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Daniel konnte immerhin noch zwei Stunden Schlaf finden, nach dem er in sein Zimmer zurück gekehrt war. Als sein Wecker für die Schule klingelte und er langsam aus seinem warmen Bett kroch, erschienen ihm die Ereignisse letzter Nacht wie ein Traum. Die Erinnerung fing schon an zu verblassen und bald war die offene Tür vergessen und auch die Schritte, Schritte die nicht von einer Katze stammten.

Sie hatten gerade Pause und Marlon redete ununterbrochen auf Daniel ein, der nur mit einem Ohr zu hörte. Die kurze Nacht machte sich jetzt doch bemerkbar und Marlons tiefe Stimme hatte etwas einschläferndes. Ein boxer gegen die Schulter ließ Daniel aufschrecken, er fuhr sich mit seinen Händen über das Gesicht.

"Daniel, hörst du mir überhaupt zu?" Marlons schien etwas beleidigt zu sein.

"Ja, ja", eine glatte Lüge von Daniel, er hatte keinen blassen Schimmer von was sein Kumpel gerade sprach.

"Gut, dann ist ja alles klar. Du kommst morgen zu mir, ich habe auch etwas zum rauchen da. Ach, und Viccy kommt noch vorbei. Du weißt schon wer, du hast sie auf meiner Geburtstagsparty kennen- gelernt."

"Ah, ja natürlich. Du wir sollten wieder rein, die Schulstunde beginnt gleich."

"Na, du kannst Mathe anscheinend kaum erwarten", sagte Marlon lachend und ging voraus.

Daniel konnte Mathe nicht ausstehen doch wollte er sich auch nicht länger mit Marlon unterhalten. Er grübelte nach wer Viccy sein könnte , "Die Blonde oder doch die Rothaarige?" und musste eingestehen, das er keine Ahnung mehr hatte.

Der restliche Schultag war ziemlich zäh und Daniel war froh als die letzte Stunde vorbei war, endlich Wochenende.

Marlon erinnerte ihn nochmal an Morgen,was Daniel mit einem Nicken zur Kenntnis nahm.

Auf dem Weg nach Hause merkte Daniel erst wie kalt es geworden war. Ein Blick nach oben und er sah dicke graue Wolken am Himmel, die nur darauf warteten den ersten Schnee auf die Erde zu schicken. Er zog den Reißverschluss seiner Jacke bis zum Kinn hoch, steckte seine Hände in die Taschen und ging weiter.

>>es war dunkel und kalt. Daniel stand im Wald den er seit er ein Kind war so oft besucht hatte und doch fühlte er sich nun wie ein Eindringling, der nicht willkommen war. Er blickte hektisch von einer Seite zu nächsten, sah jedoch nichts außer Bäumen. Panik überkam ihn. Daniel fing an zu rennen doch so sehr er sich bemühte, er kam nicht von der Stelle. Er fing an zu schreien doch kein Ton kam aus seiner Kehle.

Daniel spürte auf einmal wie sich etwas kaltes um seine linke Fußfessel legte. Er blickte nach unten. Es war eine bleiche zierliche Hand die sich immer stärker in seine Fessel krallte.

Daniel fing erneut an zu schreien und zog mit einem Ruck sein Fuß weg.<<

Daniel wachte schweißgebadet und nach Luft schnappend in seinem Bett auf. Das Gefühl das etwas ihn gekrallt hatte war noch so real, das er sich an seine Fessel fassen musste. Etwas feuchtes, klebriges blieb an seinen Fingern hängen. Sofort richtete Daniel sich im Bett auf und machte seine Nachttischlampe an.

Blut.

Schockiert riss er seine Bettdecke zur Seite und sah an sich hinunter. Fünf tiefe blutige Kratzspuren waren seiner Fußfessel zu sehen.

Im WaldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt