n e u n z e h n

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  „Jungkook, wir müssen etwas tun, was sie angeht. Du kannst das nicht ständig verschieben."
„Ich weiß, Seokjin. Das sagt mir jeder. Ich kann es einfach nicht. Ich kann sie nicht töten. Es wäre so viel einfacher, wenn ich es könnte."
Eine Weile Stille bevor der ältere Mann antwortet.
„Soll einer von uns es tun?"
Jungkook atmet stark aus und fährt mit seiner Hand durch seine Haare.
„Ich weiß nicht. Vielleicht ist es das, was passieren soll."
Als ich aufwache bin ich in Jungkook's Armen, und ich wage es nicht mich zu bewegen, vor Angst die Ruhe zu zerstören. Es ist warm wo ich niedergelassen bin, und komischerweise fühle ich mich sicher. Die Sonne steigt gerade auf, das helle Licht scheint durch die offenen Fenster. Er hat es wahrscheinlich gespürt, wie ich hochsah und legt seinen Kopf in meinen Nacken. Er murmelt mir ein stilles guten Morgen, und ich muss leicht lächeln.
„Guten Morgen, Jungkook."
Er steht auf bevor ich es tue, ich mag diesen besorgten Blick auf seinem Gesicht nicht, aber er verschwindet schnell und wird durch ein Grinsen ersetzt. Er reicht seine Hand aus und fasst an meine Kehle.
„Das sieht gut an dir aus." Er zeigt auf den Spiegel und bietet mir ein Sitz auf dem Stuhl vor ihm an. Ich setzte mich hin und untersuche meinen Nacken und meine Brust. Ich bin bedeckt mit Bissspuren und dunklen, blauen Flecken, entlang meinen Schultern und ebenfalls an meinem Kiefer. Mein Atem stockte, ich fuhr mit meinen Fingern über die Spuren. Ich entschied, dass ich es auch irgendwie mag, aber ich werde ihm das nicht sagen.
Dieses Mal zeigt er mir wie man die Pfannkuchen macht, und ich musste lachen als das Mehl in seine Haare kam, davon bekam ich als Antwort einen Streifen von Mehl auf der Stirn. Die ganze Zeit über in der wir kochten, bemerkte ich, dass Jungkook mich mit einem Blick von Enttäuschung ansah. Schließlich drehte ich mich zu ihm und zeigte mit dem Löffel auf ihn.
„Warum bist du so mies drauf? War ich so schlecht?"
Er verdrehte die Augen.
„Nein. Nichts. Alles gut." Er nahm sein Telefon in die Hand und tippte mit seinen Fingern auf dem Display.
„Ich bringe dich heute zum Hauptquartier zurück."
Ich richtete mich bei seinen Worten auf und sah ihn von der Seite aus an.
„Warum?"
Jungkook schüttelt seinen Kopf.
„Kann ich dir nicht sagen. Beeil dich und mach das fertig, wir essen und dann kommt Seokjin um uns abzuholen."
Ich bin neugierig, aber es sieht nicht so aus, als wolle er noch weitere Fragen beantworten, also nickte ich einfach und machte den letzten Pfannkuchen.
Beim Frühstück ist es still, aber ich konnte einfach nicht aufhören mich selbst hin und wieder im Spiegel der mir gegenüber hang, anzusehen, mein Blick weilte immer noch auf den Spuren. Ich weiß nicht, ob ich die letzte Nacht bereuen soll oder nicht, aber es scheint als würde es Jungkook tun. Ich realisierte, dass zurück zum Hauptquartier auch heißt, dass ich die anderen Jungs sehen werde, und das heißt sie werden mich auch sehen, und eine kleine Flamme von Sorgen entfachte sich in meiner Brust, die ich schnell versuchte auszulöschen.
Es wird alles gut.
Jungkook fasste mich für den Rest des Morgens nicht an, außer kurz an der Schulter, um mich da hinzuführen wo Seokjin auf uns warten würde, obwohl ich bereits den Weg weiß. Seokjin machte keinen Augenkontakt mit mir und mich verunsicherte der Blick in seinen Augen, als er zu Jungkook sah. Jungkook sah nur runter und öffnete die Tür für mich, und setzte sich neben einer der Sitze nachdem ich einstieg.
Die Autofahrt ist still.
Sie bindeten mir keine Augenbinde um als wir zum großen Gebäude kamen, das muss wohl mein Bestimmungsort sein, wovon sich meine Sorgen nur vergrößerten. Die Tür wurde für uns von einem Mann der ganz schwarz gekleidet war geöffnet, ich nahm meine Umgebung auf, wovon ich bemerkte dass ich in diesem Teil des Gebäudes noch nicht war. Es sah dem was ich bereits sah, ziemlich änhlich, Seokjin führte mich eine Halle runter zu einer neuen Tür, Jungkook lief hinter mir her. Als die Tür sich öffnete, offenbarte es einen großen Konferenzraum mit einem Holzboden und kleinen Fenstern. Ein großer Tisch steht in der Mitte, wo die fünf anderen Männer saßen, wartend.
Ich erkannte sie alle wieder, meine Augen gewöhnten sich an das neue Licht, da hörte ich plötzlich Jimin fluchen.
„Scheiße, Jungkook. Das hast du nicht getan."
Jungkook sah von allen weg, und Namjoon seufzte.
„Du machst das dadurch nur schwerer für dich, du weißt das."
Ich drehte mich zur Tür, als ich plötzlich hörte wie sie geschlossen wurde, und ich sah dabei zu wie Seokjin den Schlüssel im Schloss drehte. Ich hatte einen Grund besorgt zu sein. Nachdem Seokjin die Tür verschloss, ging er zur anderen Seite des Tisches und stellte sich neben Hoseok.
„Tut mir leid, (V/N)."
Mein Kopf fühlt sich schwach an aber ich nickte bloß, Yoongi stand auf, sah zu Namjoon, der nickte. Der blonde Mann ging um den Tisch und legte seine Hand auf meine Schulter. Er drückte mich leicht zu Boden bis ich auf meinen Knien war. Zittrig atmete ich aus.
Ich hätte wissen müssen, dass das passieren würde.
Jungkook sah mich immer noch nicht an und ich fragte mich was er wohl gerade denkt, ob er genau so passiv ist wie seine Haltung vorschlägt, oder ob ihm etwas anderes durch den Kopf lief. Ich verweilte nicht lange in meinen Gedanken, sobald ich das kalte Metallende einer Pistole, wie es gegen meinen Hinterkopf gehalten wurde, spürte.
Ich sah zu den anderen Jungs im Raum hoch, sie sahen mich alle, mit unterschiedlichen Ausdrücken auf ihren Gesichtern, an. Taehyung's Blick ist ausgehärtet, ohne einen Hauch von Emotion, während Hoseok eine traurige Mine hatte, er sah mich mit Entschuldigungen in seinen Augen an. Seokjin sah nicht zu mir, sondern zu Jungkook, der seinen Rücken zu ihm gedreht hatte, und Jimin sah auf den Boden. Yoongi stupste mit der Pistole gegen meinen Kopf, wovon ich mich leicht nach vorne lehnte.
„Du musstest wissen dass das kommen würde, (V/N)."
Ich schloss meine Augen und machte einen letzten tiefen Atemzug.
Ich hörte das Klicken von der Entsicherung, und Jungkook drehte sich schließlich zu mir und sah mich an.  

RUN | BTS Jungkook x LeserWo Geschichten leben. Entdecke jetzt