Im Wald

7-Viccy

Viccy war zu Fuß unterwegs,da sie nicht weit von Marlon wohnte. Sie ging mit zügigen Schritten voran um so schnell wie möglich wieder ins warme zukommen. Zu dieser Uhrzeit war in dem Viertel wo sie wohnte nicht viel los und sie war die einzigste die sich draußen noch bewegte. Jedoch beschlich Viccy langsam das Gefühl, dass sie beobachtet wurde.

"Oh man, ganz ruhig. Du bist nur etwas betrunken. Da ist niemand".Sie versuchte sich selbst Mut zu machen.

Sie wagte dennoch einen kurzen Blick über die Schulter. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite unter einer flackernden Laterne stand jemand und schien zu ihr zusehen. Sie kniff die Augen zusammen um besser erkennen zu können, doch vergebens. Der Schatten machtet aufeinmal einen Schritt in ihre Richtung, dann noch einen und noch einen, immer schneller. Viccy schnappte nach Luft und fing ebenfalls an zu rennen.

"Schneller, schneller!" dachte sie nur. Sie traute sich nicht nach hinten zusehen aus Angst es könnte direkt hinter ihr sein.

"Endlich!" Viccy hatte ihr Haus erreicht und kramte nun nach dem Schlüssel, mit zitternden Händen versuchte sie aufzuschließen. Nach dem dritten Versuch schaffte sie es schließlich. Sie drückte die Tür auf, stolperte hinein und schloss die Tür sofort wieder. Viccy ließ sich mit dem Rücken zur Tür hinunter rutschen und versuchte wieder normal zu atmen. So saß sie eine Weile und dachte daran wie froh sie jetzt wäre wenn jemand Zuhause gewesen wäre. Ihr Vater war jedoch auf Geschäftsreise und ihre Mutter hatte Nachtschicht im Krankenhaus. Nach ein paar Minuten hatte sich Viccy wieder soweit im Griff, dass sie sich erhob. Neben der Haustüre war ein schmales hohes Fenster aus dem sie vorsichtigt herauslinste. Nichts, da war niemand.

Plötzlich, ohne eine Vorwarnung, tauchte draußen, direkt vor Viccy,ein Gesicht auf. Es starrte ihr in die Augen und grinste verächtlich.

Viccy schrie laut auf, sie stolperte rückwärts und fiel hin. So schnell wie das Gesicht erschienen war, so schnell verschwand es auch wieder. Sie schaute weiterhin ungläubig Richtung Haustür. Sie hatte das Gesicht wieder erkannt.

Ein klack was zu hören und ganz langsam schwang die Türe auf.

"Oh Gott, oh Gott..." Viccys Atem ging jetzt stoßweise. Sie rappelte sich auf und rannte auf die Treppe zu.

"Wie ist das nur möglich? Wie kann SIE nur hier sein? Sie war im Wald..."

Weiter kam Viccy mit ihren Gedanken nicht. Sie hatte soeben die oberste Treppenstufe erreicht, als sich eine Hand sich in ihre Haare krallte und sie nach hinten riss, sie flog.

Das einzigste was Viccy noch hörte, war das fürchterliche Knacken als ihr Genick brach. Ein kurzer stechender Schmerz durchfuhr sie und dann...

ewige Dunkelheit.