Kapitel 1

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An einem Oktobernachmittag war ich auf dem Weg zu unseren Lieblingsplatz. Am selben Ort wie immer, im gleichen Wald wie immer, an diesen einen See wie immer..

Mein Name ist Aylin, bin Türkin, 21 Jahre alt und arbeite als Erzieherin in einem Kindergarten. Ich habe schwarze lange Haare die mir bis zu meinen Ellebogen reichen. Dann hab ich noch blaue Augen. Mit meinem Freund Kaan bin ich seid circa 4 Monaten zusammen. Mein Vater macht aber seid ein halbes Jahr probleme. Er redet mich die ganze Zeit voll das ich ihm doch endlich mal einen anständigen Schwiegersohn bringen soll. Ab und zu kamen manche Jungs und hielten um meine Hand doch da sagte mein Vater ab, da ihm entweder die Eltern vom Jungen nicht gefielen oder der Junge an sich ihm nicht gefiel.

Und jetzt bin ich auf dem Weg zu Kaan's und meinem Lieblingsplatz. Kurz bog ich nach links ab und lief in den kleinen Wald rein. Minuten vergingen und es breitete sich ein See vor mir. Es war wunderschön.
An einem kleinen Steg erkannte man auch schon Kaan. Dunkel braune Haare, Haselnuss brauen Augen und gut gebaut.

Er öffnete seine Arme und ich sprang anschließend in diese. Wir setzten uns nun an den Steg und redeten darüber wie unser Tag lief. Kaan brachte mich zum lachen, ich brachte ihn zum lachen. Wir waren echt glücklich.
"Darf ich diesesmal deine neue Wohnung sehen?", fragte ich genervt.
Denn ich frage seid paar Wochen und jedesmal kommt er mit einer Ausrede an. "Ne sorry, diesesmal auch nicht.", kratze er sich am Nacken.
"Ja die Frage ist, ob ich überhaupt irgendwann kann", betonte ich das 'irgendwann'. "Ja wie du schon sagtest. Irgendwann.", lachte er woraufhin ich langsam aufstand um mich zu verabschieden. "Okey, dann geh ich mal langsam bis später!", wir umarmten uns und küssten uns kurz und dann lief ich auch schon richtung Ausgang des Waldes.

20 Minuten später kam ich dann vor unserer Haustür an und schloss diese auf. Nachdem ich dann meine Schuhe auszog und an dem Wohnzimmer vorbei lief sah ich meine Eltern die auf dem Sofa saßen und stockten als sie mich sahen. Ohne mir was dabei zu denken lief ich die Treppen hoch, in mein Zimmer.

Nach einer Stunde hörte ich meinen Vater nach mir rufen. Schnell zog ich mir meine Kopfhöher aus und rannte ins Wohnzimmer. "Ja?", fragte ich und sah immernoch meine Eltern auf dem Sofa sitzen wie genau vor einer Stunde. "Setz dich.", befiehl mir mein Vater. Nervös setzte ich mich auf einen Stuhl und schaute beide fragend abwechselnd an.

"Aylin, du weiß das ich dir schon die ganze Zeit gesagt habe das du heiraten solltest und auch langsam mal einen Jungen aussuchen sollst..", fing er an zu sprechen. Ich nickte. "..Es wird auch langsam Zeit und da haben deine Mutter und ich uns entschieden das für dich zu erledigen.", ich verstand noch garnichts. Unwissend schaute ich immernoch zu meinen Vater. "Wie jetzt?" - "Deine Mutter und ich haben zusammen überlegt wer denn ein guter Ehemann für dich sein wird und sind zum Entschluss gekommen das der Sohn meines Besten Freundes ungefähr in deinem Alter ist. Und ja ihr heiratet bald.", beendete er ernst seine Erklärung.

Und erst jetzt weiteten sich meine Augen aus und erst jetzt verstand ich alles. "Ihr wollt mich zwangsverheiraten?", fragte ich ungläubig. "So ist es.", sagte mein Vater fest entschlossen. "Das könnt ihr doch nicht machen!", wurde ich lauter und erhob mich vom Stuhl.
"Ihr könnt mich doch nicht mit zwang verheiraten! Ich kann doch nicht mit einem Mann heiraten den ich nicht Liebe! WOLLT IHR NICHT DAS ICH GLÜCKLICH WERDE?!", schrie ich nun. "Was glaubst du eigentlich wer du bist das du deine Eltern anschreist!", sagte mein Vater wütend und zu gleich empört.

"Du kannst doch nicht glauben das ich ruhig bleibe! Du weiß doch das ich eine Beziehung habe!" - "Dann machst du eben Schluss!", sagte er als were es ein Kinderspiel. Nun wendete ich mich zu meiner Mutter. "Und du lässt das zu?!", schrie ich in ihr Gesicht.
Wie ein Wasserfall fielen mir schon Tränen aus meinen Augen.

"Aylin! Ich möchte nicht mehr diskutieren! Entweder zu gehst in dein verdammtes Zimmer oder es passiert etwas was nicht so gut für dich wird!" - "UND JETZT BEDROHST DU MICH MIT SCHLÄGE?! Was für ein Vater bist du eigentlich?! ICH KANN DOCH NICHT JEMANDEN HEIRATEN DEN ICH..-", und schon flog mein Gesicht nach links. Mit meiner rechten Hand fasste ich mir an meiner Wange. Es fing an zu brennen.

Erst schaute ich zu meiner Mutter die ihre Hände vor ihrem Mund hielt und schon langsam weinte. Sie sah mich sehr bemitleident, traurig und zu gleich entschuldigend an. Er schaute mich hingegen emotionslos, ernst und wütend an. Die Schmerzen hielten mich jedoch garnicht davon ab sie weiter beklagen. "Was für Eltern seid ihr eigentlich? Baba (Papa), wenn du Langeweile hast such dir doch ein Hobby oder so!", schrie ich diesesmal etwas leiser. "Aylin!..-", wollte er sprechen doch ich rannte in mein Zimmer. Dort sprang ich dann auf mein Bett und heulte mich in meinem Kissen aus.

Keine 10 Minuten später hörte ich meine Tür aufgehen. Ich erhob mich von meinem Kissen und sah das es meiner Mutter war. "Deshalb redet ihr und meine Brüder seid mehreren Jahren geheimnisvoll im Wohnzimmer! Ihr habt das schon vor Jahren geplant mich zu verheiraten!", bomberdierte ich sie direkt an und legte mich wieder in mein Kissen.
Daraufhin hörte ich nur die Tür zu knallen.

1 Stunde verging und ich lang immernoch da und weinte. Bis erneut die Tür aufging nur ich mich diesesmal nicht erhob. Jemand setzte sich auf mein Bett. "Aylin..-", als die Person anfangen wollte zu reden erkannte ich direkt wer es war und sprang ihn um die Schulter.

Es war mein Bruder Mustafa. "Aylin, es wird alles gut.", streichelte er mir auf den Rücken hoch und runter.
"Nichts wird gut! Guck mal Hasan Abi (sowas wie: Bruder) ist 25 und hat schon geheiratet, du bist 23 und hast immernoch nicht geheiratet! Warum muss ich dann als erstes heiraten?"
Er sagte nichts mehr dazu. "Es tut mir leid, wirklich! Aber leider kann ich auch nichts mehr dran ändern.", sprach er und ging auf dem Zimmer.

"Toll, wie soll ich das jetzt Kaan erklären?", fing ich an mit mir selber zu reden. Kurz überlegte ich ob ich ihn anrufen soll und nahm dann anschließend mein Handy um ihn anzurufen.

Piep..
Were es nicht besser es unter 4 Augen zu klären?, kam es in meinen Gedanken. Und schon legte ich auf.
Doch diesesmal suchte ich einen anderen Namen in meinen Kontakten.
Besa.

Das ist meine Beste Freundin und zu gleich auch eine Kollegin von mir.
Sie ist wie ein Engel ohne Flügeln.

Besa ist Albanerin, 20 Jahre alt und hat blond-braune Haare die ihr bis zum Po gehen. Sie hat wunderschöne grüne Augen. Wir kennen uns schon seid der Realschule. Damals sprachen wir immer darüber den gleichen Beruf zu machen und wie es aussieht wurde es wahr.

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Neue Geschichten, neues Glück!
Heute kommt noch ein zweites Kapitel!😊Für Kritik oder Vorschläge bin ich immer offen!
~E💕👐

Zwangsheirat - Zusammen gegen ihnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt