Nach dem Gespräch mit Isabel wollte ich so schnell wie nur möglich ein Treffen mit Lizzy vereinbaren. Es lag mir am Herzen, ihr ein wenig über die Kugeln zu berichten. Aber es war nicht nur das. Ich wollte wissen, was sie in den letzten dreißig Jahren alles erlebt hatte. Immerhin verdankte sie mir ihr Leben und ich war nun neugierig, wie sich dieses nach dem Jahr 1983 entwickelt hatte. Darüber hatten wir noch nicht wirklich gesprochen.
Also schickte ich ihr eine SMS mit der Frage, wann wir uns wieder sehen könnten. Ein bisschen komisch war das ja schon, die Mutter seiner Freundin um ein Treffen zu bitten. Aber ich sah Lizzy nicht nur als die Mutter meiner Freundin, jedenfalls nicht ausschließlich.
Unmotiviert zappte ich an diesem Nachmittag durch die Fernsehkanäle, bis ich wie immer beim Sportsender hängen blieb. Da mich das Fußballspiel jedoch nicht sonderlich interessierte, warf ich hin und wieder einen Blick auf mein Handy, um zu schauen, ob Lizzy bereits geantwortet hatte. Da dies noch nicht der Fall war, suchte ich die Küche auf, um eine große Packung Schokoladeneis aus dem Gefrierfach des Kühlschranks zu holen. Gerade als ich beginnen wollte, das Eis zu löffeln, meldete sich mein Handy. Es war Lizzy, die mit mir sprechen wollte.
„Hey, Liz, hast du meine SMS bekommen?", fragte ich sogleich.
„Ja, habe ich und ich wollte dich fragen, ob du vielleicht morgen Nachmittag Zeit hättest, mich zu besuchen."
Das war eine Frage ganz nach meinem Geschmack und so antwortete ich sofort: „Morgen Nachmittag klingt gut. Um welche Uhrzeit denn?"
„Sagen wir gegen drei?"
„Ok, aber nur, wenn Phil nicht wieder früher nach Hause kommt. Ich habe keine Lust, mich schon wieder in deinem Kleiderschrank zu verstecken", zog ich sie auf.
Daraufhin begann Lizzy schallend zu lachen. „Keine Sorge, Niall, das wird nicht passieren. Phil fliegt morgen früh nach Paris und er wird nicht vor neun Uhr abends zurückkehren."
„Dann bin ich ja beruhigt."
Es fühlte sich zwar komisch an, dass wir darauf achten mussten, dass Phil uns nicht in die Quere kam, doch auch daran musste ich mich gewöhnen. Jedenfalls freute ich mich auf das Treffen mit Lizzy. Dass wir uns viel zu erzählen hatten, lag klar auf der Hand.
„Musst du denn nicht arbeiten?", erkundigte ich mich plötzlich. Schließlich konnte sie nicht immer Urlaub haben.
„Ich arbeite nur noch auf Teilzeitbasis und habe den Nachmittag zu meiner freien Verfügung", erwiderte sie.
Phil verdiente als Immobilienmakler bestimmt genügend Geld, damit sie sich das Haus leisten konnten und ich gönnte es Lizzy, dass sie ein bisschen Zeit für sich hatte.
„So gut hätte ich es auch gerne mal", erwiderte ich lachend.
„Und das sagt mit jemand, der drei Monate am Stück frei hat", konterte sie.
„Ja, drei Monate nach drei Jahren. Das ist doch fair, oder?"
„Auf jeden Fall!"
„Gut, dann sehen wir uns morgen. Ich freue mich schon. Soll ich irgendetwas mitbringen? Kuchen vielleicht?", fragte ich nach.
„Nein, ich habe selbst welchen gebacken."
Da Lizzys Backkünste sich durchaus sehen lassen konnten, freute mich noch mehr auf den morgigen Tag.
„Was machst du denn heute noch Schönes?", erkundigte sie sich.
„Sammy kommt nachher vorbei und bleibt über Nacht", gab ich zur Antwort.
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Time Machine
FanfictionDurch ein Missgeschick und mysteriöse Umstände gelangen die fünf Bandmitglieder von One Direction in das Jahr 1983. Dass es nicht einfach ist, sich in einem Zeitalter ohne die heutigen technischen Errungenschaften zurechtzufinden, merken die fünf se...