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Als wir schon seit über zwei Stunden auf dem Schiff nach Abigail suchten, trafen wir auf ein Bordmitglied: „Sie müssen sofort, dass Schiff verlassen. Ihre Bordkarten sind registriert. Es warten Leute auf sie damit sie noch einen Platz in einem der Rettungsboote haben." – „Aber wir suchen..." – „Darum kümmern ich und meine Kollegen uns. Geht zurück, dann müssen wir weniger Menschen suchen."

Auch wenn wir gar nicht damit einverstanden waren wussten wir, dass das was er vorschlug, dass einzige logische war, doch in solchen Situationen kann man einfach nicht rational denken. Christian und ich schauten nun zum unzähligsten Male bei den Schwimmbecken nach, ob Abigail nicht doch irgendwo war.Wir hatten uns aufgeteilt: während Christian und ich zusammen suchten, bildeten auch Ben und Grace, sowie Kat und Ethan einen Suchtrupp.

Plötzlich rannte Abigail uns völlig verheult entgegen und umarmte uns: „Ich hab an den Rettungsbooten auf euch gewartet, aber ihr kamt einfach nicht. Dann hab ich irgendwann angefangen auf dem Schiff nach euch zu suchen. Ich wusste ja, dass ihr noch irgendwo sein müsst. Wo sind die anderen? Wo ist Ethan?" – „Sie suchen dich auch. Ben und Grace müssten gerade im Theater sein und Kat und Ethan suchen nochmal den Frühstücksraum ab. Aber, da sind sie!" Am anderen Ende des Pool standen die restlich vier und waren ebenso erleichtert wie wir. So schnell wie wir konnten eilten wir zu den Rettungsbooten.

Ich war nicht nur erleichtert, dass Abigail wieder da war, sondern freute mich auch, dass sie explizit nach Ethan gefragt hat. Das war jetzt vielleicht nicht der richtige Zeitpunkt um über das alles nachzudenken, aber die beiden sind einfach für einander bestimmt. Das werden sie schon auch noch merken.

Als wir an den Rettungsbooten ankamen, mussten wir feststellen, dass alle großen Boote bereits verschwunden waren. Doch zum Glück waren noch wenige kleiner Boote vorhanden, sodass wir sieben in ein Boot einstiegen, dass eigentlich für acht Leute Platz gegeben hätte. Gerade als uns ein Bordmitglied helfen wollte das Boot zu Wasser zu lassen, schrie ein Mann, der sichtlich außer Atem war: „Stopp! Kann ich auch noch hier mitfahren?"

Keine zwei Minuten später schipperten wir acht auf dem offenen Meer. Dieser Mann kam mir irgendwie bekannt vor. Ein Blick zu Kat und ich wusste, dass es ihr genauso ging. Schließlich fasste sich Kat ein Herz: „Kann es sein, dass wir dich von irgendwo her kennen? Und wie heißt du eigentlich?" - „Jamie. Und du Kat, richtig? Und deine Freundin hieß nochmal T... Ta..." – „Tara, ich heiße Tara, aber woher kennst du uns eigentlich?" – „Naja, vor so ungefähr zehn Jahren habe ich alles Regieassistent an einem Tanzfilm mitgewirkt und mich in die Hauptdarstellerin verliebt. Doch irgendwie haben wir uns dann aus den Augen verloren."

Sofort umarmten ihn Kat. Auch ich konnte mich jetzt wieder erinnern. Er war eine Zeit lang mit Kat zusammen, doch dann bekam er ein Jobangebot in Europa, während Kat damals in einem Film in Amerika mitwirkte. „Wie konnte ich dich nur nicht wiedererkennen?", hörte ich Kat sagen. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sie sich sehr über sein Erscheinen freute, und dass bei ihr vielleicht noch alte Gefühle vorhanden.

„Hier gibt es vier Decken. Wir müssen also immer zu zweit eine nehmen.", sagte Christian während er mit einer auf mich zukam. Inzwischen war es richtig kalt geworden, da wir Mädchen noch immer unsere  luftigen Kleider tragen, was ziemlich Fehl am Platz aussah, besonders Graces weißes Brautkleid, das inzwischen durch die Suche nach Abigail und der Bootsfahrt etwas in Mitleidenschaft gezogen wurde. Wie zu erwarten teilte sich Grace und Ben eine Decke. Etwas überraschender war schon, dass Abigail sich unter einer weiteren Decke an Ethan kuschelte. Damit hatten Kat und Jamie keine andere Wahl und mussten sich die letzte teilen, aber beiden schienen, darüber nicht sonderlich enttäuscht.

Es ist nie zu spät  (Dance Academy Fan Fiktion)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt