Kapitel 1: Wiedervereinigung

3.7K 140 2
                                    

Mika's Sicht

Langsam streifte ich durch die dunklen Straßen Nagoyas. Wankend und zitternd war ich auf der Suche nach ihm, meinem Yuu-Chan. Seit 4 Jahren hatte ich ihn nicht mehr gesehen.
Seit 4 Jahren hatte ich seine Stimme nicht mehr gehört, mit ihm lachen können oder ihm in seine wundervollen, smaragdgrünen Augen gucken können. Hach, wie ich ihn vermisste.
Jedes Mal wenn ich meine Augen schloss, sah ich meinen Yuu-Chan und die anderen Kinder des Hyakuya Waisenhauses, wie wir alle außer Yuu im Sterben liegen. Wie ich Yuu zuschrie, zu fliehen und uns alleine Sterben lassen soll. Wie er uns Familie nannte. Wie er trotz größtem Widerwillen losrannte, weil ich wollte, dass wenigstens einer von uns den Vampiren entkommen kann. Doch mit freiem Gewissen sterben, konnte ich nicht. Diese scheiß Vampire mussten mich ja auch in so' nen verdammten Blutsauger verwandeln.
Seitdem ging es mir immer schlechter. Da ich auf Menschenblut verzichtete, durchlebte ich täglich die Hölle auf Erden. Wenigstens stellte mir die Vampirkönigin Krul Tepes, ihr Blut zur Verfügung, doch Tag für Tag wurde mein Verlangen nach Menschenblut größer. Ich musste mich also beeilen meinen Yuu-Chan zu finden. Ich hatte nur noch 10 Tage Zeit dafür, danach wäre mein Blutvorrat von Krul endgültig alle. Wo bist du nur Yuu-Chan?
Was war das? Ich drehte mich um, doch es war zu spät. Ein Schwert bohrte sich direkt durch mein Bauch hindurch. Ich versuchte trotz verschwommenen Blick, zu erkennen wer es war und das was ich sah, konnte nicht sein. ,, Yuu-Chan?", fragte ich ihn.
Seine Augen weiteten sich geschockt.

Yuu's Sicht

Ein Vampir! Er schien gerade in Gedanken versunken zu sein, das war meine Chance.
Ich rannte leise auf ihn zu, mit meinem Schwert in der Hand und auf dem Vampir gerichtet. Endlich werde ich mich wieder an den Vampiren rächen können, dafür, dass sie meine Familie getötet haben und mir dadurch meinen Mika nahmen. Dieser dumme Blutsauger scheint mich echt nicht zu bemerken, was im Endeffekt doch etwas langweilig ist. Egal. Erst jetzt dreht er sich um, recht spät für einen Vampir. Naja, zu spät für ihn zu reagieren, ich hatte ihm mein Schwert in sein Bauch gestochen.
Ich musste eigentlich nur noch meine verfluchte Waffe aktivieren und schon wäre der Vampir Geschichte, doch er guckte mich mit scharfem Blicke an und fragte mich:
,, Yuu-Chan?"
Woher kennt er meinen Spitznamen. Es gab doch nur einen der mich so nannte und der war schon längst tot. Ich schaute ihm in sein Gesicht. Meine Augen weiteten sich geschockt, denn der, dem ich mein Schwert in den Bauch gestochen hatte, war MIKA?!
,, B-bist du... M-mika?", fragte ich ihn nervös. Er nickte. Sofort zog ich mein Schwert aus seinem Bauch. Er fiel hustend auf den Boden. ,, Ich d-dachte du seist... t-tot?!" Er guckte mich nun betrübt an und antwortete mir ebenfalls nervös:
,, W-wie du siehst *hust* b-bin ich *hust* noch am Leben, a-aber lass u-uns *hust* später darüber r-reden"
Er rappelte sich langsam und erschöpft wieder auf und klopfte sich den Dreck so gut wie es ging von seiner Uniform ab. Seine Wunde war schon wieder ganz verschwunden.
,, Komm Yuu-Chan, ich bin eigentlich nur hier, um dich vor den Menschen zu retten.
Lass uns von hier verschwinden. Fliehen wir an einen Ort fernab der Schlachtfelder."
,, Nein!", gab ich ihm als Antwort.

Be mineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt