Harry pov.
Es war der Tag vor Heiligabend und in Hogwarts liefen die letzten Vorbereitungen für das Festessen am folgenden Abend. Hagrid hatte schon die traditionellen, gefühlt tausenden, Weihnachtsbäume aufgestellt und Professor Flitwick ließ niemanden mehr in die große Halle, bis er fertig war mit den letzten Zaubersprüchen. Über fast jedem Durchgang hing ein Mistelzweig und man müsste aufpassen, wann man wo war, denn es waren magische Mistelzweige, die einen gefangen hielten, bis es einen Kuss gab. Ich hoffte natürlich, dass ich irgendwann in den nächsten Tagen mit Draco unter dem Mistelzweig landen würde. Und Ron folgte Hermine auf Schritt und Tritt, da er schon seit etwa einem Jahr auf sie stand, sich aber nicht traute es ihr zu sagen, also wollte er es ihr zeigen.
Hermine und ich waren auf dem Weg zu unseren Schlafräumen, da wir uns vorher noch in der Bibliothek aufgehalten hatten. Plötzlich könnten wir beide nicht mehr weiter gehen und bemerkten, dass wir aus Versehen unter einem Mistelzweig gelandet waren. Wir sahen uns verlegen an und schließlich küsste mich Hermine auf die Wange. In genau dem Moment, blitzte irgendetwas einmal kurz auf. Ich erschreckte mich etwas, dachte aber nicht wirklich darüber nach, denn Hermine und ich konnten uns zum Glück wieder bewegen. Wir einigten uns darauf den Vorfall zu vergessen und nicht darüber zu sprechen.
Am nächsten Morgen durften alle Schüler, die über die Weihnachtstage in Hogwarts geblieben waren, wieder in die große Halle. Beim Frühstück war die Halle, wie immer um Weihnachten herum, Recht leer und deshalb trafen auch entsprechend wenige Eulen mit Post ein, allerdings, so schien es, bekam an diesem Tag jeder Schüler und Lehrer eine Eule mit der Schulzeitung, die Colin Creevey gegründet hatte. Als meine Ausgabe vor mir landete, spuckte ich mein Essen direkt wieder aus, denn auf dem Titelblatt waren Hermine und ich zu sehen, wie sie mich auf die Wange küsste. Jemand, ich vermutete auch schon wer, musste uns fotografiert haben. Daher war bestimmt auch der Blitz gekommen. Ich sah Hermine erschrocken an und dann erinnerte ich mich erst an Ron. Er saß stocksteif auf seinem Platz und regte sich nicht. Ich schüttelte ihn an der Schulter, doch er schlug meine Hand weg. "Ron, können wir bitte kurz draußen reden?", fragte ich ihn sanft. Er nickte vorsichtig und folgte mir. Ich bemerkte, dass er seine Hände zu Fäusten geballt hatte, doch ging bewusst nicht darauf ein. Kaum waren wir aus der großen Halle, schlug Ron mir kräftig ins Gesicht. Ich hob beschwichtigend die Hände. "Okay, ich glaube das habe ich verdient, aber lass es mich erklären.", sagte ich. "Was gibt es da zu erklären?? Zwischen dir und Hermine läuft was und du hast es mir nicht erzählt! Ich kann nicht glauben, dass ich dir alle meine Gefühle gestanden habe und du trotzdem so etwas durchziehst!", sagte Ron fassungslos. "Hey, zwischen mir und Hermine läuft gar nichts. Das Foto ist von gestern Abend, als wir auf dem Weg von der Bibliothek zu den Schlafräumen waren. Wir haben nicht aufgepasst und standen plötzlich zusammen unter einem von diesen verzauberten Mistelzweigen. Du weißt ja, dass die einen erst nach einem Kuss loslassen. Also hat Hermine mich auf die Wange geküsst und wir haben uns darauf geeinigt, dass wir den Vorfall einfach vergessen wurden, aber offensichtlich hat Creevey ein Foto gemacht. Mehr steckt da nicht hinter. Ich würde dich niemals so hintergehen!", erklärte ich. Während meiner Erklärung war der Ärger in Ron's Gesicht der Erleichterung gewichen und er lächelte mich an. "Danke, Mann. Ich bin so froh darüber.", sagte er. "Ja, aber spätestens jetzt musst du Hermine von deinen Gefühlen erzählen, klar??", sagte ich etwas streng. Er nickte und schlüpfte wieder in die große Halle. Ich stand noch draußen, als sich die Tür erneut öffnete. Ich dachte es wäre Ron, doch dann griff ein hübscher blonder Slytherin nach meinem Ärmel und zog mich hinter sich her bis in den sechsten Stock vor den Raum der Wünsche. Dort stellte er mich und sich unter eine Tür mit Mistelzweig und wir wurden von den magischen Bann erfasst. Er drehte sich zu mir und ich könnte sein wunderschönes Gesicht erkennen. "Malfoy, was sollte das?? Du weißt, dass man hier nicht ohne weiteres raus kommt?", fragte ich, doch innerlich freute mich der Gedanke an einen Kuss von ihm. "Klappe, Potter! Ich will mit dir reden und habe somit dafür gesorgt, dass du mir nicht weglaufen kannst.", sagte er und lehnte sich zu mir. Ich sah ihn verunsichert an. "Also du und Granger, was?", fragte er und ich glaubte in seiner Stimme etwas wie Eifersucht zu hören, aber das konnte doch nicht sein. Oder? "Nein, das war ein Missverständnis.", sagte ich und erklärte ihm genau das, was ich Ron wenige Minuten vorher erklärt hatte. Ich glaubte in seinen Gesichtszügen Erleichterung zu lesen, nachdem ich geendet hatte. "Gut, du.... ähm.... Du hättest ja auch.... ähm... so was nicht verdient!?", sagte er recht unsicher. Innerlich grinste ich über seine so knuffige Unsicherheit. "Okay... Aber du weißt, was geschehen muss, dass wir hier raus kommen?", fragte ich, obwohl ich auch noch bis in alle Ewigkeit mit ihm hier hätte stehen können. Er guckte mich an, seine Wangen waren gerötet und er sah ziemlich schüchtern aus. "Harry...", er versuchte etwas zu sagen, scheiterte jedoch. Doch nun wurde ich auch rot, da er meinen Namen so wundervoll ausgesprochen hatte. "Draco...", sagte ich und lehnte mich in seine Richtung. Er kam mir entgegen. Ich hob meine Hand an seine Wange und strich über seine zarte Haut. "Hätte ich es nicht verdient? Hättest du es nicht verdient? Hätten wir es nicht verdient?", fragte ich ihn leise, meine Stirn gegen seine gedrückt. Er schlug die Augen nieder und nickte vorsichtig. Ich nahm meine andere Hand und drückte sanft sein Kinn nach oben. Ich sah ihn fragend an und er gab mir kein Signal, sondern drückte einfach seine Lippen auf meine. Der Kuss war wunderschön, allerdings nicht besonders lange, denn der Bann löste sich und wir stolperten auseinander. Ich trat jedoch einen Schritt auf ihn zu, jetzt bestätigt in meiner Annahme, und zog ihn an den Brustaufschlägen seiner Robe zu mir und küsste ihn innig. Seine Hände fuhren durch meine, wie immer, zerzausten Haare und zogen sanft an ihnen.
Außer Atem löste ich mich von ihm und sah ihn glücklich lächelnd an. "Du wärst eifersüchtig!", stellte ich grinsend fest. Er sah ertappt zu Boden. "Ja, aber grins nicht so!", schnappte er. Ich griff nach seiner Hand. "Entschuldige bitte, aber es ist so überwältigend herauszufinden, dass mein Crush für einige Jahre dieselben Gefühle für mich empfindet. Das tust du doch, oder?", fragte ich, plötzlich verunsichert. Nun grinste er. "Ja tue ich. Und ich bin so froh, dass das mit dem Mistelzweig funktioniert hat.", lachte er.
"Ja, ich auch!", sagte ich.
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Darry One Shots
FanfictionDer Titel verrät eigentlich schon alles. Es wird aber leider sehr unregelmäßige Uploads geben. Alle Charaktere gehören J. K. Rowling ich habe sie mir nur ausgeliehen. BoyxBoy don't like it, don't read it Nur Fluff und eventuell Sad, kein Smut