06 - Hallo neues, verwirrtes Leben

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06

,,Schau mal da ist der Fernsehturm!"

sagt Connor begeistert und zieht mich mit schnellen Schritten näher ran. Wie hoch das Ding wohl ist? Ich kann die Spitze garnicht sehen. Es ist zwar warm, jedoch kommen trotzdem einige Wolken auf.

,,Wollen wir da wirklich raufgehen?"

,,Ja! Du brauchst keine angst zu haben. Ich bin ja da."

die letzten Worte flüstert er nur noch, da er nun schon nah an mir steht. Seine Stimme beruhigt mich und erfüllt mein Herz mit Liebe. Klar klingt das kitschig, aber so ist Liebe nunmal. Kitschig und schön. Wir laufen in den Fernsehturm und holen uns erstmal Karten. ,,Komm wir laufen hoch!"

,,Spinnst du, Connor? Ich lauf doch nicht zwölf duzent Meter in die höhe!"

,,Komm schon, baby. Du wirst es sicherlich nicht bereuhen!"

,,Was soll daran denn bitte toll sein?"

,,Nagut, du hast gewonnen."

tröstend nehme ich ihn nochmal in den Arm und dann machen wir uns schon auf den Weg zum Fahrstuhl. Wir fahren, für meine Verhältnisse, recht lange nach oben und dabei noch diese typische Fahrstuhl-Musik. Leicht überheblich schaut Connor zu mir hinab, er hat diesen ´Ich habs doch gesagt´ Blick drauf. Genervt, aber natürlich glücklich, rolle ich mit den Augen und schaue wieder auf die Fahrstuhltür. Endlich, als sie sich öffnet renne ich förmlich raus und suche festen Halt. Aber so leicht ist das nicht. Überall dieses Glas. Ich will garnicht rausschauen. Langsam kommt Connor auch raus und läuft auf mich zu. Sofort schiesse ich ihm in die Arme, bei ihm finde ich Halt.

,,Ganz ruhig MC, du hast doch sonst keine Höhenangst."

,,Ja, da haben wir auch von 20 Meter geredet, nicht 3894."

,,Du spinnst."

Er zieht mich mit ans Fenster. Das kann er doch nicht machen. Mit aller Kraft wehre ich mich. Ich will nicht an dieses blöde Fenster. Am ende falle ich da noch raus?!

,,Maddy jetzt komm schon ich halte ich fest."

Er sagt es ruhig in mein Ohr und ich glaube ihm. Er hält mich fest und nichts kann passieren. Langsam gehe ich ein paar Schritte vor, Connor dicht neben mir. Ein wenig seh ich schon. Ohman ist das tief! Voller Panik renn ich so viele Schritte wie möglich zurück.

,,Das. Ist. Der. Horror."

Connor kichert leise. Der findet das witzig?

,,Wie kannst du das witzig finden?"

,,Ich finde es nur suess, dass du auch mal angst hast."

,,Hab ich nicht.."

,,Ach, tut mir leid, da hab ich mich wohl vertan."

Er bringt mich wirklich immer zum lächeln, egal in was für einer Situation ich bin. Nach langem Überredungs-Versuchen und einem Versprechen auf ein Cookieeis habe ich es doch noch geschafft rauszusehen. Wir waren noch im Naturkundemuseum und am Rathaus. Berlin kann ja wirklich echt schön sein. Nun sitzen wir vor dem Rauthaus im Gras. Ich liege auf deiner Brust und spielte mit seinen Fingern, welche meine Hand umschliessen.

,,Ich weiss nicht ob ich wirklich gehen soll."

Sofort richte ich mich auf um ihm in die Augen zu schauen.

,,Bitte was? Das.."

,,Ich werde es solange niemals ohne dich aushalten. Ich kann das einfach nicht."

,,Doch du kannst das. Ich kann doch nicht diejenige sein, wesshalb du deine Chance vermasselst. Du wirst gehen oder ich rede niewieder mit dir!"

Kurze Stille. Connor schmunzelt.

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