyle einschüchtern. Nicht von Benson. Es ist schliesslich Kyle. Eigendlich hätte ich ja jeden Grund vor ihm angst zu haben, ich habe es aber nicht. Liegt wohl an der Vergangenheit, als wir mal zusammen waren. Mist, jetzt denke ich doch dran! Naja, egal. Es ist sowieso schon so lange her und wir waren noch Kinder. Naja, in der 7. Klasse ist man doch noch Kind oder? Ja, ja ist man. Mit 12-13 ist man noch ein Kind. Also war das ja auch keine richtige Beziehung. Aber trotzdem meine erste. Meinen ersten Kuss jedoch hatte ich mit Conner, ich weiss noch wie das war. Wir haben uns ende 8. Klasse angefangen anzufreunden, und haben uns immer öfter getroffen, dann in der 9. hat er mich dann um ein Date gebeten. Ich war total aufgeregt und wusste garnicht was ich machen sollte.
DU LIEST GERADE
Gezielte Blicke
Teen Fiction__ Und schon steht er da, der "Badboy" aus unserer Schule. Kyle. Er denkt er ist der coolste und geilste, am besten noch der ganzen Welt. Aber nein, er ist nur ein dummer Volltrottel. Genervt schweifen meine Augen durch den Raum und bleiben dann an...