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Harry pov.

Langsam wachte ich auf und gähnte herzhaft. Ich öffnete die Augen und sah mich um. Ich lag in einem Schlafraum mit grün-silber gestreiften Vorhängen. Aber waren grün und silber nicht die Farben von Slytherin? Langsam dämmerte es mir: ich befand mich im Schlafzimmer, genauer im Bett, eines Slytherin. Fuck! Da bemerkte ich die Person in meinen Armen und rüttelte sie vorsichtig. “Dray, Draco, wach auf!“ Langsam wurde auch Draco munter. “Morgen, Harry.“, lächelte er, doch dann sah er sich um und blickte auf seinen Kalender. “Fuck! Harry, es ist Mittwoch, was machst du mitten in der Woche hier?! Das ist ein Disaster. Was...“, ich brachte ihn schnell zum schweigen, indem ich ihn kurz auf den Mund küsste. “Dray, beruhig dich. Offensichtlich habe ich hier geschlafen und da es noch ziemlich früh ist, kann ich mich bestimmt rausschleichen. Außerdem habe ich noch den Unsichtbarkeitsumhang von meinem Dad. Also, ziehen wir uns schnell an, und gehen dann. Okay“ Ich sah ihn eindringlich an. Er nickte und begann sich anzuziehen. Ich streifte nur kurz meine Socken und Schuhe über und holte den Umhang hervor. Kurz bevor ich darunter schlüpfte, stahl ich mir noch einen kleinen Kuss von Draco. Dann war ich unsichtbar und folgte Draco, als dieser erst sein Schlafgemach und dann den Slytheringemeinschaftsraum verließ. Draußen zog ich den Umhang wieder etwas auf, zog Draco zu mir und wir beide verschwanden wieder.

Ich führte ihn zum zugefrorenen See, durch den ganzen Schnee. Dann drehte ich mich unter dem Umhang zu ihm und lächelte ihn an. “Das ist wunderschön“, flüsterte er und lächelte. “Fast so schön wie du“, antwortete ich, woraufhin eine deutliche Röte auf seinem sonst so blassen Gesicht erschien. Ich liebte meine Auswirkung auf ihn. Wir waren nun schon im sechsten Schuljahr und seit dem vierten zusammen. Und hielten unsere Beziehung vor allen geheim. Offiziell hassten wir uns noch. Inoffiziell gingen wir miteinander.

“Draco, ich habe dich aus einem bestimmten Grund hierher gebracht“, er sah mich gespannt an. “Wir beide sind nun schon ganze zwei Jahre zusammen und ich liebe dich mit Haut und Haaren. Du bist ein wunderbarer, hübscher und sehr intelligenter Mensch und, zu meinem unfassbaren Glück, mein Freund. Doch ich sehe auch, wie sehr dich die ganze Geheimniskrämerei runterzieht und auslaugt. Und deshalb möchte ich dich fragen:“, ich ging auf die Knie und zog eine Schachtel aus meiner Umhangtasche. Draco, schlug sich die Hände vors Gesicht und wischte sich seine Tränen weg. “Möchtest du mein offizieller fester Freund sein?“ Draco konnte nicht antworten und nickte wie wild. Ich streifte seinen Handschuh ab und zeigte ihm den Ring, in den ich die Worte Draco & Harry für immer eingraviert hatte. Ich hatte das Gegenstück schon an meiner Hand und streifte ihm nun seinen Ring über. Er lächelte mich glücklich an und nahm meine Hand. Dann gingen wir beide zurück zum Schulgebäude.

Drinnen ließ er meine Hand nicht, wie üblich los, sondern hielt sie sogar noch fester. Da noch keine Weihnachtsferien waren, war die Große Halle sehr voll, als Draco und ich zu spät hineineilten. Alle Schüler sahen verwirrt zu uns beiden, die wir immer noch Händchen hielten. Dann drehte ich mich grinsend zu Draco und küsste ihn sanft auf den Mund. “Ich liebe dich. Wir sehen uns nachher okay?“ “Ich liebe dich auch. Bis nachher“, antwortete er. Dann trennten wir uns und setzten uns an unsere Tische. In der Großen Halle hatte bis zu diesem Moment Totenstille geherrscht, doch sobald Draco und ich saßen, ging das Getuschel wieder los. Hermine und Ron sahen mich grinsend und fassungslos an. “Ich wusste es! Herzlichen Glückwunsch und viel Glück.“, strahlte Hermine. Ich lächelte sie dankbar an. “Wie jetzt? Du und Malfoy?!“, fragte Ron verwirrt. “Er heißt Draco und, ja. Wir sind zusammen, schon seit genau zwei Jahren heute. Seht mal.“, sagte ich und zeigte ihnen den Ring. “Aww, Harry. Das ist ja süß. Und schon zwei Jahre?“, meinte Hermine und ich nickte nur.

Die Nachricht wurde von der Schule grundsätzlich positiv aufgenommen, nur ein paar Idioten, meinten uns noch ein paar Monate ärgern zu müssen, dann hörten auch sie auf. Und nun liege ich hier in meinem Bett, neben meinem Mann und denke an unser Outing, weil ich nicht schlafen kann.

Darry One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt