Die verdammte Musik dröhnt in meinen Ohren, es riecht nach Alkohol und egal, wo ich bin, ich werde angerempelt.
Jetzt weiß ich wieder, wieso ich es vermeide auf Partys zu gehen.Allyson habe ich nicht mehr zu Gesicht bekommen. Ich hätte sie gerne noch so vieles gefragt, aber nachdem ich einen Versuch unternommen habe, sie in der Menge zu finden und mein Kleid dabei fast mit Wodka beschüttet worden ist und ich ein Paar mitten bei einer sehr wilden Knutscherei gestört habe, habe ich es sein lassen und mir zusätzlich ein Trauma geholt.
Und nun stehe ich die ganze Zeit in einer Ecke und frage mich, wieso zum Teufel ich hergekommen bin.
Ich konnte doch nicht ernsthaft glauben, diese Party könnte etwas an dem gestörten Verhältnis, dass zwischen mir und Josh herrscht, ändern.
Aber ich weiß ganz genau, dass das, was Violet im Sinn hatte nicht der Grund für mein Kommen war.
Ich wollte nicht herkommen, um Josh zu gratulieren und um es vielleicht irgendwie so weit zu bringen, dass Josh mir wenigstens zunickt, wenn er mir am Flur begegnet.Nein, das ist definitiv nicht das, was ich will.
Ich will so viel mehr als das. Ich will kein dummes Nicken, ich will ein Lächeln, ein echtes.
Bloßes Wunschdenken natürlich.Ich hatte wohl die Hoffnung ich könnte herkommen und Josh würde mich bemerken. Wünschte, er würde mit mir reden, würde hier auf seiner Geburtstagsparty Zeit mit mir verbringen.
Ich bin so dumm.
Er hat mich heute kein einziges Mal angesehen und ich bezweifle, dass er es getan hätte, wüsste er überhaupt, dass ich hier bin.Endlich endecke ich Violet in der tanzenden Menge. Seit wir hier sind, habe ich sie nur zweimal ganz kurz gesehen. Ich glaube, sie hat echt Spaß hier, aber ich halte es keine Sekunde länger aus.
Ich dränge mich durch die Menge an ständig tanzenden verschwitzten Körpern und suche mir den schnellsten Weg zu Violet.
Sie tanzt mit irgendeinem blonden Typen, den ich noch nie gesehen habe. Er geht mit Sicherheit nicht auf unsere Schule und sieht aus, als wäre er über zwanzig.
Da er sein Blick unaufhörlich auf Violets Brüste geheftet ist, mache ich mir gar nicht die Mühe mich zu entschuldigen und nehme meine beste Freundin einfach am Arm und ziehe sie mit mir mit.
"Hey, Rose" Violet befreit sich aus meinem Griff und sieht mich empört an. "Ich habe gerade getanzt."
Da die Musik so laut ist, müssen wir schreien.
"Violet, können wir bitte gehen? Sofort."
Der Ausdruck, der auf ihr Gesicht tritt ist sofort zu erraten: Ungläubigkeit."Du willst nach Hause?! Rose, es ist gerade mal halb 12. Und außerdem ist die Party doch der Wahnsinn!"
Anscheinend erkennt sie an meinem Blick, dass ich das ganz anders sehe und ihre Miene wird weicher.
"Rose, wenn du wirklich nicht mehr hier sein willst, dann fahr ich dich selbstverständlich nach Hause." Ich atme erleichtert aus.
Doch Violet fährt fort. "Aber ich würde ehrlich sehr sehr gern noch ein wenig hier bleiben." Verdammt.Ich kann nicht von Violet erwarten, dass sie mich jetzt nach Hause fährt, wo es ihr doch hier so gefällt.
Das ist nicht fair von mir."Es tut mir leid, Violet. Geh wieder tanzen, aber nicht mit diesem schmierigen Typen von gerade eben. Ich werde die Zeit schon noch überstehen und bitte pass auf dich auf."
"Oh, danke, danke, danke, danke, Rose!" Sie küsst mich auf die Wange und ich muss lachen. "Es wird auch nicht lange werden, nur noch ein ganz kleines bisschen und dann fahren wir. Versprochen."
Ich lächle sie an und nicke. Violet verschwindet wieder in der Menge und ich will mich gerade auf den Weg in eine ruhige Ecke begeben, als jemand von hinten gegen mich prallt und ich nach vorne stolpere.
Ich stoße mit voller Wucht gegen einen großen Typen und der gesamte Inhalt seines Glases ergießt sich auf meinem Kopf.
Erschrocken schnappe ich nach Luft.Der Typ lacht nur und lallt irgendwelche unsinnigen Wörter, bevor er sich umdreht und davon stolpert.
Ich flüchte so schnell wie möglich aus dem Wohnzimmer und finde mich in dem langen Flur wieder, durch den man zur Haustür gelangt.
Mein Kleid scheint verschont zu sein, doch
meine Haare sind nass und kleben in meinem Gesicht und der Gestank von Alkohol steigt mir in die Nase. Oh Gott, wieso muss das genau mir passieren?Ich atme langsam aus. Da ich mich in Daniels riesigem Haus überhaupt nicht auskenne, wird die Suche nach dem Badezimmer bestimmt nicht einfach.
Ich wische mir die feuchten Haare aus der Stirn und versuche es mit der ersten Tür auf dem Gang. Es ist ein unordentliches Büro, die zweite ist eine Speisekammer.
Nach und nach gehe ich alle Türen durch, doch ohne Erfolg.Schließlich komme ich zu einer Treppe, direkt neben der Eingangstür. Auf der ersten Stufe liegt ein Mädchen. Ich will sie gerade an der Schulter berühren und prüfen, ob es ihr gut geht, als sie plötzlich laut schnarcht. Ich zucke unwillkührlich zusammen.
Vorsichtig steige ich über sie und gehe die Treppe hinauf und finde mich in einem Gang wieder, der dem vom unterem Stockwerk sehr ähnelt.
Auch hier hängen viel gerahmte Fotos und auch einige Gemälde.Ich würde mir gern einige davon ansehen, aber das Bedürfnis nach einem Badezimmer hat im Moment Vorrang.
Ich versuche es mit der ersten Tür links, doch sie ist verschlossen, genau wie die zweite. Die dritte Tür ist ein spärlich beleuchtetes Schlafzimmer und ich will es gerade frustriert wieder verlassen, als ich eine Bewegung wahrnehme.
Auf dem großen Bett liegt jemand, vermutlich ein Typ und darüber kann ich ein Mädchen ausmachen.
Sie bewegen sich leicht und plötzlich höre ich ein unterdrücktes Stöhnen.Das darf doch nicht wahr sein!
Doch sie scheinen mich noch nicht bemerkt zu haben, weshalb ich ganz langsam zurückgehe und die Tür schließen will.
Plötzlich höre ich ein Quietschen und bleibe sofort stehen. Die beiden bewegen sich auch nicht mehr und haben sich von einander gelöst.
Oh Gott, ich verfluche diese dämliche Tür.
Das Mädchen dreht ihren Kopf und als sie mich in der Tür sieht, fährt sie zusammen und ein schriller Schrei entfährt ihr.
Verdammt.
Sofort steigt sie von dem Typ runter und setzt sich kerzengerade auf. Sie trägt nur einen BH und sonst gar nichts. Verdammt!
Ich versuche sie zu erkennen, aber kein Erfolg. Sie ist mir vollkommen fremd. Gott sei Dank.
Ich will gerade eine schnelle Entschuldigung murmeln und einfach nur abhauen, als sich der Typ auch aufsetzt und sich verwirrt durch die Haare fährt.
Und trotz des schlechten Lichts erkenne ich ihn sofort.
Mein Herzschlag beschleunigt sich und mir wird so schlecht, dass ich Angst habe, mich gleich zu übergeben.Nein, nein, nein. Bitte nicht.
"Was zum-" Er blinzelt und als er die störende Person in der Tür ausmacht, verstummt er abrupt.
"Josh, was soll das? Kennst du die? Kannst du ihr bitte sagen, dass sie gefälligst abhauen soll?!"
Das Mädchen redet mit ihm, als wäre ich nicht hier und versucht dabei ihre kurzen hellbraunen Haare zu richten.
Doch ich achte nicht auf sie. Ganz und gar nicht.
Ich starre nur Josh an und er mich. Wir sehen uns direkt in die Augen und trotz der Dunkelheit im Raum kann ich ihn genau erkennen.
Er ist mir so vertraut und doch so fremd.Mir ist richtig schlecht und ich muss mich an der Tür abstützen, um nicht den Halt zu verlieren.
Das ist sie nicht. Das ist definitiv nicht Allyson.
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Alone Together
Teen FictionHey, ich bin Rose und was soll ich sagen, mein Leben ist, um es nett auszudrücken, scheiße. Es gibt da diesen Jungen. Ja, ich weiß, klingt nicht besonders. Aber ganz so einfach, wie du jetzt vielleicht glaubst, ist meine Geschichte dann doch wieder...