Kapitel 1

9.5K 229 9
                                    

"Super, schon regnet es.", bemerkte Emilia schon während der Hinfahrt gereizt.
Ihre Mutter überging ihre Beschwerde.
"Bestimmt wird es dir hier gefallen.", meinte sie.
"Ganz bestimmt." Das Mädchen rollte mit den Augen. Eigentlich hatte sie nichts gegen Regen, nur gegen diesen Ort. Nach der Scheidung ihrer Eltern wollte sie eigentlich in Phoenix bleiben, doch das kam etwas anders. Der Wagen indem sie saßen rollte die Auffahrt ihres neuen zu Hauses hoch: klein, unauffällig und mit Grünzeug überwuchert. Es sah alt aus, aber keines Falls schäbig.
Dahinter befand sich der Waldrand und hohe Bäume säumten die Straße. Seufzend stieg Emilia raus in den Regen und verzog die Augen zu Schlitzen, um sich trotz des Regens besser umsehen zu können. Ein paar Häuser standen in der Nähe, ebenfalls ältere.
Nachdem ihre Mutter die Tür aufgeschlossen hatte, trat sie in das Haus. Es sah aus, wie sie es erwartet hatte, klein aber gemütlich. Die meisten Sachen standen schon nach weniger Zeit an ihrem Platz. Emilia kramte schon ihre Sachen für die Schule morgen zusammen.
Erschöpft ließ sie sich um gerade einmal neun Uhr in ihr hüfthohes Doppelbett fallen und schaute sich nochmal um. Das große Fenster neben ihrem Schreibtisch stand weit offen, damit kühle Luft in ihr Zimmer gelang und die Vorhänge wehten leicht hin und her. Das Regal auf der rechten Seite quoll über mit Büchern und auf ihrem Schreibtisch stapelten sich Notizblöcke und vollgekritzelte Blätter. Müde schaltete sie das Licht aus und schlief trotz ihrer grauenhaften Gedanken an den morgigen Tag sofort ein.
Am nächsten Morgen schien schon ein heller Sonnenstrahl in das Zimmer und ihr schlimmster Feind der Wecker klingelte. Stöhnend haute sie auf das Ding drauf, bis es schwieg. Schlaftrunken stolperte sie ins Bad, puzte Zähne, kämmte ihre Haare, trug etwas Mascara auf und ging weiter in die Küche. Ihre Mutter war schon auf der Arbeit. Die gute Neuigkeit war, dass sie Emilia einen Kaffee über gelassen hatte. Diesen hatte sie in drei Schlucken runter und machte sich etwas zum Frühstück. Auf dem Weg zur Haustür, schaute sie noch einmal in den Spiegel und beschloss, dass sie so gehen konnte. Ihre langen, kastanienbraunen Haare fielen ihr den Rücken runter und ihre eisblauen Augen leuchteten- wohl kaum vor Vorfreude.
An diesem Morgen sah sie irgendwie jünger aus als 17.
Schnell schlüpfte sie in ihre Stiefel und ging schnellen Schrittes die Straße entlang, um den Bus nicht zu verpassen.
An der Highschool angekommen, lief sie langsam den Parkplatz entlang, während die Leute sie musterten. Unbeirrt lief sie an einem protzigen Jeep vorbei in das Schulgebäude.
Sie holte ihren Plan raus, um zu gucken, in welchen Kurs sie musste. Mathe, Raum 304. Auf dem Plan war eine grobe Karte abgebildet, doch die führte nur weiter in die Irre. Kopfschüttelnd lief Emilia weiter, bis irgendetwas hartes sie stoppte. Erschrocken ließ sie ihre Sachen fallen und schaute hoch, in ein Paar wunderschöner, topas farbender Augen und einen breiten Grinsen.
"Oh... ähhh... entschuldige...", stammelte Emilia.
"Schon gut.", erwiderte der junge Mann in den sie gerannt war, mit einem Lachen.
Sie zog eine Augenbraue hoch.
"Was ist so lustig? Meine Tollpatschigkeit?", fragte sie.
Er lachte wieder. "Ja." Bekam sie schließlich als Antwort und er streckte ihr ihren Plan entgegen.
"Danke. Weißt du, wo der Raum ist?" Emilia deutete mit einem Finger auf den Plan.
Das Grinsen des jungen Mannes wurde nun noch breiter, während er nickte.
"Da muss ich auch hin, komm mit."

-----------------------------
Äh ja, das war der erste Teil dieser Fanfiction. Ich hoffe sie gefällt jemanden. Lasst gerne Kritik in den Kommentaren :).

My love- Emmett CullenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt