Ich befand mich auf einer einsamen Straße und lief dem Sonnenuntergang entgegen. Links und rechts von mir schwebten Lichtkugeln, die Licht auf meinen dunklen Weg warfen. Am Horizont erkannte ich eine dunkle Person und ich fühlte mich irgendwie angezogen von ihr. Je näher ich der Person kam, desto mehr Konturen erkannte ich und es schien so, als würde die Person durch einen Lichtstrahl erhellt werden. Denn aus dem dunklen Schatten traten allmählich Farben hervor...Oh, es fühlte sich verdammt gut an. Ich wusste nicht wieso, aber ich fühlte mich so wohl wie schon lange nicht mehr. Die Anziehungskraft zwischen uns beiden war so stark, dass meine Umgebung um mich herum komplett verschwand. Ich hatte nur noch diese Person vor Augen. Wenn ich Glück beschreiben müsste, dann wäre es genau dieser Weg hier. Dann wäre es diese unbekannte Person am Horizont. Es wären die warmen Lichtstrahlen, die von den Lichtkugeln ausgingen und meine Haut bedeckten. Es fühlte sich so gut an...Ich fühlte mich wie zuhause. Nein. Ich fühlte mich besser. Ich fühlte mich eins mit der Welt und dieses Gefühl war unbeschreiblich.
Ich kam der Person immer näher. Jetzt fing ich an zu laufen, denn die Anziehungskraft war kaum noch auszuhalten. Ich lief so schnell ich konnte und ehe ich überhaupt realisieren konnte was geschah, berührte ich den Boden nicht mehr. Ein warmer Wind durchstreifte meinen Körper und ließ mich in die Höhe schweben. Ich schwebte tatsächlich mehrere Meter über den Boden. Es war komisch. Ich hatte gar keine Angst. Ich hinterfragte das Geschehen nicht. Ich genoss es einfach. Jeden...einzelnen...Moment. Ich schloss meine Augen und spürte wie der Wind immer stärker wurde. Doch es war nicht unangenehm. Dieser Wind wirkte beruhigend auf mich. Meine Haare flogen trotz der Geschwindigkeit nur sanft nach hinten. Diese Welt hier war anders. Sie spielte nicht nach den normalen Regeln der Physik. Es schien so, als würde sie nach meinen Regeln spielen.
Plötzlich ließ der Wind nach. Ich war fast angekommen...und je näher ich kam, desto heller wurde es. Das Licht blendete mich, sodass ich die Umgebung nicht mehr erkannte. Ich sah nur noch die Person. Diese unglaubliche Person. Ich verlor langsam an Höhe und öffnete wieder meine Augen. Nur wenige Sekunden später spürte ich, wie meine Füße wieder den Boden berührten. Aber jetzt blieb ich einfach stehen, denn es geschah etwas Merkwürdiges. Die Person kam auf mich zu. Sie blieb nicht mehr stehen. Sie ging tatsächlich auf mich zu...Doch der nächste Moment veränderte einfach alles. Die Person war ein Er...Er war es. Es war Chris...und ich schaute ihn einfach nur verwundert an, doch er zwinkerte mir zu und lächelte mich an. Mein gutes Gefühl verlor sich auf einem Schlag. Mir wurde sofort eiskalt. Es war Chris. Aber wie war das möglich? Er war doch tot. Nicht mehr in dieser Welt...Er konnte es unmöglich sein. Wo war ich überhaupt? Wie bin ich überhaupt hierhergekommen? Was ist eigentlich passiert? Allmählich erkannte ich, dass das alles keinen Sinn machte. Erst jetzt erkannte ich, dass es nicht real sein konnte, denn er war tot. Meine Umgebung verdunkelte sich plötzlich, die Erde fing an zu beben und aus den Lichtkugeln wurden Feuerkugeln. Bedrohliche Feuerkugeln, die immer mehr an Größe gewannen. Eine von ihnen flog ohne zu zögern direkt auf Chris zu und er zerfiel innerhalb weniger Sekunden einfach zu Staub. Ich schrie. Ich schrie so laut ich konnte. Ich schrie und lief auf ihn zu. Was war das hier? Was sollte das Ganze? Wo zum Teufel befinde ich mich? All das Glück, welches ich zuvor verspürte war einfach verschwunden. Von einer auf die anderen Sekunde. So schnell konnte es gehen. Ehe man sich versieht, ändert sich plötzlich das ganze Leben. Es wird einfach alles auf den Kopf gestellt und man realisiert, dass man jetzt eine schlimme Zeit vor sich haben wird. Eine ungewisse Zeit. Man weiß nicht, wie lange sie anhalten wird, wie lange man trauern und einsam sein wird. Man hofft einfach nur, dass die Zeit alle Wunden heilen wird, doch das tut sie nicht. Er war tot. Die Liebe meines Lebens ist gestorben. Er ist von mir gegangen. Völlig unerwartet. Diese Welt schien mein Innenleben wiederzuspiegeln. Es musste ein Traum oder so sein. Ich sehne mich so sehr nach ihm. Die Hoffnung ihn wieder zu sehen, ihn zurückzuholen, ist so stark, dass ich seit langem wieder Glück verspüre. Es ist so stark, dass ich mich unbesiegbar fühle, als könnte ich alles erreichen...Doch je näher ich dem Ziel vielleicht komme, desto größer wird auch meine Angst. Die Angst, dass es nicht klappen wird. Die Vernunft dringt durch einen durch. Denn wie soll es möglich sein einen Toten wiederzubeleben? Es schien so verdammt unmöglich. Die Angst war so groß, dass sie all das Glück niederschmetterte und die Hoffnung einfach zerstörte. Und genau das ist hier gerade passiert. Die Angst hat mich eingeholt. Doch das möchte ich nicht. Das will ich nicht sein. So möchte ich nicht leben. Also stand ich fest entschlossen auf und würde der Angst keine Chance mehr geben. Doch ehe ich mich versah, raste ein Feuerball auf mich zu und traf mich.
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Impossible
FantasyDer Tod ist etwas Schreckliches. Etwas, das wir nicht rückgängig machen können, so sehr wir es uns auch wünschen. Davina ist eine Hexe und hat die Liebe ihres Lebens verloren. Sie befindet sich in einer Situationen, in der nur noch die Hoffnung sie...