Kapitel 49

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„Hier ist ein Schwert für dich", Kieran reichte mir ein wunderschönes, scharfes Schwert.

Damion hatte sich schon eine Axt gegriffen und reichte Kieran nun ein weiteres Schwert. Wir waren alle bewaffnet. Doch war dies eine Falle oder hatte der Präsident wirklich nicht damit gerechnet, dass wir in die Waffenkammer gehen würden?

„Schnell, wir müssen weiter", flüsterte Kieran dann.

Damion und ich folgten ihm. Schnell, aber möglichst leise, eilten wir zur nächsten Tür. Ich musste zu Hope. Ich hoffte so sehr, dass es ihr gut ging.

Gerade, als wir die Tür erreichten, schloss sie sich geräuschvoll. Es war eine Falle.Wir drehten uns alle um, um zu sehen, ob es eine andere Fluchtmöglichkeit gab.

In der Mitte der Waffenkammer öffnete sich plötzlich ein Loch im Boden. Aus diesem Loch kamen drei Roboter. Alle drei trugen ein Schwert und ein Schild.

„Jeder einen", rief Damion dann und lief auf die Roboter zu.

Kieran und ich taten es ihm nach und schon bald fand ich mich im Kampf wieder.

Der Roboter war schneller, als die Anderen, gegen die ich bis jetzt gekämpft hatte, aber ich würde ihn besiegen. Das musste ich einfach.

Ich wich seinem Schwert aus. Es war so groß, dass er nur sehr langsam zuschlug, weshalb das Ausweichen sehr leicht war. Doch es war auch sehr schwer, einen Treffer zu landen, denn sein Schild war riesig.

Ich versuchte seinen Hals zu erreichen, das hatte ich von Hope gelernt. Doch es war schwer. Das Schild des Roboters war einfach zu groß.

Während ich auswich, sah ich zu den Anderen. Sie hatten anscheinend dasselbe Problem.

Wie konnte man den riesigen Schild der Roboter bloß umgehen?

Plötzlich kam mir eine Idee. Wieso sollte sich jeder einen Roboter vornehmen, wenn es doch leichter war, zusammen zu kämpfen?

Ich lief vor meinem Roboter weg. Sie waren zwar schneller, als die Roboter, die ich bis jetzt gesehen hatte, aber noch lange nicht so schnell, wie ich. Ich steuerte Damion und seinen Roboter an. Der Roboter war auf Damion fixiert, merkte nicht, dass ich kam. Ich nutzte dies aus und sprang auf seinen Rücken. Das kam so unerwartet für den Roboter, dass er in seiner Bewegung innehielt. Ich nutzte dies aus und durchtrennte die Kabel an seinem Hals. Dann sprang ich ab.

„Hilf mir", ich sah Damion an, während ich unsanft auf dem Boden aufkam und der Roboter scheppernd zu Boden ging.

Damion verstand und folgte mir. Wir liefen auf den Roboter zu, gegen den ich gekämpft hatte. Ich nahm den Kampf wieder auf, wich aus und schlug zu, aber traf nicht. Zu treffen war jedoch auch nicht mein Ziel. Der Roboter war nun so auf den Kampf mit mir fixiert, dass er Damion nicht bemerkte, der sich von hinten näherte. Auch er sprang auf den Roboter und durchtrennte das Kabel an seinem Hals, sodass dieser zu Boden ging.

Nun war nur noch ein Roboter übrig. Der, gegen den Kieran kämpfte. Sowohl Damion, als auch ich, stürmten zu dem Roboter. Ich sah ihn an und er nickte. Ich verstand.

Sobald ich den Roboter erreichte, sprang ich auf seinen Rücken und durchtrennte das Kabel an seinem Hals. So ging auch der letzte Roboter zu Boden.

Als das Adrenalin meine Adern verließ, spürte ich, wie sich Müdigkeit in mir ausbreitete. Doch ich konnte mich nicht ausruhen. Ich musste zu Hope.

„Weiter", keuchte ich und Kieran und Damion nickten gleichzeitig. Dann liefen wir. Die Tür war nun geöffnet, sodass wir die Waffenkammer verlassen konnten.

„Ich habe noch drei Pistolen gefunden", sagte Damion und reichte Kieran und mir jeweils eine.

Dann liefen wir weiter, versuchten so gut es ging die Überwachungskameras zu meiden. Sie wussten wahrscheinlich schon, dass wir entkommen waren. Der Angriff eben verdeutlichte dies. Aber sie mussten ja nicht wissen, wo wir gerade genau langliefen.

Plötzlich hielt Kieran an und hielt sich einen Finger auf den Mund. Wir sollten leise sein, keine Fragen stellen.

„Der Präsident steckt in Gefahr, unser Plan ist schiefgegangen. Lauft in das Labor und eilt ihm zu Hilfe!", eine männliche Stimme war zu hören.

Dann hörte ich, wie Roboter sich bewegten. Sie machten sich auf den Weg in das Labor. Vielleicht war dort auch Hope. Ich wollte sie wieder in meinen Armen halten, sie küssen. Ich vermisste sie so sehr. Lebte sie noch? Kieran war hier, also musste sie leben .

Plötzlich bedeutete Kieran uns mit einer Handbewegung, ihm zu folgen.

„Kieran!", schrie die männliche Stimme entsetzt.

Es schien so, als wäre dies ein alter Freund von Kieran. Doch er war der Feind. Wir konnten ihm nicht trauen, denn wir hatten selbst gehört, dass er Roboter zur Hilfe des Präsidenten losgeschickt hatte.

„Es tut mir leid", sagte Kieran. Dann schoss er mit der Pistole. Der erste Schuss durchbohrte sofort seine Brust und der Mann ging zu Boden. Blut bildete sich auf seinem Shirt. Er war ein Guardian gewesen, kein Roboter. Kieran hatte wohl gut gezielt, denn es dauerte nicht lange, bis er aufhörte zu atmen.

Kieran ging zu seinem alten Freund, kniete sich neben ihn und schloss seine Augen. Er verweilte eine Minute schweigend neben ihm und richtete sich dann wieder auf.

„Auf zum Labor", sagte er entschlossen und ging weiter.

Wir folgten ihm durch die verwirrenden Gänge, allesamt weiß. Hier zu leben war wohl sehr eintönig. Aber wenn man nichts Anderes gewohnt war, war dies wohl halb so schlimm.

Doch in meinem Kopf war nur sie. In welchem Zustand würde ich ihr begegnen?

Ich stellte mir vor, wie ich sie wiedertraf. Ich würde sie küssen, im Arm halten und sanft ihren Rücken streicheln.

Ich würde ihr sagen, wie sehr ich sie liebte.

„Da vorne ist das Labor", Kieran blieb stehen, „Nehmt eure Waffen in die Hand und haltet sie gut fest."

Ich griff nach meinem Schwert und umklammerte es so stark, dass meine Knöchel weiß hervortraten. Nur noch eine Tür trennte mich von Hope. Eine Tür stand zwischen uns. Die Tür, die wir nun öffnen würden.

Was würde ich sehen? Wie ging es Hope? War der Präsident bei ihr?

Ich hoffte wir irrten uns nicht, ich hoffte, sie war in diesem Raum und ich hoffte, es ging ihr gut.

„Bereit?", Kieran sah mich an.

Mein Herz raste. Adrenalin schoss durch meine Adern. Ich nickte. Ich war bereit.


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