04. Chasing

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Als ich am nächsten Morgen durch das Geräusch meines Handyweckers erwachte, fand ich mich im ersten Moment überhaupt nicht zurecht. Doch dann schwirrten die Gedanken in meinem Kopf umher und ich wusste wieder, wo ich mich befand. In einem großen Haus, im Bezirk Knights Bridge in London, im Jahr 1983.

Seufzend setzte ich mich auf, um nach Harry zu schauen, der noch im Tiefschlaf lag. Jedenfalls erweckte er diesen Eindruck auf mich. Doch als ich mich schließlich erhob, um nach meinen Klamotten zu greifen, hörte ich ihn murmeln: „Wie spät ist es denn, Nialler?"

„Sechs Uhr."

Daraufhin zog Harry sich die Decke über den Kopf und brummte: „Weck mich in einer halben Stunde nochmal."

Manchmal hatte er echt Nerven!

Kopfschüttelnd trabte ich ins Badezimmer, welches immerhin mit fünf großen Duschtüchern und genügend Duschgel ausgestattet war. Da ich als Erster aufgestanden war, genoss ich nun das Privileg, die Dusche zu beanspruchen, so lange es mir passte. Ich musste mich nachher nicht mehr stressen, wenn es darum ging, rechtzeitig fertig zu sein, damit wir pünktlich in Richtung Hyde Park aufbrechen konnten. Das Einzige, wovor es mir graute, war die Tatsache, dass ich wahrscheinlich nichts frühstücken konnte, was für mich an eine Katastrophe grenzte.

Nachdem ich fertig geduscht und angezogen war, klopfte es auch schon an die Badezimmertür.

„Kann ich jetzt auch mal rein?"

Das war Liams Stimme. Grinsend schritt ich zur Tür, öffnete diese und meinte lässig: „Klar, ich bin fertig. Du kannst dich jetzt austoben."

Anschließend ging ich in Harrys und mein Zimmer, um Lockenköpfchen zu wecken. Dabei war es mir ziemlich egal, dass es erst viertel nach sechs war. Glücklicherweise war Harry nun bereit aufzustehen. Als ich kurz aus dem Fenster schaute, blickte ich in die Dunkelheit. So ein Pech, das wir ausgerechnet im Dezember in London landen mussten.

„Harry, ich geh dann schon mal nach unten, vielleicht treffe ich Peter", rief ich meinem Bandkollegen zu, während ich zur Tür schritt.

„Ok, bis später", kam es zurück.

Mein Magen knurrte bereits heftig, als ich die untere Schwelle der Treppe erreichte. Das konnte ja heiter werden, denn in hungrigem Zustand war ich beinahe unausstehlich. Doch meine geschulte Nase schnupperte sofort einen Duft, der nach Pancakes roch. Automatisch trabte ich langsam in die Richtung, aus welcher er zu kommen schien, um kurz darauf in einer großen Küche zu stehen. An einem riesigen Herd stand Peter und bereitete tatsächlich Pancakes für eine ganze Armee zu.

„Bitte lieber Gott, lass das unser Frühstück sein", betete ich innerlich.

„Guten Morgen, na gut geschlafen?", begrüßte er mich freundlich.

„Ja, die Matratzen sind ziemlich bequem", gab ich zur Antwort.

„Dann setz dich hin, das Frühstück ist nämlich fertig."

Er wies mit dem Kopf in Richtung eines großen, runden Tisches, der links von mir stand. Dieser Aufforderung kam ich natürlich sofort nach, denn ich war mittlerweile so hungrig, dass ich ein halbes Schwein hätte verdrücken können. Peters Pancakes schmeckten wirklich ausgezeichnet und als meine Bandkollegen endlich die Küche betraten, hatte ich bereits fünf Stück verputzt.

„Das war ja wieder so klar!", rief Louis, „wo findet man Nialler? Beim Essen!"

Die vier leisteten mir nun Gesellschaft aber wir mussten uns echt beeilen, denn es war bereits viertel vor sieben. Es hatte doch seine Vorteile, wenn man früh aufstand, wenigsten hatte ich mich satt essen können, bevor wir zum Hyde Park aufbrachen.

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