Niall
Wir lagen noch eine ganze Weile eng aneinander gekuschelt auf Lizzys Matratze. Ihr Kopf ruhte auf meiner Brust, während ich einen Arm um ihren Körper geschlungen hatte. So viele Dinge gingen mir plötzlich durch den Kopf. Was wäre passiert, wenn ich sie nicht davon abgehalten hätte, zum Harrods Kaufhaus zu fahren? Wäre sie dann noch am Leben? Und war es wirklich richtig gewesen, was ich getan hatte, bzw. dass ich es auf diese Art getan hatte?
Mein Herz sagte eindeutig ja, trotzdem wusste ich, dass ich ihr unweigerlich wehtun würde, wenn ich wieder ins Jahr 2013 zurück reiste. Alleine der Gedanke daran machte mir jetzt schon schwer zu schaffen und wurde noch verstärkt, als Lizzy plötzlich ihren Kopf anhob, mir in die Augen schaute und zu reden begann.
„Niall", sagte sie leise, „ich..." Sie geriet ein bisschen ins Stocken, doch ich streichelte mit der anderen freien Hand über ihr Haar und fragte ebenso leise: „Was ist denn, Lizzy?"
Tief in meinem Innersten machte sich die Angst breit, dass sie bereute, mit mir geschlafen zu haben. Sie startete nun einen neuen Anlauf, um zu reden.
„Niall, weißt du, ich will nicht, dass du denkst, dass ich das mit jedem Jungen tun würde. So Eine bin ich nämlich nicht."
„Das habe ich auch nie vermutet", kam es sofort aus meinem Mund.
Sie nickte stumm, dann lächelte sie ein wenig, bevor sie erneut sprach.
„Du bist was Besonderes, zumindest für mich."
Ja, ich war ein besonders großer Idiot, der einem Mädchen das Herz brechen würde und zwar in genau zwei Tagen. Wie ich mich dafür hasste!
Lizzy hatte alles verdient aber nicht das! Aber was konnte ich tun? Nichts, wenn man es genau nahm, außer die Zeit die uns noch blieb, so schön wie möglich zu gestalten.
Vorsichtig küsste ich sie nun auf die Lippen, die sich so unglaublich zart anfühlten, genau wie ihre Haut. Alles an ihr war perfekt, sogar diese Narbe. Denn in meinen Augen besaß nur das Unvollkommene eine wirkliche Vollkommenheit. Vielleicht würde sie das eines Tages ähnlich sehen, zumindest hoffte ich das. Alles was ich wollte, war, sie einfach mitnehmen zu können in meine Zeit. Ich zog ernsthaft in Erwägung, an Stelle von Zayn einfach hier zu bleiben, falls wir die Kugel nicht einfangen konnten. Aber würden Isabel und Peter das überhaupt zu lassen? Vermutlich eher nicht, denn Zayn war derjenige, der sie verschlampt hatte, also würde er auch dafür büßen müssen. Ich versuchte mit aller Kraft diese Gedanken aus meinem Kopf zu verbannen, denn noch war Lizzy bei mir, in meinen Armen, wo sie hingehörte.
„Oh Mist, ich muss mich langsam fertig machen für die Geburtstagsfeier", seufzte sie plötzlich, nachdem sie einen Blick auf die Uhr meines Handys geworfen hatte, welches immer noch den Song In these arms von Bon Jovi abspielte.
Inzwischen ging es vier Uhr nachmittags zu und da es im Dezember früh dunkel wurde, setzte bereits die Dämmerung ein. Urplötzlich fiel mir ein, dass wir heute bis um Mitternacht nach dieser dämlichen Kugel suchen mussten und so gesehen war es nicht weiter schlimm, dass Lizzy nicht verfügbar war. Wir würden morgen gemeinsam das Konzert in der Royal Albert Hall besuchen, worauf ich mich wirklich freute und vielleicht konnten wir vorher sogar noch ein wenig Zeit miteinander verbringen.
Als wir uns erneut in die Augen schauten, begann ich sie zärtlich zu küssen. Alle meine Gedanken drehten sich nur darum, eine Möglichkeit zu finden, wie wir zusammen bleiben konnten, sei es im Jahr 1983 oder im Jahr 2013. Doch ich fand keine Lösung. Stattdessen hämmerte plötzlich jemand gegen die Tür und schrie: „Lizzy, bist du da?"
DU LIEST GERADE
Time Machine
FanfictionDurch ein Missgeschick und mysteriöse Umstände gelangen die fünf Bandmitglieder von One Direction in das Jahr 1983. Dass es nicht einfach ist, sich in einem Zeitalter ohne die heutigen technischen Errungenschaften zurechtzufinden, merken die fünf se...