Zweiter Akt Szene 2

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Doktor betritt die Bühne

Doktor: Guten Morgen! Wie war ihr Frühstück? Die Küche hat sich wohl etwas einfallen lassen!

-: Es war sehr gut, ja. Bekommen sie dasselbe?

Doktor: Nein, wir essen einen Stock über der Kantine.

 -: Was gab es bei Ihnen?

Doktor: Nun, dies ist nicht von Bedeutung. Es war gut. Das reicht. Wichtig ist, dass es gut war. Wie geht es Ihnen?

-: Gut.

Doktor: Wollen sie über ihren Vater sprechen?

-: Ich habe alles gesagt.

Unsere Welt war einst so greifbar und nah. Ich konnte sie spüren, jeden Herzschlag hören und meine Nackenhaare bebten, immer dann als sie mir ihren warmen Atem entgegen hauchte.

Doktor: Von was reden sie?

-: Sie fragten wie es mir erginge?

Doktor: Wissen sie, dass ihre Antwort nicht zu meiner Frage passte?

-: Wissen besteht nur aus einer Lüge.

Doktor: Welcher Lüge?

-: Wir sollen alles hinterfragen und alles wissen.

Doktor: Wieso auch nicht?

-: Weil nicht alles einen Sinn haben muss.

Doktor: Unser Leben?

-: Nein.

Doktor: Liebe?

-: Nein. Auch ihre Fragen nicht. Es stürzt uns in Depressionen ständig Dinge zu hinterfragen auf die wir keine Antwort bekommen können. Wir sollten alle agnostisch durch die Welt stolzieren. Erst die Zustimmung etwas nicht zu wissen, mach uns zu ehrlichen Geschöpfen...

Doktor: unterbricht Halten sie sich für besser?

-: (überlegt) Das ist eine gute Frage. Haben sie länger überlegt?

Doktor: Es ist mir schon früh aufgefallen, wie sie ihre Schuld auf andere schieben.

-: Ist sie nicht schuldig?

Doktor: Ebenso schuldig wie sie. Lassen sie sich helfen, geben sie mir einen Einblick was sie denken und erlebt haben.

-: (steht auf) Ich renne durch Gänge die zu schmal sind. Ich möchte Böses fangen, bekommen es zu fassen, ziehe meine Hand aus dem trüben Wasser und erblicke eine langstielige Rose und Blut in meiner Hand.

Doktor: Ist das das Böse? Die Rose?

-: Sie fragen nach dem Sinn.

Doktor: Nach der Bedeutung. Träume lassen sich deuten, egal wie dicht sie verschleiert sind.

-: Ich weiß es nicht.

Doktor: Reden sie mit mir.

Licht verdimmt

-: Wo bist du? Ich spüre deine Nähe. Ich höre deinen Atem. Lass mich deine Hand fühlen.

Malé: Ich bin hier.

-: Ich glaube dich zu verlieren.

Malé: Wir werden uns nie verlieren.

-: Du würdest mich vermissen?

Malé: Es wäre unerträglich.

-: Die Farben...sie blenden mich.

Malé: Sind sie grell?

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