Panikattacke

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Mein Hals ist wie zugeschnürt. Wirklich. Ich kann noch atmen und schlucken, aber er fühlt sich eng an, wie als sollte ich das nicht können.
Ich halte die Luft an.
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Ausatmen
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Einatmen
Nichts ändert sich. Mein Kopf arbeitet und arbeitet und arbeitet. Was passiert grade? Werde ich krank? Bin ich schon krank? Was würde passieren wenn ja? Kann ich es verhindern?
All diese Fragen sammeln sich in meinem Bauch, schwillen zu einem großen, unangenehmen Klumpen an, der, egal was ich tue, nicht weg geht.
Ich kaue auf meiner Wange, bewege meine Finger schnell auf der Tastatur hin und her, nicht denken, Hauptsache nicht denken, Hauptsache nichts passiert.
Hauptsache ich werde nicht krank.
Absurd. Diese Angst. Vor so etwas so natürlichem. Absurd. Diese Panik in mir drin, welche aus nichts entstanden ist. Absurd. Wie ich Angst vor dem Kontollverlust meines Körpers habe, und ihn mindestens zweimal täglich bei Panikattacken habe - ohne es wirklich war zu nehmen. Absurd. Einfach absurd.
Luft anhalten. Egal was du tust halt die Luft an. Lass sie nicht wieder geh'n. Halt sie in dir drin. Mach das es weg geht.

Ich kann diese 20 Sekunden nicht. Ein Satz der für dich vielleicht keinen Sinn macht. Aber für mich. Die 20 Sekunden davor.

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