Das ohrenbetäubende Klirren der schweren Schwerter, die zusammenschlugen, hallte durch die Gänge des Königspalastes von Molidea, während ein verängstigter, fast weinender Bote in seiner roten Toga versuchte, so schnell wie ihm möglich zum Thronsaal vorzurücken, ohne, dass er von einer dieser abscheulichen Kreaturen erwischt und zerfleischt wurde. Die Stadt hielt dem Angriff dieser unbekannten und noch nie zuvor gesehenen Gestalten keine zwei Stunden stand. Was auch immer sie waren, sie waren selbst in drastischer Unterzahl stärker als die dreißigtausend Mann, die bei der Verteidigung des Königreichs gekämpft hatten. Die angsteinflößenden Gestalten ließen einen bei ihrem bloßen Anblick erschaudern. Der Körperbau erinnerte an den menschlichen, doch dieser war mit einer glatten, fahlen und bleichen Haut, die so undurchdringbar wie dickes Hypolithonleder war, überzogen. Auf dem im Verhältnis großen Kopf befanden sich weder Augen noch Ohren, nur zwei Nasenlöcher und ein riesiges Maul, gefüllt mit messerscharfen Zähnen, war zu erkennen. Die spitzen Klauen machten es den Ungeheuern leicht, jemandem die Kehle mit nur einer Handbewegung aufzuschlitzen. Der Bedienstete drehte sich immer wieder hektisch nach hinten um, um sich zu vergewissern, dass ihm ja niemand folgte. Immer näherkommende Schreie von sterbenden Soldaten flößten dem Boten noch mehr Angst ein, als er bereits schon hatte. Er schmeckte den eisenen Geschmack des vergossenen Blutes förmlich in der Luft und durch seine Kehle gelang durch das hektische Atmen kaum Luft.
Völlig erschöpft erreichte er das gigantische Tor am Ende des Ganges. Es gab zwei gigantische Flügeltüren aus massivem Edelholz, die mit goldenen Türknäufen versehen waren. Das Tor ging oben zu einer runden Spitze zusammen und darüber hingen kleinere, aus Mamor gemeißelte Skulpturen der sechs Gründungerväter. Ohne klopfen stieß er eilig die Tür auf und stürmte auf den Tisch zu, um den viele Adelige, Ritter und der König in seiner Kampfrüstung versammelt waren und durcheinander über das Geschehen diskutierten."Es sind die selben Kreaturen die auch Horanda angegriffen haben, die Beschreibung passt genau, mein König!"
"Was wollen diese Gestalten von uns? Sie leeren weder die Vorräte, noch unsere Goldkammern" berichtete ein Mitglied des Köngsrates und gestikulierte heftig dabei.
"Sie nehmen Gefangene. Jeden Menschen den sie in die Finger kriegen, nehmen sie mit, Majestät."
"Wie weit sind sie vorgerückt?" fragte der König vollig aufgelöst. Kurz herrschte Stille. Keiner der Anwesenden wollte ihrem Herrscher die Wahrheit über die immer schlechter werdende Situation übermitteln.
"S-Sie sind bereits im Palast, eure Hoheit", meldete sich nun der Bote zu Wort und alle Augenpaare waren entweder auf ihn gerichtet, oder verzweifelt geschlossen.
Dem König entwich alle Hoffnung, seinen Planteten hatte er nicht schützen können und die Angst stand allen in den Gesichtern. Verzweifelnd rieb er sich die Schläfen und knirschte mit den Zähnen. Die Versammelten standen um ihn, sahen ihn an, abwartend auf den seinen nächsten Befehl. Lange Zeit blieb es still, einzig und allein die Kampfgeräusche, die bei einem Gespräch leicht zu überhören waren, da sich die Schlacht unten vor dem Schloss abspielte und sie daher nur schwerer wahrzunehmen waren, konnte man hören. Ab und zu sogar einen Schrei eines sterbenden Kriegers, danach wieder das furchterregende Fauchen dieser Monster. Dann durchschnitt ein Seufzen des Königs die Stille und er sprach mit gebrochener Stimme:
"Rettet euch und eure Familien. Bringt euch in Sicherheit, bevor es zu spät ist, helft so vielen Leuten wie möglich, Jonathan, Sie bleiben bei mir. Wir müssen einen Brief mit einem Bericht an König Lucian Samuel II. schicken. Wir senden die Nachricht per Falken, er wird diese heil überbringen. Schreiben Sie was ich sage", befahl der König gehetzt, während er, gefolgt von dem Boten, zu dem Schreibtisch vor dem Fenster tritt, wo Papier, Feder und Siegel bereit standen.
"Aber Majestät, was ist mit Ihnen?" fragte einer der königlichen Berater.
König Harold antwortete nur mit einem lauten "Geht!", und konzentrierte sich weiter auf die Nachricht.
"An den König von Kalistus, Lucian Samuel Fordge II. Molidea wurde angegriffen von bestialischen Unwesen, die selben wie bei der tragisch ausgegangenen Schlacht in Horanda. Sie sind unbezwingbar, ich evakuiere den Planeten, oder zumindest das was noch von ihm übrig ist. Wir werden durch das Hauptportal nach Saintora, der Mittelwelt, flüchten. Da Euer Planet der nächst folgende in der Galaxie ist, rate ich Euch, bereitet Euch vor oder flieht. Ich hoffe, ich sehe Euch bald wieder.
König von Molidea, Harold James Fletcherson III."Der Untertan schrieb in Windeseile mit, bei dem letzten Satz spürte man den Boden schon von den einschlagenden Katapulten beben. Harold band den Brief mit einem roten Band am Fuß des Falken, der treu neben seinem Gebieter sitzen geblieben war, und befestigte dies indem er das Siegel seines Reiches auftrug. Das noch nicht getrocknete purpurrote Wachs schimmerte in der untergehenden Sonne und wäre dies nicht so eine ernste Situation, hätte der König wahrscheinlich geschmunzelt. Er pfiff laut, der Falke erhob sich und flog aus dem zertrümmerten Fenster.
Seiner letzten Hoffnung nachsehend und hoffend, dass sein Volk schon auf der Flucht war, bemerkte Harold nicht, dass ein Feuerball der feindlichen Katapulte genau auf den Turm, in dem er sich befand, zusteuerte. Nichts ahnend von seinem in weniger als 30 Sekunden einsetzenden Tod, starrte er dem Vogel, seiner Hoffnung auf Rettung, hinterher.
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THE STORY OF HELLISH FIRE
FantasiJill ist eine wilde, geschickte und junge Elfe, die in den endlosen Wäldern von Giungla, einem unbedeutenden Planeten der Galaxie Adrogan beheimatet ist. Eines Tages jedoch wird sie von einer Gruppe magischer Wesen aufgesucht und ihr wird ein Angebo...