Die Versammlung

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Haymitch Sicht:

Ich komme gerade vom Abendessen, es ist ein Jammer seit Katniss und Gale nicht mehr hier sind ist die Küche wieder auf den ursprünglichen Brei übergestiegen, da fasst mich plötzlich jemand an der Schulter. „Haymitch Abernathy?" Ich wende den Kopf. Ein junger fahlheutiger Mann steht vor mir. Er steht so aufrecht, als hätte er einen Besen gefressen und legt eine derartige Ernsthaftigkeit an den Tag, dass es lächerlich wirkte. „Coin möchte sie sprechen. Sie alle." Ich runzelte überrascht die Stirn. Wieso sollte Coin mit mir sprechen wollen?

Neugierig folge ich dem Mann. Ich werde in einer der untersten Etagen geführt, in denen Konferenzräume für die wichtigsten Besprechungen liegen. Wieso will mich Coin bei solch einer Versammlung dabeihaben? Wir treten ein und sofort reckt mein Führer das Kinn und sagt mit einem leicht anklagenden Ton: „Tut mir leid Präsidentin Coin, aber wie verspäteten uns da sich Mr. Abernathy, Zeit beim Essen ließ."

Schnaubend lasse ich meinen Blick durch den Raum gleiten. „Ist es den jetzt schon verboten den Fraß den sie hier einem vorsetzen zu genießen?" Dann stutze ich. In einer der Ecken saß Johanna, die nervös auf ihren Fingernägeln herum knabbert und neben ihr sitzt Effie. Was macht Effie hier? „Haymitch, würden sie bitte Platz nehmen?" Ich werfe Coin einen vernichtenden Blick und schleife Geräuschvoll zu einem Stuhl neben Effie.

„Gut, jetzt wo auch die letzten von uns eingetroffen sind", Coins Augen wandern abschätzig zu mir „können wir ja nun endlich beginnen. Wir haben uns heute hier alle zusammengefunden um..." Gott das klingt ja wie eine Predigt. Ich ignoriere Coin und wende mich zu Effie. „Was machst du hier?" Effie rollt genervt die Augen: „Präsidentin Coin wollte mit mir reden." „Das ist mir auch klar aber worüber?" „Keine Ahnung!" „Was?!", wütend schaue in Johanna an die an meinem Shirt zupft: „Habt ihr das gehört?!" „Was? Wieso sollte ich da zuhören?"

Johanna starrt mich verständnislos an: „Sie sagten, dass die Holos gut die Hälfte der aktiven Kapseln im Kapitol, nicht zeigen." Ich bin schockiert, den Soldaten wurde verspochen es seien vielleicht 20 in der ganzen Stadt und nicht etwas über tausend.

„Die Propagandaeinheit von Katniss, hat eine davon getroffen", fährt Johanna fort. „Eine der Leeg Schwestern ist Tod." „Tragisch, aber was sollen wir dagegen tun?" „es wird einen Ersatz geben..."

„Sehr richtig Miss Mason und ich dachte mir, es könnte sie interessieren, Mr. Abernathy, dass wir vorhaben Peeta Melark in die Einheit zu schicken." Alles in mir wird lahm. Für Sekunden kann ich nichts tun, als dem Rauschen des Blutes in meinem Kopf zuzuhören und in Coins eingefallenes, kaltes Gesicht zu starren, indem sich nichts bewegte. Bloß um die strichartigen Lippen kräuselt sich ein bösartiges fast unmerkliches lächeln.

Es waren keine Gerüchte, es war alles wahr.

Doch plötzlich kehrte Bewegung in meine Glieder zurück. Eine unsägliche Wut brodelt in mir auf. „Sie wollen was?!" „Haymitch, mach das nachher, nicht jetzt", Effies Stimme ist ganz leise, doch ich kann unverkennbar das Zittern darin hören. Alle Augen sind auf mich gerichtet, aber das ist mir egal. Der Zorn in mir hat die Überhand ergriffen. Wie ein Rind wurde Katniss von Coin aufgepäppelt und jetzt, wo sie zu alt ist und nur noch im Weg ist, wird sie wie ein Kalb zur Schlachtbank geführt.

„Haymitch Abernathy, setzten sie sich wieder hin!", die Stimme der Präsidentin ist drohend, doch ich kann mich nicht beherrschen. „Sie wissen ganz genau, das Peeta noch nicht zurechnungsfähig ist!" „Die Gruppe bracht einen Ersatz." Coins Stimme ist das Gegenteil von meiner: ruhig und distanziert.

„Dann schicken sie verdammt nochmal jemand anderen!" „Das Volk will Tribute vor der Kamera sehen." Da kann ich mich nicht mehr halten, ich reiße mich von Effie los, die verzweifelt versucht mich in meinen Sitz zurück zu zerren.

„Das Volk will Tribute sehen?! Dann nehmen sie Johanna!" Rechts und links schiebe ich die Leute weg und marschiere vor zu Coin, um mich in meiner vollen Größe vor ihr aufzubauen. Sie bleibt Seelenruhig. „Johanna wurde bei ihrem Eignungstest, als physisch labil eingestuft." „Aber Peeta!" „Peeta ist von den Vorsitzenden als physisch stabil eingestuft worden." „Stabil?!", ein Knurren dringt aus meiner Kehle. „Wo ist die Vorsitzende Ausbilderin?" „Sie war heute nicht auffindbar", knurrte Coin zurück. Da drehte ich mich zu den versammelten und fragte laut: „Weiß einer von euch, wo die Vorsitzende ist?" Doch Coin eilt mir voraus. „Sie war nicht AUFFINDBAR! Habe ich recht?"

In diesen 2 Sätzen schwingt so viel Drohung mit, dass mir ein Schauer über den Rücken läuft und ich mir die Frage stellte ob die Vorgesetzte wohl jemals wieder auffindbar seien wird. Plötzlich überschwemmte mich eine Welle aus Eckel für diese Frau die neben mir steht. Sie ist so giftig und falsch wie eine Schlange, wie Snow. Und obwohl ich weiß das es vermutlich das dümmste ist, was ich tun kann, packe ich sie am Krage und ziehe sie ganz knapp vor mein Gesicht, dann schreie ich: „Sie glauben das Volk will Tribute sehen?! Glauben sie auch, dass das Volk sehen will, wie der Spottölpel stirbt? Ermordet durch ihre ehemalige große Liebe! Wenn das Volk das sieht, wird dieser ganzer Märtyrer Scheiß nicht mehr viel helfen! Sie! Snows kleine Schwester! Und ich verspreche ihnen das Volk wird die Wahrheit erfahren. Denn die Wahrheit wird niemals für immer verborgen bleiben. NIEMALS!"

Ich nehme gar nicht richtig wahr wie ich von Coin weggezogen und vor die Tür gezerrt werde, während Effie uns mit eiligen Schritten hinterhereilt, viel zu besessen bin ich von diesen kranken Schlangenaugen denen ich unentwegt die Wahrheit ins Gesicht schreie: „Sie werden den Spottölpel töten und dann wird man sie töten! Sie werden alle beide sterben!"

Dann fällt die Tür vor mir ins Schloss und ich kann nichts tun, außer mich an der mir folgenden Effie festzukrallen und nur immer wieder dem kalten Stahl der Tür zuzuflüstern:

„Sie wird beide töten, am Ende wird sie alle beide töten!"

HayffieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt