Zwangsheirat - Zusammen gegen ihn

Kapitel 8

Von weiten erkannte ich eine  Haltestelle. Keiner war da. Ich setzte mich auf die dreckige Bank und holte nun mein Handy raus. Schon 20:30 Uhr. Mehrere Anrufe von Gökhan und Besa. Dafür noch mehr Nachrichten von den beiden. Nun steckte ich mein Handy in meine Jacke. Keine Minute später fuhr ein halb schrottes Auto mit freiem Dach an mir vorbei und blieb auch vor mir stehen. 3 Jungs, besser gesagt schon Männer saßen in der Rückbank und als dann das Auto anhielt sprangen sie raus und stellten sich vor das Auto. Der Mann der das Auto gefahren hatte stieg langsam auch aus und stellte sich vor den drei Männern.
Alle waren recht schmutzig und alt bekleidet. "Was macht denn so ein hübsches Püppchen, alleine, um die Uhrzeit, auf der Straße?", fragte er böse grinsend. "Erstens bin ich kein Püppchen sondern ein normaler Mensch wie du vielleicht erkennen kannst, kann aber auch sein das deine Augen von deinem Dreck bedeckt sind und du das nicht sehen kannst.
Und zweitens interessiert es wohl dich überhaupt garnicht was ich hier mache.", sagte ich beleidigt und schaute den Kerl nicht mehr an. Wie ich es hasse wenn solche Männer was von mir wollen.."Ohh, ein freches Püppchen also. Hat dir denn deine Mutter nicht bei gebracht das man keine Menschen beleidigen sollte?", fragte er und kam ein paar Schritte näher. "Doch hat sie, sie hat mir auch beigebracht wenn mir jemand näher kommt das ich schreien soll.", lächelte ich zuckersüß und fing an los zu schreien. Somit versuchte ich Aufmerksamkeit von anderen Menschen zu bekommen.

Alle verzogen die Gesichter und bedeckten die Ohren mit den Händen.
Ich fühlte mich wie in einer Oper und schrie weiter. Bis mir der 'Anführer' von den vieren die Hand vor dem Mund hielt. "Halt die Fresse du Schlampe. Deine Stimme ist so schrecklich wie dein Aussehen. Nimmt die mit bevor noch mein Trommelfell platzt.", sagte er gerichtet an den anderen Männern und schmiss mich in die Arme eines von ihnen. Nun tritt ich dem jenige zwischen die Beine woraufhin er nur auf die Knie fiel. Es war grad nicht leicht den Fuß so hoch zu heben, in so einer Hose.

Der nächste packte mich und hielt mir mit seiner dreckigen Hand den Mund zu. Schnell biss ich den jenigen in die Hand. Woraufhin er gequält los schrie. "Bahh! Wasch mal deine Hände!", schrie ich geeckelt und schmuckte mehrmals auf den Boden. Zuletzt kam der stärkste von denen und packte mich. Da konnte ich nichts mehr machen. Als sie gerade dabei waren mich in die schrott Karre rein zu stecken bremste ein Auto direkt neben uns.

"EY!", schrie derjenige der aus dem Auto ausstieg. Durch die kaputten Laternen konnte ich nicht erkennen wer es war. Alle Blicke waren auf ihn gerichtet. "Ihr Schweine! Was fällt euch ein..-", weiter konnte er nicht sprechen da die Männer mich direkt in seine Arme geworfen hatten.
Blitzschnell stiegen sie ein und fuhren mit einer hohen Geschwindigkeit davon.

Langsam schaute ich ins Gesicht der Person und ich erkannte Gökhan.
Ruckartig entfernte ich mich von ihm.
Er widerte mich an. Gökhan setzte sein Lippen an um etwas zu sagen doch als erstes sprach ich: "Hast du dir eigentlich die Hände gewaschen?!"
Seine Meerblauen Augen schauten mich entschuldigend an. "Aylin, steig ein. Du kannst nicht um die Uhrzeit alleine draußen sein.", versuchte er ruhig zu sprechen.

Ich hatte auch echt kein bock zu diskutieren also stieg ich ein was er mir gleich tat. Die Fahrt verlief zur Hälfte still bis er anfing.
"Ich kann es erklären.", sagte er und schaute mich kurz an. Seufzend schaute ich einfach aus der Fenster Scheibe. "Hör mir doch zumindest zu.", bat er. "Erklär doch!", forderte ich ihn genervt auf.

"Ich war auf Toilette. Und als ich dann raus kam stand diese..Dilara oder wie die hieß da. Ich wollte einfach an ihr vorbei laufen doch sie drängte mich in die Ecke. Und dann ja.." - "Warum hast du sie dann nicht geschubst?!", fragte ich voller Wut.
"Glaub mir, ich kenne genug solche Menschen die dann auf den Boden fallen und rum schreien: "Hilfe, der will mich vergewaltigen!" Und ich dann noch mehr Probleme bekomme.", erklärte er weiter. "Das verteidigt trotzdem nicht das was du getahn hast!", versuchte ich ruhiger zu sprechen.

Als wir dann vor unseren Haus anhielten wollte ich gerade die Autotür aufmachen. Doch plötzlich hörte ich ein 'klick' und die Tür verriegelte sich. "Bist du etwa eifersüchtig?", fragte er grinsend. "Nein! Ist mir doch egal mit welchen Mädchen du was hast. Trotzdem bin ich deine Frau.", sagte ich und wartete das er endlich die Tür öffnete, was er auch dannach tat.
Mit schnellen Schritten lief ich richtung Haustür und schloss die dann auch auf. Drinnen zog ich schnell meine Jacke aus und wollte gerade ins Schlafzimmer als ich seine Stimme etwas weiter hinter mir hörte. "Du bist doch eifersüchtig.", man hörte schon raus wie er grinste.

Ich drehte mich um. "Ich bin garnicht eifersüchtig! Warum sollte ich überhaupt auf dich eifersüchtig sein?", betonte ich das 'dich'.
"Weil du mich liebst..?", jetzt grinste er noch viel mehr. Mein Kopf  wurde automatisch Rot. Wahrscheinlich konnte man mich schon mit einer Roten Ampel vergleichen. "Ohw, du brauchst dich doch nicht zu schämen!", sagte er belustigt. Schnell drehte ich mich um und rannte die Treppen hoch.
Nachdem ich die Tür geschlossen hatte hörte ich noch seine Stimme auf der anderen Seite der Tür.

"Warum versteckst du dich denn jetzt? Du bist auch hübsch mit einem roten Kopf." - "Gökhan!!", und somit hörte er auch auf. Langsam bereitete ich mich fürs schlafen und zog meine Jogging Hose und mein T-shirt an. Im Badezimmer putzte ich dann meine Zähne. Als ich dann aus dem Badezimmer raus spazieren wollte schrie ich los. Er stand mit Boxershorts da.

"Gökhan!! Zieh dir doch was an!!", schrie ich und knief meine Augen so fest wie es ging zu. "Ich war auch gerade dabei mir was anzuziehen!", antwortete er laut. Erneut lief mein Gesicht Rot an. "Oh ne, du wirst schon wieder Rot.", lachte er. "Bist du fertig?!", ging ich nicht auf sein Kommentar ein. "Ja, du kannst deine Augen öffnen.", langsam öffnete ich sie und er stand diesesmal nur Oberkörper frei vor mir.

Ohne ihn weiter anzugucken legte ich mich schnell ins Bett und wartete das er sich auch endlich dazu legte. Mein Rücken war zu ihn gedreht.
Plötzlich fing er an zu sprechen. "Sorry Aylin, ich wollte dich wirklich nicht verletzten.", hörte ich ihn hinter mir. Ich wollte nurnoch schlafen also sagte ich auch nichts dazu. Das Problem war das Licht war noch an.

"Ja machst du auch irgendwann mal das Licht aus?", fragte ich und dachte, dass er es jetzt machen würde.
"Warum ich? Mach du doch aus.", hörte ich ihn auch fast am schlafen.
5 Minuten später und keiner von uns rührte sich. "Gökhaaan!" - "Ayliiin!"

Vollkommen genervt stand ich auf und wollte gerade auf den Lichtschalter drücken als ich sah wie Gökhan da lag. Er war schon am schlafen. So ruhig und still. Sein trainierter Oberkörper ging bei jedem ruhigen Atemzug hoch und wieder runter.  Süß..

Nun schaltete ich das Licht aus und legte mich wieder in mein kuscheliges Bett. Eine kurze Zeit konnte ich nicht schlafen obwohl ich doch gerade noch fast eingeschlafen were.
Ich drehte mich richtung Fenster und schaute aus diesem hinaus. Das Mondlicht schien in unser Schlafzimmer. Nach jedem weiteren blinzeln fielen irgendwann meine Augen zu und ich schlief ein.