Es war Sommer und Carolines siebzehnter Geburtstag stand vor der Tür. Es sollte eine kleine Party werden, es waren lediglich wenige gute Freunde eingeladen, um gemütlich miteinander zusammenzusitzen, Pizza zu bestellen und lustige Spiele zu spielen. Das jedenfalls, dachten Carolines Eltern, die vollstes Vertrauen in ihr Kind steckten.
Das Anwesen der Micheals war wirklich ein bezauberndes Juwel. Sie besaßen ein prachtvolles Haus, einen abwechslungsreichen Garten, der jeden Nachbarn neidisch machte und ein Pool samt Bar und Theke. Also wie sollte man es Caroline verübeln, eine Party zu veranstalten, die sie niemals mehr vergessen würde? Carolines Eltern waren zu diesem Zeitpunkt im Urlaub und ahnten nichts von ihren Plänen. Caroline war ebenfalls für den Urlaub eingeplant, doch sie bestand darauf, ihren Geburtstag in Mareen, mit ihren Freunden zu feiern.
In wenigen Stunden würde die Party beginnen und Davina betrachtete sich im Spiegel und begann sich zu schminken. Sie machte sich nur selten so viel Mühe, um ihre unverkennbaren femininen Reize so hervorzukehren. Normalerweise fiel ihr dezenter Kleidungsstil nicht wirklich auf. Sie hatte aber zwei Lieblingskleidungsstücke, die sie so oft es ging anzog. Darunter eine schwarze Lederjacke, die ihren Reißverschluss seitlicher besaß und dunkelblaue Vans. Dies war so etwas wie ihr Markenzeichen, da sie fast immer Vans und Lederjacken trug.
Doch heute, an diesem besonderen Tag, startete sie das volle Programm. Sie unterzog sich einer Maniküre und Pediküre, lackierte ihre Fingernägel und Fußnägel türkis und glättete ihre langen dunkelbraunen Haare zu einem Mittelscheitel, sodass ihr ganzes Gesicht zum Vorschein kam. Dazu zog sie ebenfalls ein türkisfarbenes Kleid ein, das ihr bis kurz vor ihre Knie ging und ihre schlanken Arme freihielt. Das Kleid saß locker und besaß einen runden Ausschnitt. Es war nicht zu auffällig, aber auch nicht zu langweilig. Da sie mit ihren 1,65cm eher klein war, entschied sie sich heute ausnahmsweise für cremefarbene Pumps, die vorne offen waren, sodass man noch einige, der lackierten Fußnägel erkennen konnte. Als Schmuck entschied sie sich lediglich für ein ganz besonderes silbernes Armband, das sie von ihrer Mutter und Großmutter zu ihrem sechzehnten Geburtstag geschenkt bekommen hatte und seitdem immer trug. Das Armband besaß lediglich ein silbernes Herz, auf dessen Rückseite ein Symbol ¬eingraviert war. Abgebildet war ein Pentagramm, welches von einem Kreis umschlossen war. In der Mitte des Pentagramms war der Name Davina eingraviert.
Sie beobachtete sich ein letztes Mal kritisch im Spiegel und musste anfangen zu grinsen. Davina hatte eine helle Haut, jedoch nicht so hell wie Carolines, weswegen das Kleid perfekt zu ihr passte. Sie war wirklich selten so aufgestylt, ihr Anblick überraschte sie selbst ein wenig. Als letztes Accessoire nahm sie jetzt noch ihre beige Clutch mit und verließ aufgeregt das Haus.
Als Davina spät abends ankam und vor Carolines Haus stand, realisierte sie bereits, dass dies eine ziemlich große Party werden würde. Die Musik war von draußen laut und deutlich zu hören. Die Laune schien jetzt schon bereits auf dem Höhepunkt zu sein. Vor der Haustür sammelten sich mehrere Cliquen und tranken freudig Bier aus ihren roten Plastikbechern. Davina kannte die wenigstens Leute und sie bezweifelte auch, dass Caroline sie alle kannte. Ebenfalls ahnte sie nicht, dass es eine so große Feier werden würde. Caroline erzählte lediglich von einer etwas kleineren Party, aber vermutlich hatte sie ihr diese Lüge aufgetischt, damit Davina auftauchen würde. Sie mochte es nämlich nicht so gerne, wenn zu viele Fremde um sie herum waren und sie lediglich wenige Personen kannte. Aber jetzt, in diesem Moment und an diesem Tag, war es ihr egal. Heute fühlte sie sich irgendwie ziemlich gut, weswegen sie bereit und offen für neues war. Also stürzte sie sich begeistert ins Getümmel und betrat neugierig das Haus. Aufgeregt stand sie nun im langen Flur des Hauses, welcher teilweise zu einer Tanzfläche mutierte. Die Musik war so laut, dass man sich wahrscheinlich nur schlecht unterhalten konnte. Davina wunderte sich, da sie lediglich eine halbe Stunde zu spät kam und es jetzt schon den Anschein machte, als würden sie schon seit Stunden feiern. Überall standen bereits leere Plastikbecher und Alkoholflaschen. Die meisten Leute wirkten tatsächlich schon betrunken. Sie wusste gar nicht wo sie Caroline finden würde. Das Haus war so groß und voller Menschen, sodass es ewig dauern könnte. Also packte sie ihren ganzen Mut zusammen und fragte ein Mädchen, welches sie flüchtig aus ihrem Geschichtskurs kannte. Sie stand angelehnt an einer Wand und trank gerade aus ihrem Becher.
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Impossible
FantastikDer Tod ist etwas Schreckliches. Etwas, das wir nicht rückgängig machen können, so sehr wir es uns auch wünschen. Davina ist eine Hexe und hat die Liebe ihres Lebens verloren. Sie befindet sich in einer Situationen, in der nur noch die Hoffnung sie...