Surfen

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Scarlett-Luna

Nachdem ich mir meinen Bikini und dazu meine Badeshorts angezogen habe, warte ich auf Melanie und Nora. Mein Bikini ist lila, pink, weiß und türkis gestreift. Die Badeshorts ist weiß, gelb und reicht bis knapp über mein Knie. Ich trage sie immer, wenn ich schwimmen oder surfen gehe, weil ich nur ungern halb nackt rumlaufe. Es ist mir halt unangenehm. Als sich Nora und Melanie auch dazu bequemt haben ihre Badesachen anzuziehen, wobei Nora in ihrem Regenbogenbadeanzug noch mehr wie ein Kind aussieht als sonst und Melanie mit ihrem schwarzen Bikini vermutlich viele Blicke auf sich ziehen wird, gehe ich auf die Tür zu um sie zu öffnen. Als Nora meint, wir müssen uns noch etwas drüber ziehen. Genervt verdrehe ich meine Augen und nimm meine Hand von der Klinke. "Beeil dich!", rufe ich verzweifelt, als Nora sich  nach fünf Minuten noch immer nichts angezogen hat. Nach einer weiteren Minute gehe ich einfach zu ihrem Kasten, ziehe eine kurze Jeans heraus und ein weißes Top und werfe beides ins Gesicht meiner Zimmergenossin. Diese schlüpft schnell in die Sachen und endlich können wir das Zimmer verlassen. Schnell schnappe ich mir mein Handtuch und laufe auf die Rückseite der Hütte. Emelie und Aya warten schon längst auf uns. Schnell gebe ich Melanie ihr grünes und Nora ihr violettes Surfbrett, bevor ich mir mein eigenes nehme. Es hat eine Holzmaserung, aber ich bin mir nicht sicher ob es aus Holz oder Kunststoff ist, aber mir ist es egal. Solange es nicht kaputt geht. Gemeinsam machen wir uns auf den Weg zum Speisesaal.

Dort angekommen sehe ich schon Christoph und Evan ungeduldig warten. "Sorry, aber Nora brauchte eine Ewigkeit!", rufe ich, als wir nur noch ein paar Meter von den Jungs entfernt sind. "War mal wieder klar!", meinte Evan neckend. "Christoph hat sich auch nicht entscheiden können ob er die blaue oder die rote Badehose nehmen soll!", fügt er noch lachend hinzu. Wir ziehen unsere Zimmerkollegen immer auf, wenn sich die Gelgeheit dazu ergibt. Ich finde es so unsagbar lustig und die anderen haben sich schon daran gewohnt. "Hat er deshalb die lilafarbene angezogen?", fragt nun Aya. Überrascht schaue ich meine Freundin an, bevor ich zu lachen anfange. Aya ist echt genial. Ich habe nich erwartet, dass sie sich so schnell integriert. Emelie ergreift schließlich das Wort:" Lasst uns lieber ans Meer gehen, bevor uns die hier noch erstickt!" Sie deutet auf mich. Okay. Jetzt ganz ruhig. Tatsächlich schaffe ich es mit dem Lachen aufzuhören. Die anderen sind schon ein Stückchen vor gegangen, weshalb ich mit meinem Surfbrett untern Arm  versuche zu ihnen aufzuschließen. Tatsächlich erreiche ich die sechs, bevor sie ins Wasser gehen. Anscheinend haben sie beschlossen, als erstes ein bisschen zu schwimmen bevor sie surfen. "Luna kommst du auch oder willst du gleich surfen?", fragt mich Melanie. "Ähm, nein. Ich gehe gleich surfen!", antworte ich und befestige die Leash an meinem linken Knöchel.

Mit dem Board unter Arm gehe ins Wasser hinein bis mir das Wasser bis zum Bauch geht. Das Board bringe ich so in Position, dass ich mich mit Schwung darauf legen kann und schon paddle ich ins offene Meer hinaus. Als ich soweit draußen war, dass nur noch wenige Meter zum Schutzkreis um die Insel. Ich könnte zwar durch den Schutzkreis, aber die Menschen würden dumm schauen, wenn sie einen Surfer viele Kilometer vom Festland entfernt finden würden. An Ort und Stelle lasse ich mich ein bisschen treiben und meine Gedanken schweifen. Nach gut zehn Minuten setzte ich mich auf und schaue Richtung Insel. Ich kann die Menschen zwar sehen, aber nicht erkennen wer sie sind. Ich sehe meinen Mitschülern, vermutlich auch ein paar der Köche und einigen Lehrern von der Entfernung zu, bis ich jemanden entdecke, der starr aufs Meer hinaus schaut. Genau in meine Richtung. Verwundert wechsle ich in die Wolfssicht und erkenne die Person als Kiba, der Alphawolf aus dem Südheim. Ich bemerke zu spät, dass er sich auf etwas hinter mir konzentriert und ebenfalls seine Wolfsicht verwendet. Schnell drehe ich mich um und sehe eine große Welle auf mich zu rollen. Ohne lange zu überlegen springe ich auf und warte auf die Welle. Zwar bin ich keine schlechte Surferin, aber an einer so große Welle habe ich mich noch nie probiert. Wie ich mir gedacht habe, kann ich mich nicht lange auf dem Board halten und verliere das Gleichgewicht und schon bin ich unter Wasser begraben. Zum Glück konnte ich davor noch Luft holen. Ich spüre einen scharfen Schmerz an meinem linken Unterarm und erkenne, wie sich das Wasser rot färbt. Innerlich fluchend kämpfe ich mich an die Wasseroberfläche. Sofort untersuche ich den Schnitt an meinem linken Arm. "Verdammt!", murmle ich. Das würde jetzt so schnell nicht aufhören zu Bluten, vor allem, da mein Körper ein paar Gendefekte hat. Einer davon ist, dass eine Blutung nicht gestoppt werden kann solange sie mit Wasser in Berührung kommt. Ein anderer, dass mein Körper länger braucht zur Heilung, wie andere meiner Art.

Ich lege meinen verletzten Arm auf dem Surfbrett ab und wechsle wieder in die Wolfsicht, ich brauche schnell Hilfe, sonst bin ich bald nicht mehr. Am Strand suche ich nach meinen Freunden und entdecke Blake. Ohne Zeit zu verschwenden rufe ich den Dolch meines Bruders in meine Hand und richte ihn so Aus, dass er das Sonnenlicht weiterleitet. So blende ich Blake ein paar Mal und hoffe, dass er auf mich aufmerksam wird. Ich merke wie mein Körper immer schwerer wird und klammer mit dem verletzten Arm am Surfbrett fest. In der anderen habe ich ja den Dolch. Als ich mich wieder auf den Strand konzentriere, ist Blake verschwunden und ich merke wie sich Panik in mir ausbreitet. Panisch sehe ich mich um und halte nach Blake Ausschau. Gott sei dank bemerke ich, wie ein Jetski auf mich zu kommt. Verdammt, das war knapp. Ich hebe die Hand und lasse den Dolch wieder verschwinden. Als der Jetski knapp neben mir hält, werde ich darauf gezogen. Ganz automatisch greife ich nach meinem Board und klemme unter meinen rechten Arm, so gut es eben auf einem Jetski geht und klammere mich mit dem linken an Blakes Oberkörper fest, während dieser Richtung Strand fährt und mich zum "Krankenzimmer" bringt. Es ist eigentlich ein kleines Haus mitten auf dem Strand, falls etwas passiert. Ich merke, wie ich langsam wegdämmere und setzte mich auf die Artzliege. Doch kaum hat meine Tante Katharina, sie ist im unseren Wohnheim Ärtzin und meine einzige Verwandte hier auf der Insel, neben meinen Eltern, angefangen die Wunde zu säubern, bin ich weg... Eingeschlafen.

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