Mir gefror buchstäblich das Blut in den Adern, als mir bewusst wurde, in welch eine Situation ich mich und vor allem Lizzy gebracht hatte. Phils Blick wirkte höchst erstaunt, während Lizzy, die leicht hinter ihm stand, mich nur mit einem Kopfschütteln betrachtete.
Die Lage wurde noch auswegloser für mich, vor allem, als Phil mir die Frage stellte: „Was machst du denn in Lizzys Kleiderschrank?"
Der Gipfel der Unverfrorenheit war jedoch Lizzys Kommentar: „Das wüsste ich allerdings auch gerne."
Mir brach der kalte Schweiß aus allen Poren, ich bekam kurzzeitig keine Luft mehr, doch als ich in ihre Augen schaute, wanderten diese zum geöffneten Schlafzimmerfenster. Irgendetwas wollte sie mir damit sagen, aber was? Wenn das ein Rate Spiel werden sollte, dann fand ich das verdammt nochmal nicht lustig.
Die Tatsache, dass die eisige Luft, die durch das noch immer geöffnete Fenster hineinströmte, mich zittern ließ, verschlimmerte die Situation nur noch. Und dann dämmerte es mir. Lizzy wollte wohl, das ich Phil erzählte, ich sei durch das Fenster hineingekommen. Jetzt musste mir nur noch ein triftiger Grund einfallen, warum ich das getan haben sollte, doch das war nicht weiter schwer. Ich war Niall Horan, der ständig von Paparazzi verfolgt wurde.
Einmal tief Luft holen und dann legte ich los.
„Ich..., es tut mir leid, ich musste vor den Paparazzi flüchten", brachte ich hervor.
Im Hintergrund stand Lizzy, die mit beiden Daumen nach oben zeigte, um mir zu signalisieren, dass ich auf dem richtigen Weg war.
„Was?" Phil schaute mich entgeistert an, doch ich fuhr unbeirrt mit meiner Erklärung fort.
„Ich hatte hier in der Nähe etwas zu erledigen, da tauchten plötzlich die Paparazzi auf. Es hätte keinen Sinn gemacht, sich ins Auto zu setzen und wegzufahren, denn diese Penner hätten mich gnadenlos verfolgt, nur um Bilder machen zu können. Also bin ich hierher gerannt, sah das Fenster offen stehen und bin einfach hineingesprungen. Zur Sicherheit habe ich mich dann noch im Kleiderschrank versteckt, damit sie mich auch wirklich nicht sehen."
Phils Reaktion war einfach unbeschreiblich. Zuerst begann er heftig zu lachen, dann holte er tief Luft, drehte sich zu Lizzy und meinte: „Liz, wie oft habe ich dir gesagt, dass du das Fenster im Schlafzimmer nicht so lange öffnen sollst, weil jemand einsteigen könnte! Genau das ist jetzt passiert und du hast echt Glück gehabt, dass dieser jemand Niall war und kein Verbrecher."
Lizzy spielte ihre Rolle perfekt. „Es tut mir leid, ich werde in Zukunft daran denken. Aber ich bin keine Zwanzig mehr, da vergisst man so manches."
Es stimmte, sie war keine Zwanzig mehr. Eine Tatsache, die ich mir immer wieder ins Gedächtnis rufen musste.
Nach einem kurzen Räuspern sagte ich dann: „Ich glaube, ich sollte mich verabschieden."
Anschließend griff ich nach meiner Jacke, welche sich noch immer im Kleiderschrank befand. Phil schaute zwar etwas komisch drein aber als ich ihm erklärte, dass ich bereits zwanzig Minuten dort zugebracht hätte und mir trotz des geöffneten Fensters ziemlich warm geworden sei, nickt er verständnisvoll.
„Also Niall, mach's gut. Wir sehen uns sicher bald", verabschiedete er sich grinsend von mir. Das war dann wohl nochmal gut gegangen.
Schnell lief ich zur Haustür und spurtete im Rekordtempo in Richtung Range Rover, der um die Ecke parkte. Mit einem erleichterten Schnaufen ließ ich mich auf den Fahrersitz fallen, während mein Handy eine SMS ankündigte. Da ich vermutete, dass diese von Sammy stammte, schaute ich natürlich sofort nach. Doch zu meiner Überraschung war es Lizzy, die mir geschrieben hatte.
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Time Machine
FanfictionDurch ein Missgeschick und mysteriöse Umstände gelangen die fünf Bandmitglieder von One Direction in das Jahr 1983. Dass es nicht einfach ist, sich in einem Zeitalter ohne die heutigen technischen Errungenschaften zurechtzufinden, merken die fünf se...