06. Too bad!

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Während wir alle fassungslos auf die Szene starrten, die sich vor unseren Augen abspiele, brach plötzlich ein Tumult los. Sämtliche Besucher der Westminster Abbey Kathedrale wurden zur Seite gedrängt und als wir uns umschauten, erblickten wir mehrere Sicherheitsbeamte, gefolgt von einem Polizisten. Das konnte ja heiter werden!

Jetzt mussten wir uns ganz dringend etwas einfallen lassen, um nicht angezeigt oder gar eingesperrt zu werden. Schließlich besaßen wir hier nicht die Möglichkeiten wie im Jahr 2013, um uns aus der Affäre zu ziehen, sprich, wir konnten uns keinen Anwalt leisten, der uns aus dieser Misere herausholen würde.

Liam schaute zu mir und schluckte, als man Harry mit Gewalt von Altar zog, um ihm anschließend ein paar Handschellen anzulegen.

Harry Styles von One Direction in Westminster Abbey verhaftet.

Das wäre die Schlagzeile des Jahres 2013 gewesen. Sie hätte alles bisher Dagewesene in den Schatten gestellt und dafür gesorgt, dass sich unser neues Album wahrscheinlich super verkaufen würde - oder auch nicht.

Während ich noch darüber nachdachte, wie wir Harry wohl helfen konnten, ging Liam auf den Polizeibeamten zu, der unseren Freund in Gewahrsam genommen hatte.

„Entschuldigen Sie, Sir. Das Ganze ist ein furchtbares Missverständnis", begann er mit seiner seriösen Art.

Immer wenn Liam diese Masche an den Tag legte, fielen die Leute darauf rein. Er konnte das eben super gut spielen.

„Ach, ein Missverständnis also", hörten wir die Stimme des Polizeibeamten. „Da bin ich jetzt aber auf eine Erklärung gespannt!"

Louis, Zayn und ich hielten den Atem an, als Liam loslegte.

„Mein Freund, den Sie gerade verhaftet haben, ist behindert."

„Was? Ich meine, wir haben doch schon einen, nämlich Louis", flüsterte Zayn mir ins Ohr.

Ich zuckte nur mit den Schultern und beobachtete, was weiter geschah.

„Behindert, aha. Und welche Art der Behinderung ist das?" Der Polizeibeamte klang äußerst barsch.

„Harry leidet unter dem Tourette Syndrom", erklärte Liam nun selbstsicher.

Als der Polizeibeamte etwas perplex dreinschaute, fuhr Liam einfach mit seiner Rede fort.

„Ich weiß nicht, ob Ihnen diese Krankheit etwas sagt, auf jeden Fall beginnt er urplötzlich herumzuschreien und auszurasten. Er beleidigt dann Menschen und auch Gegenstände. Ich denke, er hat heute Morgen seine Medikamente nicht genommen, denn sonst hätte er sich sicher unter Kontrolle gehabt."

Ich musste ganz schnell wegschauen und mir die Hand vor den Mund halten, damit niemand meinen Lachanfall mitbekam. Liam war einfach genial! Mehr gab es dazu nicht zu sagen. Jetzt konnten wir nur hoffen, dass Harry auch begriff, was er nun tun sollte.

Im ersten Augenblick sah das nicht so aus, denn er starrte Liam einfach nur ungläubig an. Erst als Louis ihm unmerklich ein Zeichen gab, verstand er, wie er sich verhalten sollte.

„Ihr verfickten Penner! Ich hasse euch alle! Ihr seid alles Arschlöcher und diese Kugel ganz besonders!", brüllte er nun los. „Lasst mich in Ruhe!"

Dann begann er aufzuheulen wie ein Wolf. Ich musste zugeben, er spielte seine Rolle ziemlich überzeugend, denn der Polizeibeamte sah so aus, als ob er ein schlechtes Gewissen bekommen würde.

„Was kann man denn dagegen tun?", fragte er an Liam gewandt.

„Er muss so schnell wie möglich nach Hause gebracht werden, damit er seine Medizin einnehmen kann", antwortete Liam.

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