Kapitel 5: Ein Feind für die Ewigkeit

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Yuu's Sicht

Ich wurde noch vor Mika wach, doch der wurde auch gleich darauf wach, stand auf und sagte zu mir:,, Ich sollte jetzt lieber mal das Bad putzen. Dort sieht es immer noch aus, wie ein reinstes Blutbad. Weißt du wo das ganze Putzzeug ist?" Ich war verwirrt. Warum will er ausgerechnet jetzt das Bad putzen. Ok, ja Shinoa macht täglich Zimmerkontrolle, ob alles sauber ist, aber wir haben doch noch Zeit. Ich sah auf die Uhr und hab feststellen müssen, dass es schon um 12 Uhr war. Ich zog mich  schnell um und zeigte Mika den ganzen Putzkram. Er säuberte anschließend das Bad und ich kümmerte mich um das Bett. Wir hatten echt Glück gehabt, mit dem Putzen. Kurz nachdem wir fertig waren, sauber zu machen, kamen auch schon Kimizuki, Yoichi und Mitsuba von der Nahrungssuche. Ich fragte sie, ob sie was gutes zu essen gefunden haben. Doch sie antworteten nur:,, Wieder nichts." Seitdem die Bevölkerung Japans auf ein Minimum geschrumpft ist, wurden nur noch Läden innerhalb der Sicherheitszonen weitergeführt. Da wir dort schlecht reinkommen konnten, mussten wir Supermärkte am Stadtrand plündern und alles was noch essbar war mitnehmen, aber es gab immer weniger zu holen. Ich klopfte Yoichi auf die Schulter, um ihn zu trösten, da er sich wiedermal sich schuldig fühlt und deswegen den Tränen nahestand. ,, Und was habt ihr beide die ganze Zeit so getrieben?", fragte mich Mitsuba. Mika und ich wurden leicht rot bei dieser Frage.
,, Ähm, also... eher... nichts... weiter... so...", versuchte ich zu antworten. ,, Wir haben einfach etwas der verlorenen Zeit nachgeholt. Wir haben uns unterhalten, haben kurz mal getestet, wer nun stärker von uns beiden ist und gerade eben haben wir etwas sauber im Zimmer gemacht.", half Mika mir aus der Patsche. Es war erstaunlich, wie ruhig er geblieben war und sie anlog. Natürlich war nicht alles gelogen, er hat eher die Tätigkeiten anders beschrieben. Doch es war schon komisch, wie ruhig und gelassen er blieb. Man bemerkte echt nicht, dass er flunkerte. ,, Wir gehen uns kurz ausruhen. Shinoa müsste auch jeden Moment kommen. Seid also solange gefälligst leise!", meckerte Kimizuki. ,, Vergiss das ,Bitte' nicht, Kimizuki.", ärgerte ich ihn. Er brummte kurz vor Wut und ging anschließend auf sein Zimmer.
Die anderen folgten ihm. Nun standen Mika und ich wieder alleine da. ,, Wollen wir etwas frische Luft schnappen?", fragte ich Mika, um wieder irgendetwas machen zu können. Er nickte. Wir zogen uns etwas wärmer an und sind dann raus gegangen. Natürlich nicht ohne unsere Schwerter. Überall könnten wir von Vampiren angegriffen werden.
Aber auch wenn, hätten wir die größeren Chancen gehabt. Es war Januar und somit war es echt kalt.
Als das Haus nicht mehr in Sichtweite war, nahm ich Mikas Hand und wir liefen dann Händchen haltend durch die ungewöhnlich leeren Straßen Rand Nagoyas. Es war eine Totenstille, welche schon echt unangenehm war.
Mir wurde immer kälter, da kuschelte ich mich an Mikas Arm. Er war so kuschelig und so mollig warm. Ich bemerkte, dass er in diesem Moment mich ansah, da lächelte er und gab mir einen Kuss auf die Stirn, da er war etwas größer war als ich. Es war so schön, doch mir kam schon so eine Vorahnung, dass unsere Zweisamkeit nicht lange anhalten würde.
Ich hatte Recht gehabt. Kurz nachdem mir diese Vorahnung kam, blieb Mika stehen und zog mich näher an sich.
Er starrte fixiert zur nächsten Kreuzung. Wo gerade noch nichts zu sehen war, tauchte jetzt plötzlich so ein Vampir einzeln auf. Er hatte silberne Haare, die er sich zu einem Zopf zusammengebunden hatte. Seine Augen leuchteten gruselig rot und anhand seiner Kleidung erkannte ich, dass es ein Adliger sein musste. Mikas Blick verfinsterte sich und er sah den Vampir zornig an. Er biss die Zähne zusammen und drückte mich immer fester an sich. ,, Was willst du hier, Ferid?!", fragte Mika ihn mit einer bedrohlichen Stimme.

Mika's Sicht

Es war so schön mit meinem Yuu-Chan Hand in Hand zu spazieren, doch ich war mir schon bewusst, dass hier etwas nicht stimmte. Und tatsächlich hab ich richtig gelegen. Ich entdeckte einen Vampir und zu meinem Bedauern, war es dieser selbstverliebte Ferid. Ich zog Yuu-Chan fest an mich und starrte wütend zu Ferid hinüber. ,, Was willst du hier, Ferid?!", knurrte ich diesen Kotzbrocken an. ,, Mikalein, ist das nicht etwas unhöflich? Endlich sehen wir uns mal wieder. Sind ein paar Monate vergangen.", laberte Ferid mit seinem typischen, arroganten Grinsen. ,, Ich frage dich nochmal. Was willst du hier?!!",, Tss,tss,tss... Das fragst du noch?! Du bist einfach so abgehauen. Du kommst mir nicht so leicht davon. Ich will dich natürlich wieder zurück. Du bist sehr wertvoll für mich. Übrigens, schicke rote Augen"
Ich blickte kurz finster weg und sagte zu ihm immer wütender:,, Ferid, laber nicht so viel...",, Du bist aber heute stinkig drauf. Und meinen Glückwunsch, wie es scheint hast du deine kleine Prinzessin endlich wiedergefunden."
Er zeigte auf Yuu-Chan und dadurch wurden wir beide rot. Ich fasste mich wieder und befiel Yuu-Chan:,, Du musst hier schleunigst weg, Yuu-Chan. Ich weiß, du bist stark, aber der hier ist ne Nummer zu groß für dich. Ich hab ja schon kaum eine Chance gegen ihn und ich bin Vampir. Ich flehe dich an, bring dich in Sicherheit. Renn zum Haus und sag den Anderen Bescheid, dass ich etwas später komme, ja? Ich werde mich auch beeilen, versprochen."
,, IST DAS DEIN ERNST?! GLAUBST DU WIRKLICH, ICH WÜRDE DICH SCHON WIEDER IM STICH LASSEN?!
4 JAHRE LANG HABE ICH TRAINIERT, UM STÄRKER ZU WERDEN UND SOMIT JEDEN DER MIR WAS BEDEUTET BESCHÜTZEN ZU KÖNNEN. ICH WERDE DIR HELFEN!", schreit mich Yuu-Chan an und Ferid amüstierte sich anscheinend genüsslich über unsere Diskussion.
,, Mann, warum bist du doch immer noch nur so stur", seufzte ich: ,, Na gut, aber sobald es zu heftig wird, werde ich dich höchstpersönlich in Sicherheit bringen." Yuu-Chans Miene hellte sich auf. ,, Danke Mika. Ich liebe dich", rief er zu mir, als er schon auf Ferid zu rannte. Er beschwörte seine Waffe rauf und Ferid lachte nur amüsierend. ,, Ich wette sein Blut ist umwerfend, wenn selbst du nicht mehr widerstehen konntest." Ferid sah mich stichelnd an und leckte gierig seine Reißzähne. ,, DAS WIRST DU NICHT WAGEN!!!", schrie ich Ferid zornig an. Nun rannte auch ich auf Ferid zu, mit meinem Schwert auf ihn gerichtet. Zuerst griff ich Ferid an, doch er konnte ausweichen. Er zog ebenfalls sein Schwert und konnte somit den darauffolgenden Schlag von Yuu-Chan abwehren. Es war schon immer frustrierend, dass ich schwächer als Ferid war. Doch dieser lebte ja auch locker 1000 Jahre länger als ich. Ferid konnte jeden Schlag von Yuu-chan und mir abwehren. Plötzlich tauchte auch noch dieser nervige Crowley auf. Yuu-Chan und ich mussten uns dadurch aufteilen. Ich nahm mir Crowley vor und Yuu-Chan Ferid. Es war schwer gegen sie anzukommen.
Ich wollte zum nächsten Schlag ausholen, wurde aber gestoppt, als ich hinter mir ein schmerzerfülltes quieken hörte. Ich drehte mich schnell um und sah, wie Ferids Reißzähne sich ruckartig in den Hals von Yuu-Chan bohrten.
,, M-mika", brachte er noch von sich, bevor er das Bewusstsein verlor. ,, YUU-CHAN!!!", schrie ich und fing an heftig zu weinen. In diesem kurzen Moment meiner Unachtsamkeit, schlug mich Crowley so heftig, dass ich sofort ohnmächtig zu Boden fiel. Das Letzte, woran ich mich noch erinnern konnte, war wie Ferid und Crowley uns hochnahmen und uns irgendwohin brachten.

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