Kapitel 2

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Ich gehe ins Wohnzimmer, der Fernseher ist an und es läuft dieses ganze Assi-TV  Zeug auf RTL. Wahrscheinlich saß bis vor 5 Minuten Thomas auf dem Sofa und hat sich ein Bier gegönnt, nach dem man ihm gekündigt hatte, saß er nur noch zuhause rum sauft. Emma sitzt in ihrem Bettchen. Ich hebe sie hoch und knuddele sie. "Ich geh eben eine rauchen!" Höre ich Thomas aus der Küche zu Stella sagen. Sie kommt ins Wohnzimmer. "Dad wollte dich wieder schlagen, oder?" "Nenn ihn nicht Dad!" fauche ich sie an. "Lynn, du bist echt naiv!" Sie setzt sich neben mich auf das Sofa und ich lehne meinen Kopf an ihre Schulter. "Ja, vielleicht bin ich das, aber ich werde diesen Idioten niemals Dad nennen, eher sterbe ich!" Nach dem Tod von Dad, waren ich und Stella uns sehr nah, jedoch vermisste ich ihn viel mehr. "Das was ich dir jetzt sage wird deine Einstellung zu ihm wahrscheinlich nicht bessern." Sie wirkt nervös und ihre Stimme ist brüchig. "Wir, also... Also, Thomas... Er, also... Er hat ähm... Er hat einen neuen Job." "Ist doch super, dann muss ich ihn nur noch abends sehen!" Ich versuche ein Lächeln auf zu setzten, aber ich weiß das die Sache irgendeinen Haken hat. "Lass mich ausreden... Er hat einen neuen Job, jedoch sehr weit weg und, also wir müssten umziehen." Ihre Stimme wird immer leiser, am Ende hört man sie kaum noch, aber ich verstehe jedes Wort. Bevor ich völlig ausraste, setzte ich Emma ab. "Der hat sie ja wohl nicht mehr alle! Ich geh hier nicht weg! Was ist mit Dad, was ist mit meinen Freunden?!" Ich gehe eigentlich jeden Tag zu Dads Grab. "Thomas wusste, dass du so reagieren würdest... Ich will das doch auch nicht, und wegen, Dad, Thomas sagt, dass das echt krank ist wie du ihn vermisst!" "Ach und das was Thomas sagt stimmt oder wie?!" Schreie ich sie an. "Nein natürlich nicht, aber du solltest vielleicht langsam mal loslassen." Sie steht auf und nimmt Emma auf den Arm, dann geht sie, in der Tür dreht sie sich noch einmal um. "Ach ja und wegen deinen Freunden, seit Dads Tod hast du keine mehr! Nie bringst du Freunde mit, weil du nämlich keine hast, ich hab mal nen bisschen rum gefragt, keiner kann dich leiden!" Das hatte gesessen! Ich renne zur Tür und schubse Stella zur Seite, Sie taumelt, fällt jedoch nicht, hätte sie Emma nicht auf dem Arm gehabt hätte ich ihr eine geklebt! Sie wusste wohl genau, dass das passieren wird und da ich mich in Anwesenheit von Emma immer zurückhalte, echt schlau von ihr, ausnahmsweise mal. Ich renne zur Haustür und schlage sie mit lautem Knall zu. Draußen steht Thomas und raucht. Vor Schreck hatte er die Zigarette aus dem Mund genommen und starrt mich an. Ich gehe auf ihn zu und drücke ihm die glühende Seite der Zigarette ins Gesicht, er jault, doch ich lasse nicht los, trete ihm noch einmal hart in die Eier und lockere dann meinen Griff. Ich mache die Fliege, bevor er es mir heimzahlen kann. Ich renne, renne einfach, meine Füße tragen mich automatisch zum Friedhof. Ich wollte nicht zu Dad, aber es scheint, dass er der einzige Platz wo ich allein sein kann. Schnell pflücke ich noch ein paar Blume und dann öffne ich das Tor, dass den Eingang zum Friedhof freigibt. Schnell pflücke ich noch ein paar Blume und dann öffne ich das Tor, dass den Eingang zum Friedhof freigibt.

Jonathan & LynnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt