Kapitel 19

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"Die Clearwaters waren hier, Harry und Sue mit Seth. Wieso, kennst du sie?", fragte Emilia.
Emmett starrte sie an als hätte sie gerade gesagt, dass der Yeti bei ihnen gewesen war.
Seine Miene blieb ausdruckslos.
"Was ist?", hakte Emilia nocheinmal nach.
Er schüttelte den Kopf. "Ach, ich kenne diese Familie schon lange... wir waren uns nicht in allem immer so einig.", entgegnete er zögernd. Emilia ahnte Böses.
"Und das heißt?"
"Ach, ist so wich-"
"Wir haben gesagt keine Geheimnisse mehr, Emmett."
Er setzte sich ebenfalls auf ihr Bett und schaute sie an.
"Die Clearwaters gehören zum Stamm der Quileute... sie sind ein... Werwolfzirkel.", erklärte er, Emilia verlor die Fassung.
"Werwölfe? Die gibt es wirklich?"
Emmett nickte.
"Sonst noch irgendwelche übernatürlichen Kreaturen von denen ich wissen sollte? Sirenen? Hexen?"
"Zombies.", erwiderte Emmett.
"Zombies?!", schrie Emilia auf und warf ihre schützende Decke über sich. Emmett brach in Gelächter aus, woraufhin Emilia ihn wütend anguckte.
"'Tschuldige, aber das konnte ich mir nicht verkneifen. Nein, sonst gibt es soweit ich weiß keine übernatürlichen Kreaturen mehr." Langsam wurde er wieder ernster. "Aber wir stehen schon lange in Konflikt mit den Werwölfen. Sie trauen Vampiren nicht, aber Carlisle hat ein Abkommen mit ihnen ausgehandelt. So lange wir auf unserem Gebiet bleiben haben wir Frieden."
"Aber ihr könnt euch nicht besonders gut leiden?"
Emmett schüttlete den Kopf.
"Nein, ganz und gar nicht. Und du solltest dich auch von ihnen fernhalten. Ich trau ihnen nicht über den Weg.", meinte er.
Emilia mochte Seth, er war nett, lustig und keines Falls besorgniserregend. Sie dachte, dass sie mit ihm befreundet sein könnte. Immerhin war er in ihrem Alter und sie hatten sich echt gut verstanden.
"Dabei fande ich Seth ganz nett.", sagte Emilia.
"Du kannst ihm nicht trauen. Werwölfe sind unberechenbar. Und sie stinken. Ihr Geruch bleibt an allem haften."
"Wow danke. Du hättest mir auch sofort sagen können, dass ich stinke. Ich geh dann mal duschen.", sagte Emilia spöttisch. "Okay.", lachte Emmett.
"Wartest du?", bat sie. Er nickte lächelnd.
Emilia beeilte sich, während tausende Gedanken in ihrem Kopf umher kreisten. Seth war ein Werwolf. Emmett mochte ihn nicht. Sollte sie ihn trotzdem mögen? Auch wenn Werwölfe Emmett's Meinung nach unberechenbar sind, wie berechenbar sind schon Vampire? Und das Wichtigste: Hat in seiner Stimme Eifersucht mitgeklungen als sie sagte, dass sie Seth mag? Emilia seufzte und ging wieder in ihr Zimmer. Dort fand sie Emmett genau in der Position wieder, in der er war, als sie den Raum verlassen hatte.
Sie legte sich in ihr Bett, da sie müde wurde, aber an Schlaf war für sie nicht zu denken. Nicht solange er da war. Er deckte sie zu und schaute sie an.
"Bist du müde?", fragte Emmett.
"Nein.", entgegnete sie, schon fast zu schnell. Emmett lächelte und legte sich neben sie.
Emilia musterte die perfekt geschwungenen Konturen seines Gesichts und verlor sich in seinen in der Dunkelheit glänzenden Augen. Sie fragte sich, was sie für ihn war. Nie waren sie sich richtig nahe gekommen, doch es fühlte sich für sie unbeschreiblich an, in seiner Nähe zu sein.
"Worüber denkst du nach?", erkundigte Emmett sich leise.
Emilia zögerte. "Darüber, was wir füreinander sind."
Er richtete sich auf und Emilias Adern durchfuhr Angst. Hatte sie etwas falsches gesagt?
Er beugte sich zu ihr runter und strich mit seiner eiskalten Hand sanft über ihr Gesicht. Seine Lippen berührten ihre Stirn für wenige Sekunden. Sekunden, die für Emilia die Welt bedeuteten.
Ihr blieb einen Moment der Atem weg. "Ich liebe dich.", flüstere Emmett. "Und jetzt schlaf ein bisschen, wir sehen uns morgen."
Mit diesen Worten verschwand er. "Ich liebe dich auch.", sagte Emilia mit dem Wissen, dass er sie hörte.

My love- Emmett CullenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt