Panikattacke 1

273 15 4
                                    

Panik. Iss weiter, es ist alles gut. Die anderen müssen ja nicht wissen wie es dir geht. Konzentrier dich. Meine Hand ist so in meinen Oberschenkel gekrallt das die anderen es nicht sehen.
-Nachtisch?
-Nein danke, ich habe keinen Hunger mehr.
Unterdrück es. Jeder andere isst doch auch normal. Das ist nur ein Völlegefühl. Sie guckt mich an. Sie weiß es.
-Alles okay?
-Ja
Ich stehe auf. Lächle. Gehe auf den Spielplatz. Alles ist gut. Augenblicklich fangen meine Zähne an aufeinander zu schlagen, ich schüttele meine Hand. In mir drin brennt es. Durch meinen Hals zieht sich ein grün-gelbes Band. Es ist in meinem Hals. Ich drücke meine Hand gegen den Baum bist es weh tut. Wer schmerzen spürt, kann keine Angst spüren.
Handy an. Es gibt nichts was ich tun könnte, aber die flimmernden Bilder auf dem Gerät lenken mich ab.
Handy wieder aus. Ich schlage meinen Oberschenkel. Wer Schmerz spürt, kann keine Angst spüren. Mir wird so schlecht dass ich mich festhalten muss um nicht umzukippen. Nein. Nein. Nein. Nein. Es klettert meinen Hals hoch, bleibt stehen. Ich schlucke die Angst wieder runter. Die Leute schauen mich an. Sie wissen es. Sie halten mich für verrückt.
Ich setze mich hin, alles dreht sich.
Denk an etwas anderes.
Ich beobachtete ein paar Ameisen, lasse Sand durch meine Finger rieseln.
Komm runter, alles wird gut.
Ausatmen.
Es ist immer noch da, aber ich kann es nicht mehr fassen. Es hat sich vergraben. Ich kann wieder normal atmen. Meine Zähne tun weh. Meine Hand auch. Meine Lunge. Mein Kopf.
Mir ist heiß. Ich spüre wie eine neue Welle kommt, und versuche sie sofort zu unterdrücken - vergeblich.
Nein, nein, nein.
Diesmal ist es nicht so wie beim ersten Mal. Die Angst verteilt sich in meinem Körper. Es ist nun einfacher sie zu kontrollieren. Ich wandele sie in Energie um. Energie zum aufstehen. Energie zum gehen. Keine Energie mit der du unmenschliche Fähigkeiten kriegst. Ich fühle mich kaum menschlich grade.
Ich möchte schlafen, lass mich einfach schlafen, bitte!
Die Angst wird dünner und dünner, sie legt sich wie eine zweite Haut um mich, doch sie tut mir nun nichts mehr. Einmal noch einatmen.
Ausatmen.
-Alles okay?
-Ja
Ich lächle.

Emetophobie Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt