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Harry pov

Meine Hand bildete langsam eine Faust und ich musste mich sehr beherrschen um nicht gegen die Wand neben mir zu schlagen, allerdings hätte das auch ziemlich wehgetan. Er war schon wieder mit dieser Tussi, dieser Schlampe, Pansy Parkinson zusammen und dabei wollte ich nur, dass er mir so viel Aufmerksamkeit schenkte, wie ihr im Moment. Hermine neben mir und Ron waren die einzigen beiden, die wussten, dass ich auf Draco Malfoy stand, den Typen, bei dem alle davon ausgingen er sei mein Erzfeind. Er verfolgte mich in meinen Tag- und Nachtträumen und außerdem war irgendwie auch jeder andere Gedanke irgendwie mit ihm verknüpft. Hermine, die, wie vorhin schon erwähnt, neben mir stand, legte mir sanft eine Hand auf den Arm. "Harry, entspann dich. wir müssen weiter.", murmelte sie mir zu. Ich zwang mich dazu meine Hand zu entspannen und folgte Hermine dann in den Griffindor Gemeinschaftsraum, wo uns schon Ron erwartete. ich ließ mich in einen Sessel fallen, während Ron Hermine erst einmal mit einem Kuss begrüßte. Die beiden waren seit Jahresbeginn offiziell zusammen und zeigten ihre Liebe auch gerne. Normalerweise hatte ich damit kein Problem, doch im Moment war ich wirklich sauer und auch traurig. "Leute, ich brauche grade mentale Unterstützung und nicht noch ein glückliches Pärchen.", meinte ich. Hermine und Ron sahen mich schuldbewusst an und setzten sich zu mir. "Was ist denn passiert?", fragte Ron, der ja nicht dabei gewesen war. "Naja er hat wieder mal sehr offensichtlich mit Pansy rumgemacht und Harry ist eifersüchtig.", antwortete Hermine ihrem Freund, der natürlich wusste, dass er sich um Draco handelte. Dann wandte sie sich an mich. "Harry, du musst ernsthaft mit ihm reden. Ich könnte schwören er hätte vorhin extrem oft in deine Richtung gesehen, als wolle er dich nur eifersüchtig machen." Ich verdrehte meine Augen und gab ein ungläubiges Geräusch von mir. "Bestimmt, als ob er das nur wegen mir machen würde, außerdem hasst er mich wirklich nicht so wie ich ihn.", meinte ich etwas deprimiert. Die beiden versuchten noch etwas länger ich von ihrer Meinung zu überzeugen, doch es gelang ihnen nicht. Schließlich gingen wir alle ins Bett.

Am nächsten Morgen war ich früher wach als sonst und konnte auch nicht mehr einschlafen, obwohl es Samstag war. Also beschloss ich etwas durch Hogwarts zu wandern. Um diese Uhrzeit rechnete ich eigentlich nicht damit, dass schon jemand anderes außer mir, den Hauselfen und Filch wach war, doch plötzlich, als ich nur noch wenige Flure vom Raum der Wünsche entfernt war, hörte ich plötzlich ein sehr lautes Scheppern im Flur vor mir. Ich eilte dort hin, weil ich dachte jemand habe sich vielleicht verletzt. Im Flur vor mir lag eine der vielen schweren Ritterrüstungen auf dem Boden und hatte jemanden unter sich begraben. Ich lief zu dem Haufen aus Blech und begann die schweren Teile langsam wegzuräumen. Langsam aber sicher wurde die Person darunter sichtbar. Es war ein weißblonder Junge in der typischen Slytherin Robe. Malfoy, natürlich, wer sonst? Trotzdem half ich ihm auf, denn er schien sich am Bein verletzt zu haben. "Alles in Ordnung?", fragte ich fürsorglich, denn eigentlich hasste ich ihn ja nicht und im Moment waren wir sowieso ganz alleine. "Nein, ich glaube etwas ist mit meinem Bein. Ich glaube ich muss zur Krankenstation.", stöhnte Draco in einem erstaunlich neutralen Tonfall. Vermutlich hatte er noch nicht realisiert, dass ich es war, der ihm geholfen hatte. Langsam und vorsichtig half ich ihm zur Krankenstation zu kommen. Dort setzte ich ihn davor auf den Boden und öffnete langsam die Tür. Drinnen war nichts los, doch zu meinem und auch Dracos Glück, kam Madame Pompfrey direkt aus ihrem Büro. "Was ist denn los?", fragte sie etwas besorgt, als sie sah, wie verschwitzt ich war, denn Draco war nicht super leicht und der Weg vom Raum der Wünsche zur Krankenstation war auch nicht besonders kurz. "Dra.. ähm... Malfoy hat sich verletzt. Ich habe ihn draußen hingesetzt.", sagte ich und zeigte auf die geöffnete Tür. Madam Pompfrey lief sofort hinaus und gemeinsam beförderten wir Draco auf eines der vielen Krankenbetten. "Wenn Sie so freundlich wären jetzt die Krankenstation zu verlassen, könnte ich in Ruhe und schneller arbeiten, Mr. Potter.", bat mich Madame Pompfrey. Ich nickte und ging nach draußen. Ich setzte mich auf eine der steinernen Bänke und wartete.

Etwa eine halbe Stunde später öffnete Madame Pompfrey die Flügeltüren und winkte mich hinein. "Mr. Malfoy hat eine leichte Kopfverletzung und sein rechtes Bein ist gebrochen. Ich habe den Knochenbruch geheilt, sein Bein braucht aber trotzdem Ruhe. Wenn Sie wollen, können Sie jetzt mit ihm reden, aber überanstrengen Sie ihn nicht.", mahnte mich Madame Pompfrey. Ich nickte und sie verschwand in ihrem Büro. Ich ging langsam zu Dracos Bett. Er lag dort, sein Haar und seine Haut so weiß wie das Laken auf dem er lag. Er erblickte mich und lächelte mich an. Ich schaute überrascht zurück. Das war das erste Mal, dass er mich anlächelte.  Er lächelte weiter. "Potter, danke, dass du mir geholfen hast.", sagte er in seiner wundervollen Stimme. "Kein Problem, Draco.", erst nachdem ich den Satz schon ausgesprochen hatte, bemerkte ich dass ich Draco gesagt hatte und nicht Malfoy. Das erste Mal, dass ich ihn bei seinem Vornamen genannt hatte. Ich spürte wie mir das Blut in die Wangen schoss, das war mir ja alles so peinlich. Ich sah auf den Boden und wollte mich schon abwenden, als sich eine Hand um mein Handgelenk schloss und mich zurückzog. Ich war etwas überrascht, sodass ich mit dem Gesicht voran auf Dracos Brust fiel. Ich spürte, wie er anfing zu lachen. Er hatte ein wunderschönes Lachen. Ich vergrub meinen Kopf in seiner Brust, denn es war sehr peinlich, da ich sowieso schon relativ tollpatschig war. "Hey Harry, sieh mich an.", sagte Draco sanft und legte seine Finger unter mein Kinn. Damit zwang er mich ihn anzusehen. "Harry?", fragte ich verwundert. Er nickte, nun war er schüchtern. Ich lächelte. "Weißt du, eigentlich hasse ich dich gar nicht.", flüsterte ich. "Geht mir genauso. ", antwortete er in derselben Lautstärke. Unsere Gesichter näherten sich einander. Dann trafen unsere Lippen aufeinander und ich wusste, das hier war der Mann mit dem ich alt werden wollte. Als wir uns lösten, lächelten wir uns an. "Vielleicht mag ich dich sogar.", meinte Draco und ich musste lachen. Dann zog ich ihn in einen weiteren Kuss.

Nach dem Tag dachte niemand mehr, dass wir einander hassten. Denn nachdem Madame Pompfrey Draco noch am selben Tag aus dem Krankenflügel entlassen hatte, hätten wir beide es uns zur Aufgabe gemacht jeden, und wirklich jeden, darüber in Kenntnis zu setzen, dass wir einander liebten. Als ich es Ron und Hermine erzählte und auch sagte, dass Draco mich tatsächlich mit Pansy eifersüchtig machen wollte, sagten beide gleichzeitig: "Wir haben es dir ja gesagt."

Darry One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt