Ein ganz normaler erster Schultag-Naja fast

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Hermine Pov.

Ich wache auf als mein Wecker anfängt laut zu klingeln. Wäre er nicht verzaubert, sodass man ihn nur im Umkreis von zwei Metern hört, würde ich wahrscheinlich ganz Hogwarts wecken. Schlaftrunken versuche ich ihn auszuschalten, finde jedoch die verdammte Taste nicht. Letztendlich werfe ich den Wecker auf den Boden. Ein hässliches Knacken ertönt. Seufzend stehe ich auf und greife nach meinem Zauberstab. Ich deute auf den Wecker grummel ein ,, Reparo" und schlurfe missmutig ins Bad. Ich glaube niemand würde jemals darauf kommen, dass ich so ein Morgenmuffel bin. Ich beuge mich übers Waschbecken und spritze mir kaltes Wasser ins Gesicht. Als ich in den Spiegel schaue, erschrecke ich mich fast zu Tode. Meine Haare stehen mir wie ein Krähennest vom Kopf ab und ich habe so dunkle Augenringe, dass man mich glatt mit einem Waschbär verwechseln könnte. Zusammen mit meiner heute viel zu blassen Haut mache ich das Bild von einem Gespenst perfekt. Schnell murmel ich einige Zauber, um mein Haar halbwegs in Ordnung zu bringen. Dann wende ich mich dem Make-up zu und versuche angestrengt meine Augenringe zu überschminken, ohne das es allzu künstlich wirkt. Nach einer geschlagenen halben Stunde bin ich einigermaßen zufrieden. Ich werfe mir noch schnell die Schuluniform über und rausche in die große Halle. Dort stelle ich fest, dass Harry und Ron bereits da sind. Ich setze mich den zwei Jungs gegenüber. Harry begrüßt mich lächelnd, während Ron nicht einmal von seinen Bratwürstchen aufsieht. Ich verdrehe die Augen und folge Harrys Blick zum Slytherin-Tisch. Dort sitzt Percy und unterhält sich mit Dra- ich meine Malfoy. Malfoys - ha geht doch- graue Augen mit einem Blaustich blitzen dabei vergnügt. Und ich sehe ihn zum ersten Mal richtig lachen. Es sieht so ungewohnt aus, doch wunderschön. Stop Hermine. Hast du gerade Malfoy und wunderschön in Verbindung gebracht. Ich schaue in diese stürmischen grauen Augen und merke das er mich ansieht. Mit hochroten Wangen senke ich den Blick. Ich habe gar nicht gemerkt, dass wir uns angestarrt haben. ,, Hermine stimmt was nicht?", fragt mich Harry und reißt mich somit aus meinen Gedanken. ,, Nein, nein. Alles gut.", erwider ich und esse hastig etwas von meinen Cornflakes. Harry zuckt mit den Schultern und wendet sich Ron zu. Ich versuche mich auf ihre Unterhaltung zu konzentrieren. Sie reden über Percy und eine Annabeth. Wer zur Hölle ist Annabeth? Da fällt es mir wie Schuppen von den Augen und ich erinner mich wieder an letzte Nacht. Deshalb sah ich beim Aufstehen so schrecklich aus. Harry versucht Ron gerade davon zu überzeugen, dass Percy ein Todesser sein muss. ,, Ich habe auf seinem Arm ein Tattoo gesehen. Dort wo das dunkle Mal ist. Und wieso sonst hätte der Hut so schreien sollen. Außerdem ist er ein Slytherin. Hast du eigentlich Snapes Verhalten bemerkt. Er kennt Percy irgendwo her. Und Percy muss irgendetwas schlimmes getan oder erlebt haben. Woher sonst kommen diese Narben? ", zischt Harry, der sich gerade richtig in Rage geredet hatte. ,, Awer fir hawen nift den geringften Geweis", nuschelt Ron mit vollem Mund. Angewidert sehe ich ihn an und wende mich an Harry: ,, Aber Harry. Er ist im Orden des Phönix. Glaubst du er hätte Dumbledore überlisten können? " ,, Dumbledore vertraut auch Snape. Er kann sich auch bei Percy irren.", sagt Harry verbissen. ,, Harry. Nur weil du Snape nicht leiden kannst heißt das nicht, dass er ein Verräter ist. Und wenn Percy wirklich ein Todesser wäre, dann hätte er uns schon längst zu Voldemort bringen können.", argumentiere ich. Harry seufzt frustriert. Diese Debatte habe ich gewonnen. Doch ich kenne Harry. Er wird solange ,,Beweise" sammeln, bis er uns umgestimmt hat. Prof. McGonnegal kommt auf uns zu und teilt uns unsere Stundenpläne aus. Heute haben wir die ersten beiden Stunden Zaubertränke und dann Verteidigung gegen die dunklen Künste. Zaubertränke haben wir wie immer mit den Slytherins. Das Jahr fängt ja super an. Widerwillig gehe ich, nachdem ich im Schlafsaal meine Tasche gepackt habe, in die Kerker. Auf dem Weg ins Klassenzimmer hänge ich meinen Gedanken nach. Warum müssen wir Zaubertränke immer mit Slytherin haben. Als wäre Snape alleine nicht schlimm genug. Die Gryffindors sind wahrscheinlich die einzigen, die diese Kombination ohne bleibende Schäden überstehen. Plötzlich werde ich aus meinen Gedanken gerissen, als ich gegen jemanden renne und ihn mit meinem Schwung zu Boden reiße. Ich lande weich auf diesem jemand. ,, Entschuldigung", murmel ich und blicke auf. Meine Augen treffen auf zwei Graue. Ich werde rot und stehe schnell auf. ,, Nicht so stürmisch Granger", lacht Draco. Ich meine Malfoy. Ach egal. Percy steht daneben und lacht. Nach einem tödlichen Blick von mir und Draco reicht er Draco, immer noch grinsend, die Hand und zieht ihn mühelos auf die Füße. ,, Hi, Hermine. Wie geht's dir? ", fragt mich Percy freundlich. ,, Gut und dir? Wie gefällt es dir in Hogwarts? ", antworte ich immer noch von Dracos und vor allem meinem eigenen Verhalten irritiert. ,, Hogwarts ist wirklich cool. Aber ich bin mir sicher, dass sich meine Meinung schnell ändern wird. Spätestens wenn der Unterricht beginnt.", sagt Percy fröhlich. Sein Blick schweift währenddessen prüfend über Draco und mich und ein wissendes Lächeln macht sich auf seinem Gesicht breit. Verwirrt sehe ich ihn an. ,, Gehst du mit uns zu Zaubertränke Granger? Wir sollten uns aber langsam beeilen. Nicht das die große Hermine Granger zu spät zum Unterricht kommt.", meint Draco mit einem provozierendem Grinsen. Wie ich dieses Lächeln liebe. Okay Hermine jetzt bist du vollkommen übergeschnappt. Ich brauche einen Moment um Dracos Worte zu begreifen. Verdammt der Unterricht. Eilig laufe ich los. Die zwei lachenden, doch heute erstaunlich netten Slytherins im Schlepptau. Ich blicke unauffällig zu Percy. Man sieht ihm nicht an, dass er gestern fast verblutet ist. Er tut einfach so, als wäre nichts gewesen. Ich bin wahnsinnig neugierig, woher er diese Narben hat. Was gestern geschehen ist. Was Snapes Verhalten zu bedeuten hat. Aber ich finde es wäre taktlos ihn auszuquetschen. Er scheint ja nicht darüber reden zu wollen. Harry und Ron winken mir zögerlich zu. Ich habe gar nicht gemerkt, dass ich schon vor dem Klassenzimmer bin. Ron sieht mich wütend an. Ach ja. Die zwei Slytherins neben mir habe ich fast vergessen. Ich gehe auf Harry und Ron zu, doch bevor ich nur ein Wort der Erklärung sagen kann, öffnet Snape die Tür und lässt uns rein. Ich komme als eine der letzten ins Klassenzimmer. Dieses Jahr gibt es Gruppentische. Ron hat sich mit Lavender und den Patill-Zwillingen an einen gesetzt und würdigt mich keines Blickes. Dann eben nicht. Ich sehe mich suchend um. Harry neben mir hat auch noch keinen Platz. Mein Blick fällt auf die letzten freien Plätze und ich muss schlucken. Denn sie sind gegenüber von Percy und Draco. Harry und ich schauen uns an und wie auf Kommando gehen wir seufzend zum Tisch. Percy und Draco nicken uns freundlich zu und drehen sich dann zu Snape um. Harry blickt genauso verdutzt wie ich. Eigentlich hätte ich von Dracos Seite einen dummen Kommentar erwartet. ,, Ihr seid jetzt in eurem fünften Jahr der Lehre der Zaubertrank-Brauerrei. Ich erwarte von euch, dass ihr euch anstrengt. Explosionen und Unaufmerksamkeit werde ich nicht mehr tolerieren. Diejenigen von euch die dennoch meinen nicht gewissenhaft arbeiten zu müssen, können mit Punkteabzug und ordentlichen Strafarbeiten rechnen. Nun schlagt Seite 134 in eurem Buch auf. Wir befassen uns heute mit dem Trank der lebenden Toten. Ihr habt eine Stunde Zeit, um den Trank zu brauen. Ihr werdet mir eine Phiole von dem Trank nach vorne bringen und könnt anschließend mit den fünfzig Zentimetern des Aufsatzes beginnen, den ihr als Hausaufgabe beenden werdet.", sagt Snape zu uns mit leiser Stimme, die mir eine Gänsehaut beschert. Kaum hat er geendet, schlagen alle die Bücher auf und beginnen leise und eifrig zu arbeiten. Mit Snape will es sich keiner verscherzen. Fünf Minuten später hört man nur das köcheln vieler Kessel und das Rascheln von Schülern, die die Zutaten bearbeiten. Ich arbeite sorgfältig und braue haargenau nach der Anleitung. Ich reibe gerade Affodilwurzel, als Percy mit einer Phiole seines Zaubertranks nach vorne geht. Ich runzel die Stirn. Es kann doch gar nicht sein, dass er schon fertig ist. Ich schaue in seinen Kessel. Der Zaubertrank sieht exakt so aus, wie auf dem Bild. ,, Perfekt. Mr. Jackson. 20 Punkte für Slytherin.", höre ich da Snape sagen. Er lächelt Percy an und dieser lächelt verschwörrerisch zurück. Ich habe fast die gesamte Wurzel in meinen Kessel fallen lassen. Und ich muss zugeben, dass ich ein bisschen verärgert bin. Da kommt irgendein Austauschschüler daher und plötzlich ist er der Beste in Zaubertränke. Noch nie hat mich jemand geschlagen.
Hermine bist du etwa eifersüchtig? , fragt mich meine boshafte innere Stimme.
Nein und jetzt halt die Klappe, weise ich sie zurecht. Verbissen braue ich weiter. ,, Granger? Die Affodilwurzel soll gerieben und nicht zu Atomen zersetzt werden.", flüstert mir Draco amüsiert zu. Mit rotem Kopf schaue ich auf die traurigen Überreste der Wurzel. Draco gibt mir etwas von seiner Wurzel. ,, Danke", flüster ich, mit Wangen auf denen man Spiegeleier braten könnte, zurück. Percy lässt sich auf seinen Stuhl fallen und übersieht oder ignoriert Harrys misstrauische Blicke. Er holt Pergament heraus und beginnt seinen Aufsatz zu schreiben. Allerdings mit seltsamen alt aussehenden Schriftzeichen, die ich nicht lesen kann. Draco und ich werden gleichzeitig mit unseren Zaubertränken fertig. Ich werfe einen Blick in Harrys Kessel. Sein Gebräu sieht klumpig aus und hat eine merkwürdige Färbung. Warum nimmt er den Unterricht nicht ernst. Gerade er sollte sich jede Information merken, die er kriegen kann. Wenn man mal bedenkt, wie magisch er Unheil anzieht. Nach Zaubertränke gehen Harry und ich in VgddK. Ich bin ziemlich skeptisch, was den Unterricht angeht. Ich glaube nicht, dass das Ministerium uns Prof. Umbridge geschickt hat, damit wir wirklich lernen, wie wir uns verteidigen sollen. Als wir ins Klassenzimmer eintreten, muss ich erstmal einen Pinkschock der Stärke 10 verkraften. Die Slytherins und Gryffindors sehen sich gleichermaßen angeekelt in dem vollkommen pinkem Raum um. Prof. Umbridge erklärt uns, dass wir uns dieses Jahr nur theoretisch mit der Verteidigung gegen die dunklen Künste beschäftigen werden. Harry platzt sofort der Kragen. ,, Voldemort ist auferstanden und wir bekommen nicht einmal beigebracht wie man sich richtig verteidigt", fährt er Umbridge an. ,, Was redest du für einen Unsinn Potter? Der dessen Name nicht genannt werden darf ist nicht auferstanden. Und ich verbiete ihnen seinen Namen zu nennen.", widerspricht Umbridge mit ihrer schrillen Stimme. ,, Natürlich ist Voldemort nicht auferstanden. Cedric ist einfach so tod umgefallen", sagt Harry vor Wut kochend und betont den Namen extra. ,, Ich will solche Lügen in meinem Unterricht nicht hören", schreit Umbridge ihn an. ,, Also ich glaube ihm. Warum sollten er und Prof. Dumbledore sich so etwas ausdenken. Und mal ganz ehrlich. Ihren Unterricht können wir uns schenken. Was sollen wir bei solch einer Vorbereitung gegen Voldemort tun? Das Selbstverteidigungs-Kapitel vorlesen oder was?", zischt Percy Umbridge zu unserer aller Überraschung an. Dabei klingt er genau wie Snape. ,, Der dessen Name nicht genannt werden darf ist tod und sie mussten und werden sich nie ernsthaft gegen jemanden verteidigen müssen. Also ist der theoretische Teil vollkommen genügend.", blafft sie Percy an. Dessen Miene wird plötzlich hart und in seinen Augen tobt ein Sturm. Er erhebt sich bedtohlich packt Umbridge an ihrer Jacke und hebt sie daran mühelos in die Luft und drückt sie an die Wand. ,, Ich musste mich mein ganzes Leben lang verteidigen. Sie haben keine Ahnung wer ich bin und was ich schon alles erlebt habe. Ich habe Dinge gesehen, die sie sich nicht einmal in ihren schlimmsten Albträumen vorstellen können. Voldemort ist zurück. Und ihr Feiglinge im Ministerium wagt es auch noch Harry und Prof. Dumbledore als Lügner dastehen zu lassen. Ihr würdet die ersten sein die in meiner Welt draufgehen würden. Also wag es ja nie wieder über mich urteilen zu wollen du dumme Kröte", zischt Percy ihr wie eine Schlange ins Ohr und obwohl er leise spricht verstehen wir jedes Wort. Während er spricht beginnt die Erde leicht zu beben und unsere Schulbücher fliegen vom Tisch. Umbridge sieht Percy aus vor Angst geweiteten Augen an. Ich versuche mir einen Reim auf seine Worte zu machen. Draco springt auf und legt Percy vorsichtig eine Hand auf den Arm. ,, Beruhig dich Percy.", flüstert Draco mit einer ruhigen Stimme. Percy lässt Umbridge wie eine heiße Kartoffel fallen und geht ein paar Schritte zurück. Er entspannt sich langsam wieder und das Erdbeben hört auf einmal auf. Verschreckt sehen ihn alle an. Seine Gesichtszüge die vor Wut unmenschlich aussahen, haben sich wieder geglättet. Doch ich spüre immer noch die Spannung die von ihm ausgeht. Draco murmelt weiter beruhigende Worte. ,, Sie und Potter haben beide heute um sieben Uhr Nachsitzen in meinem Büro", sagt Umbridge mit zittriger Stimme zu ihm. ,, Eine größere Zeitverschwendung als das hier wird es ja wohl nicht sein", blafft Percy sie wütend an und rauscht aus dem Raum. Wir sehen ihm verschreckt hinterher. Die restliche Stunde lesen wir in den Büchern und bearbeiten die Aufgaben. Den ganzen Tag über, erscheint Percy nicht mehr im Unterricht. Harry hat Ron und mich unterdessen davon überzeugt, dass mit Percy irgendetwas nicht stimmt und ich habe mir fest vorgenommen heraus zu finden, was er verbirgt. Um zehn vor sieben macht sich Harry auf den Weg zu Umbridges Büro zum Nachsitzen. Ich will warten bis er zurück kommt, um herauszufinden, was diese Ministeriums-Hexe mit ihm macht. Doch eine Stunde später bin ich über meinem Buch auf dem Sofa unseres Gemeinschaftsraumes eingeschlafen.

Hi hier ist ein neues Kapitel. Ich weiß, dass es etwas länger gedauert hat. Aber ich habe meinen Rekord gebrochen: 2230 Wörter!!! :-D

Percy Jackson und Harry Potter - Schatten der ZukunftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt