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Draco pov.

Ich saß beim Frühstück in der großen Halle und sah meinen Freund verliebt an. Er starrte zurück und ich lächelte. Wir hatten uns schon für später verabredet. Plötzlich spürte ich einen starken Schmerz in meinen Rippen. Crabbe hatte mir seinen Ellbogen zwischen die Rippen gerammt. "Wo glotzst (?) denn schon wieder hin? Zu Potter?", fragte er. "Er heißt Harry.  Worum gehts?", fragte ich schnell, um das Thema zu wechseln. "Darum, dass dein Vater uns allen Briefe geschrieben hat und Fragen über dich und Harry gestellt hat.", erwiderte Pansy. Ich sah sie entgeistert an. "Er hat was?!" "Mir, Crabbe und Goyle Briefe geschrieben und gefragt ob das was zwischen dir und Harry läuft und ob wir etwas wissen.", wiederholt sich Pansy, diesmal etwas detaillierter. "Und ihr habt was geantwortet?", fragte ich, nervös. "Dass wir nichts wissen, das ist doch deine Sache, ob du es ihm sagst oder nicht. Aber ich vermute in den nächsten Tagen wird ein Brief von deinem Vater eintreffen, in dem er dich entweder nach einem persönlichen Gespräch fragt oder dich per Brief über deinen Beziehungsstatus ausfragt.", meinte Pansy. Mir fiel ein Stein vom Herzen. "Danke, dass ihr nichts verraten habt. Ich habe nämlich offen gesagt ziemliche Angst vor seiner Reaktion, wenn er es heraus findet.", gab ich zu. Pansy strich mir beruhigend über den Arm. "Er ist dein Vater, er wird es akzeptieren. Aber zuerst solltest du mit Harry darüber reden. Ihr trefft euch doch nachher noch oder?", ich nickte und beschloss ihm nachher von dem Problem zu berichten und ihn um Rat zu fragen. Im Notfall konnten wir auch noch Gran...Hermine fragen. "Danke Pansy, du hilfst mir wirklich weiter.", sagte ich dankbar und lächelte sie an. Sie wurde etwas rot und konzentrierte sich wieder auf ihr Frühstück.

Am Nachmittag trafen Harry und ich uns im Raum der Wünsche. Der Raum war unser geheimer Treffpunkt geworden, weil außer unseren engsten Freunden niemand etwas von unserer Beziehung wusste. Als ich dort eintraf war Harry bereits da und saß auf einem Sofa in der Ecke des Raumes. Ich ging zu ihm hin, umarmte ihn von hinten und küsste ihn auf die Wange. Er drehte sich weg und schmollte. "Harry, was ist los?", fragte ich besorgt. "Was sollte das mit Pansy heute Morgen beim Frühstück?", fragte er aufgebracht. "Was habe ich gemacht?", fragte ich, denn ich verstand nicht, was er meinte. "Sie hat dich angefasst und du hast gelächelt und so was halt.", brachte Harry hervor. Ich musste mich anstrengen um mein Lachen zurückhalten zu können. "Aww, bist du etwa eifersüchtig, obwohl du weißt, dass du die wichtigste Person in meinem Leben bist und ich nie etwas mit irgendjemand anderem anfangen würde?", fragte ich neckisch. Er wurde rot und sah mich hoffnungsvoll an. "Wirklich? Meinst du das ernst?", fragte er mich. Ich nickte. "Zu 100 Prozent.", sagte ich. Nun stand er auf, kam zu mir, legte seine Arme um mich und küsste mich innig. "DAS ist ein Begrüßungskuss.!, sagte er und ich lachte. Dann wurde ich schnell wieder ernst, denn mir fiel das Problem mit meinem Vater wieder ein. Also schilderte ich Harry das Problem und wartete auf seine Reaktion. "Also, das ist schwer zu sagen. Obwohl ich zugeben muss, dass ich wahrscheinlich doch auch bereit wäre deinen Vater über unsere Beziehung aufzuklären.", sagte er schließlich, nachdem er recht lange nachgedacht hatte. "Wirklich? Ich möchte dich zu nichts zwingen und dich nicht unter Druck setzen.", sagte ich, noch zweifelnd an seiner Zustimmung. Er lächelte​ mich an und strich sanft über meine Wange. "Ach Draco, du bist so süß. Immer besorgt um die Gefühle anderer. Aber ich habe es mir durch den Kopf gehen lassen und ich glaube, ich bin bereit.", sagte er. Ich sah ihn glücklich an. "Und wie wollen wir es ihm sagen?", fragte Harry. "Naja, er will sich nächste Woche mit mir in Hogsmeade treffen. Ich dachte, dass du vielleicht mitkommen könntest und wir es ihm gemeinsam erklären könnten. Und, wenn er negativ reagiert, bist du noch da für mich.", sagte ich schüchtern. Er lächelte​ mich liebevoll an. "Das hört sich doch nach einem guten Plan an. Aber ich bin mir sicher, dass dein Vater nicht negativ reagieren wird." Ich nickte und hoffte, dass genau das geschehen würde, was Harry vermutete.

In der darauffolgenden Woche war ich durchgehend aufgeregt. Ich störte meine Freunde, den Unterricht und vermutlich auch Harry, auch wenn dieser es dich natürlich nicht anmerken ließ. An dem Tag, an dem ich mit meinem Vater verabredet war, lief ich mit bleichem, schweißüberströmtem Gesicht herum. Nach dem Unterricht traf ich mich mit Harry. Er gab sein Bestes mich zu beruhigen, er bot sogar an nicht mitzukommen und unsere Beziehung weiter zu verschweigen, doch das konnte ich nicht zulassen. Also begaben wir uns zusammen auf den Weg nach Hogsmeade. Harry und ich waren zu früh dran, darum lud Harry mich noch auf eine Tüte Süßigkeiten ein und wir schlenderten etwas durch Hogsmeade. Dann begaben wir uns zu dem Treffpunkt und mein Vater war bereits da. Ich umarmte ihn kurz und er schüttelte Harry die Hand. "Vater, wir müssen dringend mit dir reden.", begann ich. "Wenn es um die Briefe geht, die ich deinen Freunden geschrieben habe, es tut mir sehr leid, dass ich nicht direkt offen mit dir gesprochen habe.", entschuldigte sich mein Vater. "Danke, aber darum geht es nicht.", sagte ich und sah Harry hilfesuchend an. Er lächelte mir zu und übernahm das Wort. "Mr. Malfoy, was Draco sagen möchte ist, dass wir tatsächlich, wie sie vermutet haben, eine Beziehung führen und Sie nun darüber aufklären wollten. Wir hoffen, dass Sie kein Problem sowohl mit der Homosexualität Ihres Sohnes, als auch mit der Beziehung zu mir haben.", sagte er in seinem höflichsten Ton. Mein Vater sah mich ungläubig an. "Ich hatte Recht? Ihr zwei seid zusammen?", fragte er verblüfft. Ich nickte. Er kam auf mich zu und umarmte mich. "Natürlich habe ich kein Problem damit. Aber Harry, ich warne dich. Tu meinem Sohn eine falsche Sache an und...", er beendete den Satz absichtlich nicht. Harry nickte und sah mich glücklich an. Ich lächelte zurück. Harry beugte sich zu mir und gab mir einen Kuss auf die Wange.
Ich war glücklich.

Darry One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt