Normal gibt es in der Familie Jackson nicht

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Percy Pov.

Schnell stürme ich aus der Halle. Ver-dammt, Ver-dammt, Veeeeeeeer-dammt. Bei Hades Papphut, warum habe ich immer so ein Pech. Ich kann es nicht glauben. Da bekomme ich den einfachen Auftrag, einen Jungen undercover vor meinem geisteskranken Großvater zu beschützen und am Ende kommt so etwas raus. Eine Chione-Halbgöttin. Ich muss ihre Mutter nicht einmal getroffen haben, um als Racheaktion zu fungieren. Es wäre so toll gewesen zu sagen: Sorry, aber da bist du bei mir an der falschen Adresse. Kläre das bitte mit meinen Freunden, da ich zu der Zeit, als sie deine Mutter fertig gemacht haben, einen Gratistripp durch den Tartarus durchgestolpert bin und gerade erfolglos versuche es zu vergessen. Aber ich rede ja nicht gerne vom Tartarus und ich wollte die Schüler (und Lehrer) der Schule ja nicht überfordern. Trotzdem kann ich gerade nicht in der großen Halle stehen und alles erzählen, als wäre ich heute nicht beinahe zu Pulver, Kleingemetzeltem und Tiefgefrorenem verarbeitet worden. Ich verstehe ja, dass Halbgötter keinen Frieden finden können, aber das was mir ständig passiert, ist doch nicht mehr normal. Das fällt dir aber früh auf. Wenn du immer so schnell wärst würdest du es vielleicht auf zwanzig Jahre bringen. Wer hat diese gehässigen Stimmen erfunden? Ich schlage die Tür des leeren Klassenzimmers zu und setze mich auf den Boden. Die Wand im Rücken, die Tür vor Augen. Es ist schwer eine Tür in Grund und Boden zu starren. Vor allem, wenn sie plötzlich aufgeht. Es sind aber unerwarteterweise weder Sev, noch Draco, noch Dumbledore, sondern es ist Hermine, die mich vorsichtig ansieht. Habe ich einen Dynamitgürtel um und kann hoch gehen oder warum, dieser Blick? Vielleicht weil du gerade eine eiskalte Psychopatin kalt gemacht hast. Ja, schon klar. ,, Percy?", fragt Hermine auch schon vorsichtig.

Hermine Pov.

Etwas nervös schaue ich Percy an, der mich, seit ich dieses Zimmer betreten habe, ohne zu Blinzeln anstarrt. ,, Hermine", antwortet er und zieht fragend eine Augenbraue hoch. Wie soll ich ihn darauf ansprechen, dass ich weiß, dass er ein Halbgott ist. Auf gut Glück, kann es nicht funktionieren, also versuche ich genau das. Warum auch nicht? Das hast du gerade nicht wirklich gefragt? Finde dich damit ab. „ Ich ... ich weiß ... ich meine ... ich ... ich habe ... gelesen ... du ...bist ein ... Halb ... Halbgott." Wenn er dieses Gestotter verstanden hat, habe ich wirklich Respekt vor seinen Sprachkenntnissen. Du weißt, dass ich dir einfach kein Recht geben kann. Entgeistert starrt Percy mich an. War dieses Buch vielleicht doch nur ein Trick. Oh Merlin, er wird mich für vollkommen bescheuert halten. „ Woher weißt du das? Was hast du gelesen?", fragt er mich mit einer seltsam abwesenden Stimme. ,, In einem Buch ... in der verbotenen Abteilung. Es kam einfach auf mich zu und ich glaube jemand wollte, dass ich davon erfahre. Es hat so seltsam blaugrün geleuchtet.", erzähle ich ihm unsicher. Seine Reaktion ist etwas gruselig. „ Blaugrün?", fragt mich Percy und schaut plötzlich nach oben. „ Ich schwöre dir Dad, wenn ich herausfinde, dass du etwas damit zu tun hast, dann bringe ich dich um." Er schaut wieder zu mir. „ Was genau stand alles in dem Buch?" Ich brauche eine Weile, um meine Stimme wieder zu finden. „ So ziemlich alles glaube ich. Wie du erfahren hast, dass du ein Halbgott bist, was du alles erlebt hast, bis zum Zeitpunkt als ihr Gaia vernichtet habt und du das Gespräch mit Nico hattest." Gespannt warte ich auf eine Reaktion. Sein Gesichtsausdruck erinnert mich ein wenig an eine Wachsmaske und ich schüttel den Kopf, um dieses Bild schnell wieder los zu werden. Sonst wird mir noch übel. ,, Tartarus.", sagt Percy plötzlich und ich sehe in verwirrt an. ,, Weißt du auch darüber bescheid, was dort geschehen ist?" Als ich nicke fährt er fort: ,, Nun gut, dann sprich es wenigstens weder in meiner noch in Annabeth' Nähe an. Wer Annabeth ist müsstest, neben der gesamten Schule, du am Besten wissen." Ich nicke zustimmend, bevor ich ihm die Fragen stelle, die mir das Buch nicht beantworten konnte. ,, Also ich weiß zumindest, was du erlebt hast, aber wie kommt es, dass du hier in Hogwarts bist und woher kennst du Snape eigentlich?" Percy sieht mich kurz prüfend an und seufzt dann ergeben. ,, Ich bin nicht nur ein Halbgott, meine Mutter ist eben auch noch eine Hexe. Oh man wie das klingt. Hi ich bin Percy. Mein Vater ist ein Gott und meine Mutter eine Hexe." Ich muss bei seiner etwas verzweifelten Antwort leicht lächeln. ,, Na ja, jedenfalls kam Dumbledore eben und hat mit meiner Mutter gesprochen, damit sie mich nach Hogwarts lässt. Nebenbei sollte ich noch Harry beschützen, da er durch Voldi und das Ministerium nicht gerade auf der sicheren Seite der Überlebenschance steht." Das klingt ziemlich einleuchtend. „ Bist du deshalb in den Fuchsbau geschickt worden? Damit Harry vertrauen zu dir fassen kann?", frage ich Percy nachdenklich. Als er nickt, lasse ich mir alles noch einmal durch den Kopf gehen. Dumbledore hat den mächtigsten Halbgott auf seine Seite gebracht, um uns zu unterstützen, bevor Voldemort sich den Halbgott schnappen konnte, der auch noch eine Hexe als Mutter hatte. Also muss Dumbledore wohl so einiges an Harry liegen. ,, Und was ist mit Snape. Was hat er damit zu tun?", frage ich ihn stirnrunzelnd. ,, Die Geschichte ist noch ein klein bisschen verstörender, um nicht zu sagen eine meiner Top 20 der verstörendsten Geschichten.", murmelt Percy und sieht mich prüfend an. ,, Ich glaube, ich werde es ertragen können. Bei dir und Snape ist es schwer sich irgendetwas vorzustellen, was normal ist.", ermutige ich ihn leicht lächelnd. ,, Naja, Snape ist sozusagen mein Halbcousin, menschlicher Seite. Seine Mutter ist die Schwester meiner Mutter." ,, Was?!", unterbreche ich ihn und in meinem Kopf fängt es an zu rattern. Nichts für ungut, aber Snape könnte eigentlich sein Vater sein. Als ich genau das sage, grinst Percy gequält und sagt: ,, Ich weiß, das alles erscheint verrückt und mehr als unwahrscheinlich, aber lass mich einfach ausreden okay. Vielleicht klingt es wenigstens für mich nach hundert und einem Mal nicht mehr so verrückt." Ergeben nickte ich und stützte mein Kinn auf die Hände während ich mich neben ihn setzte. ,, Meine Großmutter hatte sich in den Gott Hades verliebt und zusammen bekamen sie ein Kind, Eileen Prince. Diese hat dann einen Muggel geheiratet und daraus ist Sev entstanden. Eileen Prince hatte aber eine Halbschwester Sally Jackson, die eigentlich nur zwei Jahre jünger war, aber nicht die Tochter von Hades, sondern eines jungen Zauberers, in den sich meine Großmutter verliebte. Ein verheirateter Gott, war eben nicht das, was sie sich wünschte. Jedenfalls hat Hades das nicht so gut aufgenommen und meine Großmutter in eine Schlange verwandelt. Meine Mutter ist vor meinem Großvater nach Amerika geflohen, da er ein grausamer Mensch war. Dort hat sie Poseidon kennen gelernt und ja, da kam halt ich raus. Aber da Hades wusste, dass meine Mutter die Tochter von diesem Zauberer war, musste sie sich verstecken und das hat sie im Lotuskasino. Also bin ich im Grunde auch um die dreißig Jahre alt und Nico muss nicht der einzige sein, der verstört ist." Mit aufgerissenen Augen schaue ich Percy an. Bei Merlin. So absolut durchgeknallt kann doch kein Leben sein. Gibt es eigentlich auch irgendetwas auf dieser Welt, das normal ist. Ich meine, ich erwarte keine Wunder, aber so eine Familiengeschichte sprengt echt die Frustrationsgrenze. Armer Percy. Zuerst ist sein Vater ein Gott und jetzt ist seine komplette Familie ein einziges Schlachtfeld und seine Großmutter eine Schlange. Hey, das könnte erklären, warum Percy ein Parselmund ist. ,, Kannst du diese Geschichte bitte für dich behalten. Harry und Ron wirst du es kaum verheimlichen können, aber zumindest dem Rest der Schule. Dumbledore weiß es ja eh schon.", fragt Percy und sieht mich flehend an. „ Wenn du meinst es wäre das Beste, dann werde ich kein Wort sagen. Danke, dass du mir das anvertraut hast.", antworte ich mit ernstem Gesicht und Percy nickt dankbar. Dann verfallen wir in Schweigen und starren beide die Tür an. Voldemort hat sich mit den grausamen Kreaturen der griechischen Mythologie verbündet. Was sollen ein Haufen Schüler gegen so etwas ausrichten können. Als hätte Percy meine Gedanken gelesen, sagt er plötzlich in die Stille: ,, Ich werde die Halbgötter aus den Camps hierher bringen. Diesen Krieg könnt ihr ohne unsere Hilfe nicht gewinnen. Wenn Voldemort die Welt der Götter mit hineinziehen will, dann muss er auch mit uns rechnen." Ich blicke ihn erstaunt an. Annabeth hat recht. Er ist auf seine Weise sehr intelligent. ,, Es ist wie es aussieht unsere einzige Hoffnung.", stimme ich ihm zu. Er steht auf und geht zur Tür. Kurz bevor er verschwindet, dreht er sich noch einmal zu mir um und lächelt verschmitzt. „ Kopf hoch Gryffindor, ich werde es zwar bereuen, aber ich denke du und Anni werdet euch so gut verstehen, dass ich am Ende eher mit Voldemort Eis essen gehe, als mich in eure Nähe zu wagen. Immerhin bin ich gegen Streber allergisch." Mit diesen Worten fällt die Tür zu und mein empörter Gesichtsausdruck wird zu einem leichten Lächeln. Mit den Halbgöttern steht uns sicher eine spannende Zeit bevor.


Hi. Sorry, dass es wieder einmal so lange gedauert hat. Aber Percys Leben ist so verzwickt, dass ich selber manchmal durcheinander komme. Ich habe so viele Ideen im Kopf, dass es schwer ist sie alle sinnvoll in Verbindung zu kriegen. Ansonsten noch danke für die lieben Kommentare.




Percy Jackson und Harry Potter - Schatten der ZukunftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt