Kapitel 6

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"Aylin..Aylin..AYLIN!", rüttelte jemand an mir. Langsam öffneten sich meine Augenlieder und ich erkannte Besa.
"Aufstehen! Du muss dich fertig machen!", rüttelte sie immernoch an mir. Nachdem ich meine Morgenroutine geführt hatte und etwas gegessen hatte kam auch schon die Friseurin und die Make-up Artistin. Wir alle vier liefen hoch in mein Zimmer. Erst zog ich mein Hochzeitskleid an, dannach fingen sie an in mein Gesicht rum zu pinseln und mit meinen Haaren rum zu spielen. Werendessen zog sich auch Besa im Badezimmer um.
Heute war es also so weit Hm?

Als Besa und ich dann fertig geschminkt und fertig gestylte wurden lief ich die Treppen runter und sie mir dann hinter. Dann verabschiedete ich mich bei meiner Familie wie beim letzten mal als sie um meine Hand angehalten haben. Diesesmal flossen nur viel mehr Tränen. Und dann kamen sie. Besa fuhr werendessen schonmal zu unseren Saal.

Als dann unsere ganze Familie aus dem Haus raus gingen, sah Gökhan werendessen wie ich mehrere Tränen vergoss und kam auf mich zu. "Wir schaffen das.", machte er mir Mut und reichte mir sein Arm damit ich mich in ihn einklammern konnte. Was ich auch tat und wir langsam aus dem Haus spazierten. Alle fingen an zu klatschen. Ich sah ein weißes Auto wo hinten auf den Kofferraum ein G und an A geklebt waren. Auf der Motorhaube war ein wunderschöner Blumenstrauß.

Langsam stiegen wir in dieses Auto ein und der Fahrer fuhr los. Seine und meine Familie stiegen in deren jeweiligen Autos und fuhren uns hupend hinterher. Das ging die ganze Fahrt so. Bis wir an unseren Saal ankamen.

Ich ging in einen Zimmer wo ich mich noch zurecht machte und auf den Moment wartete raus zu gehen.
Besa kam nach 10 Minuten und sagte mir Mut machende Sprüche und das er und ich gleich raus gehen.
Sie ging aus dem Zimmer und nach nichtmal einer Minute kam er ins Zimmer. Sein Anzug war in einen schönen dunkel blau Ton. Erst schaute er mich von oben bis unten an und kam daraufhin näher. Aus Reflex ging ich ein Schritt zurück. "Keine Angst.", kam seine tiefe Stimme. Er kam noch etwas näher und schaute mir dann in die Augen.
So blieben wir eine Weile. Irgendwie war es komisch in seine Augen zu schauen. Es war einfach ein komisches Gefühl. Doch dann unterbrach er unseren Augenkontakt und stellte sich neben mich und genau dannach kam Besa ins Raum. "Ich möchte euch ungern stören aber, euer Auftritt!", kicherte sie aus der Tür.

Abermals klammerte ich mich um sein Arm und wir gingen raus. Langsam liefen wir zusammen in den Saal rein. Das Licht war aus und 2 Scheinwerfer waren auf uns gerichtet. Zusammen geklammert liefen wir zwischen den ganzen Tischen und Stühlen über den dunkel roten Teppich. Alle jubelten und im Hintergrund lief ein leises und ruhiges Lied. Vor uns war eine Kamera und ein Kameramann der unsere ganze Hochzeit filmen wird damit wir es auf CD hatten und es später noch in Erinnerung hatten.
Als wir dann auf der freien großen Fläche vor der Bühne des DJ's ankamen spielte er ein schönes ruhiges Lied wobei man perfekt tanzen konnte. Seine Hände legte er um meine Taille und ich legte meine auf seine Schultern. Woraufhin wir beide anfingen zusammen ruhig zu tanzen und uns tief in die Augen schauten. Werendessen waren alle Blicke auf uns gerichtet genauso wie die Kamera. Als die Hälfte des Liedes zuende war unterbrach er wieder unseren Augenkontakt und flüsterte mir zu: "Du siehst echt wunderschön aus aber das war das letzte mal das du sowas offenes angezogen hast."
Wir beide tanzten normal weiter und ich schlung mich nun ganz um seinen Hals und flüsterte ihm zu: "Danke aber ich zieh das an was ich will das solltest du für unsere zukünftige Ehe wissen." Nachdem ich das sagte ging ich wieder in die gleiche Position wie eben und schaute ihn frech ins Gesicht. "Da were ich mir nicht so sicher.", flüsterte er und lächelte damit die Gäste dachten das alles Okey were. Unauffällig tritt ich mit meinen High Heels unter mein Kleid auf sein Fuß und schaute in sein verziehtes Gesicht. Er hielt sich schwer um nicht los zu schreien.

"Wofür war das?", kam es zwischen seinen übereinander gepressten Lippen. "Damit du weiß das du dir sicher seim kannst.", lächelte ich zuckersüß und zugleich frech zu ihm.
Nach den Tanz setzten wir uns an unseren mit Blumen beschmückten Tisch hin. Jetzt geht's los..

-
Langsam machten sich die Gäste auf den Weg. Es wurden immer weniger bis nurnoch unsere Familie und unseren Besten da waren. Die Kellner waren schon dabei alles aufzuräumen. Und wir machten uns auch langsam auf den Weg nachhause. Ich verabschiedete mich von Besa und den anderen. Dannach stiegen Gökhan und ich wieder in unser Auto ein und er fuhr los.
Es dauerte schon etwas länger, 20 Minuten schätzt ich mal bis wir dann vor einen kleinen Creme farbigen Haus anhielten. Von außen war es jetzt nichts wirklich besonderes, halt wie ein normales Haus.
Gökhan schloss die Tür auf und ich machte den ersten Schritt in mein neues Zuhause.

Es war ein Haus mit einer großen Küche, einen schönen Wohnzimmer und oben ein wunderschönes Schlafzimmer das mit einen Badezimmer verbunden war. Das erste was ich machen wollte war einfach: raus aus diesem Kleid!
Also machte ich mich auf den Weg nach oben ins Schlafzimmer. Plötzlich wurde ich im Braut Style hoch getragen. "Gentleman.", lächelte ich den jungen Mann an werend er mich runter ließ. "Bin ich schwer?", natürlich erwartete ich als antwort ein 'Nein' doch seine Antwort war: "Ein paar Kilo könntest du schon abnehmen." Agressiv zog ich eins meiner High Heels aus und schmiss es Gökhan entgegen, der schnell raus rannte und die Tür schloss. 

Endlich aus diesen Kleid raus!, dachte ich doch ich kam hinten an den Verschluss nicht ran. Nach langem im Kreis drehen, armen veränken bemerkte ich das mich er die ganze Zeit schon beobachtete.
Er hatte schon Tränen vor lachen. "Brauchst du Hilfe?", fragte er lachend. "Nein Danke!", gab ich beleidigt von mir. "Ok dann dreh dich weiter im Kreis wie eine Katze die ihren Schwanz fangen will.", grinste er und wollte gerade die Treppen wieder runter als ich ihn zu mir rief.

"Aber nur aufmachen!", warnte ich ihn und ließ ihn an mein Rücken.
Langsam machte er mein Verschluss auf und ich hielt das Kleid noch vor mir. Doch ohne meine Warnung wahr zu nehmen kam er an mein Ohr.
Ich spürte sein warmes Atem. Die Nervosität stieg mir bis zum Kopf und bekam auch schon etwas Angst. "Keine Angst, solange du nicht willst, passiert es auch nicht.", flüsterte er verführerisch und entfernte sich von mir. Fassungslos schaute ich ihn an doch er zwinkerte nur und schloss die Tür hinter sich als er aus dem Zimmer ging. Jedenfalls zog ich mich aus und entfernte dann die ganzen Haarklammern aus meinen Haaren um dannach duschen zu gehen.

Erst als ich meine Haare einshampooniert(?) hatte bemerkte ich das ich vergessen hatte mich abzuschminken. Irgendwie störte mich das aber gerade überhaupt garnicht. Also duschte ich mich zuende und zog mir dann anschließend eine Jogging Hose und ein weißes T-Shirt an. Meine Haare ließ ich Lufttrocknen.

Daraufhin ging ich runter damit jetzt Gökhan duschen konnte. Also fing ich an meine neue Küche zu betrachten.
Alles war in einen schönen dunkel Rot. Eine Mikrowelle, eine Küchenmaschine und vieles mehr.
Ich nahm mir ein Glas um Wasser hinein zufüllen. Dann trank ich das Wasser mit einen mal aus und hörte Schritte. Und als ich mich dann umdrehte stand Gökhan in Jogging Hose und weißen T-shirt da.
"Partner Look oder wie?", verdrehte ich meine Augen und machte mich auf den Weg ins Bett.

Dannach legte ich mich einfach ins Bett, kuschelte mich schön ein und schloss meine Augen. Gökhan kam 3 Minuten später auch ins Schlafzimmer. Er machte irgendwelche Geräusche weshalb ich mit geöffneten Augen mich hinsetzte und mich gerade beklagen wollte als ich sah das er Oberkörper frei sich gerade ins Bett legen wollte. "Was ist denn? Stehst du auf mein Köper?", grinste er wie ein Pedo. "Nein..aber.." Erde an Aylin!?
Mein unterbewusstsein weckte mich zurück in die Realität und ich bemerkte erst jetzt das ich genau auf sein echt mega gut gebauten Körper schaute. "Also..NEIN! Ich hab durch das Fenster da geschaut." - "Aylin, wie du vielleicht sehen kannst, gibt es da kein Fenster, sondern nur die Tür zum Badezimmer." - "Ja ist doch egal! Warum ziehst du dich halbnackt aus?!", schrie ich und verdeckte meine Augen indem ich meine Hände davor tat. Doch ohne das er es bemerkte guckte ich durch eine kleine Spalte durch. "Weil ich immer so schlafe?", sagte er verständlich und legte sich ins Bett. Nachdem ich keine Bewegung mehr wahr nahm legte ich mich auch richtig hin.
"Ich hoffe du redest nicht im Schlaf.", sagte ich gegen sein Rücken. "Und ich hoffe du redest nicht die ganze Nacht.", sagte er müde und wurde am Ende des Satzes immer leiser.
Fassungslos schlug ich ihm auf den Rücken woraufhin er nur ein müdes: "Dir auch Gute Nacht.", sagte.

"Ein normales Ehepaar würde sich ein 'Gute Nacht Kuss' geben aber nein.. Bei uns gibt es ein 'Gute Nacht schlag'.", murmelte ich und schlief dann auch schließlich ein.

Zwangsheirat - Zusammen gegen ihnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt