||twelveth||

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~~~River~~~

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~~~River~~~

ᏜNowᏜ

"Ich seh nichts River!", rief Scott mir hinterher.

"Ist mir bewusst, du musst mir ja nur sagen, wo die Fenster sind."

Mit einem genervten Unterton dirigierte Scott mich nach einander zu allen sechs Fenstern der Turnhalle, um kräftig durchzulüften.

Langsam waberten die Schatten, die sich ohnehin schon etwas gelegt hatten, nach draußen und vermischten sich mit der warmen Luft, bis sie schließlich ganz verschwunden waren.

Zufrieden stemmte ich die Hände in die Hüften, als Wanda erleichtert aufatmete und mit den Worten "Jetzt zeig mal, was du noch so drauf hast" auf mich zukam.

"Vergiss es Wanda, wir trainieren jetzt alle zusammen und nicht ich alleine."

Sofort hastete Sam zu den Kabinen.

"Wenn River nicht alleine anfangen will...", meinte er, verschwand kurz in der Umkleide und kam mit einem Jetpack unterm Arm wieder raus.

"...dann zeige ich euch jetzt etwas"

Damit lief er an Wanda und mir vorbei, überholte Scott und blieb erst an der Hallentür stehen, um uns zu sich zu winken.

Wir folgten ihm eine Treppe hinauf, alle gespannt, was er vorhatte, und gelangten schließlich auf eine riesige Dachterasse.

Auf der gegenüberliegenden Seite erspähte ich einen Dschungel, was wirklich sonderbar war, wenn man bedachte, dass die Wüste am Hangar mündete. Es war wunderschön, alles wuchs in den schönsten Grüntönen und in der Ferne entdeckte ich die riesige Statue eines Panthers. Groß und fast schon bedrohlich ragte er über die Baumwipfel hinaus.

Direkt vor uns auf dem Dach thronte ein kleines Podest, auf dem eine Art Roboter in der Form eines Vogels befestigt war.

"Redwing!", quietschte Wanda verzückt, als sie das Wesen erblickte.

Sam strahlte übers ganze Gesicht.

"Ich habe ihn verbessert.", meinte er stolz und streifte den Jetpack über die Schultern.

Mit geschickten Fingern machte er Redwing von der Halterung los und kramte ein kleines Steuerungsarmband aus einer Kiste.

"Seht und staunet", wies er uns an und tippte auf das Armband.

Vollkommen synchron erhoben sich Maschine und Mensch in die Luft, erst nur ein Stückchen.

Dann schwebten sie gleichzeitig ein wenig zurück, wobei Sam seine Beine hinter sich herzog, die
Rechte Hand ständig an der Steuerung.

Immer weitere Figuren vollführten die beiden in der Luft, immer höher stiegen sie hinauf und immer lernbehinderter sah ich aus, wie ich ihnen mit offenem Mund hinterher starrte.

Es folgte ein Looping.

Wanda neben mir sah erst aus, als würde sie buchstäblich eine Kuh beim Tauchen beobachten und im nächsten Moment, als würde sie Redwing hinterher flattern wollen.

Irgendwann landete Sam wieder vor uns, Redwing elegant neben sich in der Luft schweben lassend.

Als er meinen offenen Mund sah, fing er an zu lachen.

"Hey", beschwerte ich mich, "hör sofort auf!"

"Wenn du dich gesehen hättest...", konnte auch Wanda plötzlich nicht mehr an sich halten.

"Hast du denn dich mal gesehen?", fragte ich sie empört.

Sam lachte immernoch.

Scott schwieg.

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"Irgendwas stimmt nicht mit dir."

Endlich hatte ich Zeit gefunden, mich von Wanda loszureißen und neben Scott auf die Bank fallen zu lassen.

Mit leerem Blick starrte er zu Sam, der gerade einen kleinen Anfall bekam, da Wanda versuchte Redwing zu bedienen und augenscheinlich zu dem Schluss kam, dass das sehr viel besser mit ihrer Gabe funktionierte, als mit der Steuerung.

"Ich habe eine Tochter", meinte er irgendwann und hob endlich den Kopf, "und ich vermisse sie."

Erstaunt sah ich ihn an.

"Wie heißt sie?"

"Cassie"

Ich lächelte. "Schöner Name"

"Das hat Hope auch gesagt."

"Wer ist denn Hope jetzt wieder?"

Wanda luchste Sam gerade die Bedienung ab und nahm sie langsam auseinander.

"Eine Freundin"

"Aaaachso",meinte ich gedehnt. "Eine Freundin. Ja, sicher, deshalb hast du auch ein Lächeln unterdrückt, als ich gefragt hab, stimmts?" Der Sarkasmus in meiner Stimme war nicht zu überhören.

"Eigentlich ist sie eine arrogante Idiotin, aber ganz zufällig hab ich mit ihr schonmal die Welt gerettet", konterte er und lehnte sich zurück.

Klar. Superhelden machten sowas ja immer.

"Weißt du was?", meinte ich, stand auf und stützte meine Hände in die Hüften, "eines Tages wirst du vor meiner Tür stehen, sie mir als deine Braut vorstellen und mich um meinen Segen bitten, Scott Lang. Das sehe ich kommen. Und dann werde ich sagen, ich fände die arrogante Idiotin doch furchtbar passend für dich, der du doch an Arroganz nicht zu übertreffen bist."

"Weil ich ja auch ganz sicher um deinen Segen bitten werde", antwortete er lachend, hakte sich bei mir unter und schlenderte mit mir zu Wanda und Sam.

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Wanda weckte mich mitten in der Nacht.

Scott war verschwunden.

Wie aus einem Reflex zuckte ein rot glühender Faden aus den Fingern der Sokovianerin zum Lichtschalter, der Schreck stand ihr noch ins Gesicht geschrieben.

"Wann?", fragte ich hektisch und wollte die Bettdecke wegschlagen, die Wanda jedoch durch ihr darauf Sitzen blockierte.

"Keine Ahnung. Clint hat es mir eben erzählt, er und Sam klappern schon die Umgebung ab"

Zwanghaft versuchend, sie nicht in ihrer Schockstarre vom Bett zu reißen, quetschte ich mich an ihr vorbei und schnellte zum Schrank.

Das erste, was irgendwie robust aussah, waren eine blaue Jeans, das Top vom Vortag und eine Lederjacke, die augenscheinlich Wanda gehörte.

Eher schlecht als recht schlüpfte ich in die Sachen und warf Wanda, die ebenfalls noch im Schlafanzug war, einige ihrer Sachen in die Arme.

Verdattert schreckte sie auf, tat es mir dann aber gleich und war schneller angezogen und mir hinterhergerannt, als ich richtig auf dem Gang war.

Wir hasteten zum Fahrstuhl und fuhren in die verhasste Etage, in der das sterile Verhörzimmer untergebracht war, denn Wanda meinte, die anderen wären schon dort.

Tatsächlich hörten wir Bucky und Steve streiten, in dem Moment, als wir den Fahrstuhl verließen.

Zhelaniye~B. BarnesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt