Impossible

"Ich bin eine Hexe"

Noch etwas benommen, öffnete Davina vorsichtig ihre Augen und musste erkennen, dass sie sich im Krankenhaus befand.

„Endlich bist du wach...", flüsterte Caroline, die direkt neben Davinas Bett saß und ihre Hand hielt. Sie hatte geduldig darauf gewartet, dass sie aufwachte.

„Was ist passiert?"

Davina musste erst realisieren was überhaupt geschehen war. Sie versuchte ihre Gedanken zu ordnen. In ihrem Ellenbogen steckte eine Nadel. Sie bekam momentan eine Infusion mit Flüssigkeit und wichtigen Elektrolyten. Sie bemerkte, dass sie komplett verkabelt war. Neben ihr befand sich auch ein Monitor, auf dem sie ihre Herzfrequenz erkannte. Total perplex schaute sie sich weiter um und erkannte, dass sie in einem Einzelzimmer lag. Draußen schien die Sonne, also war es vermutlich morgens oder mittags.

„Das gleiche könnte ich dich auch fragen."

Carolines Stimme schien etwas besorgt und sie flüsterte.

„Du bist in meinem Badezimmer einfach ohnmächtig geworden. Du hattest eine sehr starke Alkoholvergiftung.", ergänzte Caroline.

Die Erinnerungen kamen allmählich zurück. Sie erinnerte sich daran, dass sie Caroline aus ihrem Zustand befreite und sie es somit auf sich selbst übertrug. Wie sollte sie das Ganze jetzt nur erklären?

„Erinnerst du dich noch an alles?", fragte Caroline vorsichtig.

„Ich denke schon.", antwortete Davina genauso vorsichtig.

„Mir ging es eigentlich schlecht und dann plötzlich nicht mehr."

Stille beherrschte den Raum. Caroline und Davina starrten sich einfach nur gegenseitig ernst in die Augen. Nach wenigen Sekunden fing Caroline plötzlich an zu lachen.

„Es war unglaublich!"

Mit dieser Reaktion hatte Davina nicht wirklich gerechnet. Caroline schien total fasziniert und neugierig zu sein. Wunderte sie sich gar nicht, wie das möglich war?

„Wie ist der Abend ausgegangen?"

Davina wollte damit fürs erste ablenken, sie wusste nicht so wirklich, wie sie damit umgehen sollte. Caroline schien durch ihre Frage etwas verwundert. Sie bemerkte, dass sie vom wesentlichen Thema ablenken wollte.

„Der Rettungswagen hat dich mitgenommen. Ich habe alle rausgeschmissen. Es tut mir so leid, dass das alle sehen mussten."

„Schon okay...", antwortete Davina. Es war ihr unangenehm und peinlich, aber es war nicht mehr rückgängig zu machen. Besser sie als Caroline, es war immerhin ihr Geburtstag.

„Ich bin dir so dankbar, dass man mich nicht so gesehen hat. Also erkläre es mir. Was bist du? Wie hast du das gemacht?"

Es war ein besonderer Moment für Caroline. Dieses Gefühl, das sie durchströmte, als Davina sie sozusagen heilte, war unbeschreiblich. Es löste einerseits Angst, aber andererseits auch Bewunderung und Neugierde in ihr aus. Sie sah Davina plötzlich mit völlig anderen Augen, auch wenn sie es noch nicht verstand.

„Ich vertraue dir, Caroline..."

„Das ist gut. Ich vertraue dir auch. Der gestrige Abend...ich weiß nicht, aber das hat irgendwas in mir ausgelöst.", versuchte Caroline zu erklären. „Ich bin irgendwie total fasziniert und dabei weiß ich noch nicht mal so wirklich wovon."

Davinas Mundwinkel formten sich zu einem Lächeln. Sie schaute ihre Freundin jetzt fest entschlossen hat. Sie würde ihr jetzt die Wahrheit sagen. Irgendwie hatte sie überhaupt kein schlechtes Gefühl dabei. Irgendetwas tief in ihr vermittelte ihr ein Gefühl von tiefstem Vertrauen. Denn theoretisch könnte sie einen Vergessenzauber sprechen, der Caroline einfach alles vergessen lassen würde. Stattdessen entschied sie sich aber dafür, ihr dieses große Geheimnis anzuvertrauen...Somit wäre Caroline die erste Person, die neben ihrer Familie davon wüsste.